Cover-Bild Gefangene der Festung
14,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Athesia-Tappeiner Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 04.06.2019
  • ISBN: 9788868393922
Rolf Hentzschel

Gefangene der Festung

Der Bau des österreichischen Forts Martinella an der italienischen Grenze bringt den Bewohnern des Gebirgsdorfs Palera ungeahnten Wohlstand. Doch dann verschwindet am Vorabend des Ersten Weltkriegs einer von ihnen auf mysteriöse Weise. War er etwa ein Spion gewesen, oder ist er einem Verbrechen zum Opfer gefallen? Als die aus fünf Nationen zusammengewürfelte Besatzung in das Fort einzieht, kommt erneut Abwechslung in das Dorf. Doch die Idylle hält nicht lange. Der Krieg mit Italien bringt den Dorfbewohnern großes Leid und drei der Festungssoldaten den Tod.
Die Bewohner Paleras und das Fort Martinella bleiben auch in den wechselvollen Jahrzehnten nach dem Ersten Weltkrieg in schicksalhafter Weise miteinander verbunden. Immer wieder treffen hier Menschen aufeinander, die das Verschwinden ihres Mitbürgers und der Tod der drei Soldaten nicht ruhen lässt.
Zwei Hobby-Forscher versuchen in den 1960er Jahren aus den historischen Puzzlesteinen eine der möglichen Wahrheiten über den Tod der drei Soldaten zu rekonstruieren. Sie lesen sich durch die Archive in Wien, Trient und Rom, kriechen durch die unterirdischen Gänge der Festung und führen Interviews mit Veteranen. Doch was auf den ersten Blick wie ein klassisches Soldatenschicksal erschien, führt die beiden zu überraschenden Entdeckungen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.07.2019

das Alpenfort

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Klappentext: "Der Bau des österreichischen Forts Martinella an der italienischen Grenze bringt den Bewohnern des Gebirgsdorfs Palera ungeahnten Wohlstand. Doch dann verschwindet am Vorabend des Ersten ...

Klappentext: "Der Bau des österreichischen Forts Martinella an der italienischen Grenze bringt den Bewohnern des Gebirgsdorfs Palera ungeahnten Wohlstand. Doch dann verschwindet am Vorabend des Ersten Weltkriegs einer von ihnen auf mysteriöse Weise. War er etwa ein Spion gewesen, oder ist er einem Verbrechen zum Opfer gefallen? Als die aus fünf Nationen zusammengewürfelte Besatzung in das Fort einzieht, kommt erneut Abwechslung in das Dorf. Doch die Idylle hält nicht lange. Der Krieg mit Italien bringt den Dorfbewohnern großes Leid und drei der Festungssoldaten den Tod.
Die Bewohner Paleras und das Fort Martinella bleiben auch in den wechselvollen Jahrzehnten nach dem Ersten Weltkrieg in schicksalhafter Weise miteinander verbunden. Immer wieder treffen hier Menschen aufeinander, die das Verschwinden ihres Mitbürgers und der Tod der drei Soldaten nicht ruhen lässt.
Zwei Hobby-Forscher versuchen in den 1960er Jahren aus den historischen Puzzlesteinen eine der möglichen Wahrheiten über den Tod der drei Soldaten zu rekonstruieren. Sie lesen sich durch die Archive in Wien, Trient und Rom, kriechen durch die unterirdischen Gänge der Festung und führen Interviews mit Veteranen. Doch was auf den ersten Blick wie ein klassisches Soldatenschicksal erschien, führt die beiden zu überraschenden Entdeckungen."

Da ich bisher noch keinen historischen Roman aus dieser Region und Zeit gelesen hatte, war ich besonders gespannt. Der eingängige und bildhafte Schreibstil lässt beim lesen Bilder entstehen, man verfolgt durch die Augen Silvanos und einiger andere Protagonisten, wie das Alpenfort entsteht, wie sich das Leben der Bewohner ändert. Viele Bewohner von Palera profitieren vom Bau des Forts, zumindest die, die die Chance erkennen und nutzen. Ein lukrativer Transportdienst wird gegründet, andere Bewohner arbeiten auf der Baustelle so wie Silvano und sein Vater, wieder andere Bewohner vermieten Zimmer und haben dadurch ein gutes Auskommen.

Der Autor schildert die Vorgänge anschaulich, ich fühlte mich beim lesen zurückversetzt in diese längst vergangene Zeit. Man lernt ganz nebenbei einiges über den Aufbau des Forts und auch die Zeit nach dem ersten Weltkrieg kommt authentisch rüber. Kaum ist der erste Krieg vorbei, bahnt sich der nächste an. Silvano ist die Figur, die sich durchweg durch die Geschichte zieht, aber auch die Schicksale einiger andere Protagonisten werden beleuchtet. Die Figuren sind toll charakterisiert, sie wirken lebendig. Besonders gelungen fand ich die Zeittafel und das Personenregister sowie die Landkarte, durch welche man eine viel bessere Vorstellung der Umgebung erhält. "Gefangene der Festung" ist ein fesselnder Roman, der Zeitgeschichte vermittelt.

Veröffentlicht am 13.07.2019

Spannender Roman über die Geschichte eines Fords

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„...Wozu sollte man denn eine Straße auf die Martinella bauen? Etwa um das Vieh dort hinaufzufahren?...“

Wir schreiben das Jahr 1907. Im Gebirgsdorf Palera an der italienischen Grenze bestaunen die Einwohner ...

„...Wozu sollte man denn eine Straße auf die Martinella bauen? Etwa um das Vieh dort hinaufzufahren?...“

Wir schreiben das Jahr 1907. Im Gebirgsdorf Palera an der italienischen Grenze bestaunen die Einwohner ein Automobil. Dem entsteigen vier Offiziere, unter ihnen Hauptmann Haschek. Er wird später eine entscheidende Rolle spielen. Noch ahnt keiner der Einheimischen, wie sich ihr Leben in den nächsten Jahren verändern sollte. Doch schon bald gibt es rege Diskussionen in der einzigen Gaststätte des Ortes, wie das Eingangszitat zeigt.
Der Autor hat einen spannenden historischen Roman geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Sehr detailliert wird der Bau des Fords auf dem Berg beschreiben. Schon die erste Besichtigung zeigt allerdings, welche Probleme auf die Österreicher zukommen.

„...Außerdem gibt es hier weder Wasser für den Bau noch für die Besatzung, wir werden also aufwendige Leitungen legen müssen, und zu guter Letzt müssen wir noch eine elend lange Armierungsstraße den Berg hinauf bauen. Einen schlechteren Platz hätte er sich nicht aussuchen können...“

Im Dorf sind plötzlich die Fremdenzimmer durch die Arbeiter ausgebucht. Viele der Bewohner bekommen Arbeit auf der Baustelle, auch der Schreinermeister Fabrio Longhi, Silvanos Vater. Bald steigt Silvano mit ins Geschäft ein. Besonderes Geschick in geschäftlichen Dingen allerdings beweist Paolo Morelli. Er wird reich dabei, was nicht von allen gern gesehen wird, zumal seine Geschäfte ab und an das Licht der Öffentlichkeit scheuen.
Im August 1913 verabschiedet sich Fabrio auf dem Berg von seinen Sohn. Er will die Nacht oben bleiben. Es ist das letzte Mal, dass Silvano seinen Vater sieht. Es soll bis nach dem Zweiten Weltkrieg dauern, bis er erfährt, was in dieser Nacht passiert ist. Die eigentlichen Hintergründe aber decken erst 1967 zwei Historiker auf. Hilfreich dabei ist ihnen das Tagebuch des Arztes, der während des Ersten Weltkriegs im Ford Dienst getan hat. Darin heißt es unter anderen:

„...Unternehmen Potemkin: die Bauabnahme: Die Geniedirektion vertuscht die Planungsmängel, die Baufirma die Baumängel und wir unsere Ausbildungsmängel...“

Nicht nur beim Bau, auch bei der Belegung des Fords mit Soldaten wird deutlich, wie verschieden die Nationen waren, die den Vielvölkerstaat Österreichs ausgemacht haben.
War der Bau des Fords für das Dorf eine positive Geschichte, weil er es aus seinem Dornröschenschlaf holte, sollte sich das mit Beginn des Krieges ändern. Palera lag jetzt in der Gefahrenzone und wurde evakuiert.
Wieder wird das Für und Wider zuvor in der Gaststätte diskutiert.

„...Mit den Serben und mit den Russen werden wir schon fertig, aber was ist, wenn uns Italien in den Rücken fällt?...“

Nach dem Krieg gehört das Dorf dann zu Italien. Jetzt lässt sich mit altem Kriegsgerät ein einträgliches Geschäft machen. Alles, was nicht niet- und nagelfest ist, wird aus dem Ford geholt.
Für den Zweiten Weltkrieg hat es seine Bedeutung für die Armee verloren.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Dem Autor ist es gelungen, Baugeschichte und Kriegsgeschichte gekonnt mit dem Leben in einem Dorf in Welschtirol zu verbinden.

Veröffentlicht am 07.07.2019

Der Krieg macht auch vor dem Gebirgsdorf keinen Halt

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INHALT
Im August 1907 beginnt das Buch und es wird der Bau eines Forts geplant. Im Gebirgsdorf Palera wird das Fort Martinella gebaut und schon bald kommt es zu Konflikten.
Der Krieg mit Italien bringt ...

INHALT
Im August 1907 beginnt das Buch und es wird der Bau eines Forts geplant. Im Gebirgsdorf Palera wird das Fort Martinella gebaut und schon bald kommt es zu Konflikten.
Der Krieg mit Italien bringt auch nichts gutes für das abgelegene Dorf. Es ist nichts mehr, wie es einmal war.

MEINE MEINUNG
Das Buch ist sehr interessant und es beginnt im Jahr 1907. Wir lesen hier von dem Bau des Forts Martinella. Von dort aus sollte man Italien angreifen oder einen Angriff abwehren könne.

Man liest hier von den Bedenken der Dorfbewohner und auch von deren Ängsten. Aber so mancher Dorfbewohner sah auch den Wohlstand für das Dorf und entwickelte so manche Geschäftsidee.

Das alles hat der Autor in einem sehr flotten und lebendigen Schreibstil verfasst und so dem ganzen Leben eingehaucht. Die Spannung erhöht sich mit dem Bau des Forts und den daraus resultierenden Ereignissen.
Wir sind hier hautnah beim Entwickeln und auch beim Bau dabei. Teil der Geschichte ist es, den kompletten Aufbau und auch die Schwierigkeiten mitzubekommen.
Man merkt hier sehr schnell, das der Autor hier sehr akribisch recherchiert hat. Es ist sehr interessant zu lesen, was sich da alles abgespielt hat zwischen Italien und Österreich.

Um dieses Geschehen hat der Autor eine sehr interessante Geschichte aufgebaut. Wir lesen aber dann auch von dem schlimmen Krieg und von den großen Verlusten. Da kommt man beim lesen schon ins grübeln und man hofft, das es nie mehr zu einem Krieg kommt.
Es muss schlimm sein Söhne, den Mann oder gar sein Kind zu verlieren.
Der Autor hat hier alles sehr detailliert beschreiben, das man förmlich ein Bild vor sich hat und das ganze Drama sehr deutlich wird.

Gut fand ich an dem Buch, das man im hinteren Teil des Buches die Erklärungen zu den verschiedenen Begriffen aus der Armee findet. Außerdem befindet sich dort auch noch eine Zeittafel, die man auch nicht außer Acht lassen sollte.
Von mir bekommt dieses Werk ohne Frage auf jeden Fall die vollen 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bluesky_13
Rosi

Veröffentlicht am 05.07.2019

Welschtirol zwischen den Fronten

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Palera, ein kleines Bergdorf in der Provinz Trient (Trentino), gehört 1907 noch zu Österreich. Die Bewohner leben ärmlich aber mehrheitlich zufrieden in ihrer abgeschiedenen Heimat – bis das Fort Martinella ...

Palera, ein kleines Bergdorf in der Provinz Trient (Trentino), gehört 1907 noch zu Österreich. Die Bewohner leben ärmlich aber mehrheitlich zufrieden in ihrer abgeschiedenen Heimat – bis das Fort Martinella an der italienischen Grenze errichtet wird.


Nun ziehen Wohlstand, aber auch Neid und Missgunst bei den Siedlern ein. Insbesondere als ein Arbeiter kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs spurlos von der Baustelle verschwindet, wird man vorsichtig mit laut ausgesprochenen Spekulationen. Fehlenden Plänen zufolge könnte er als Spion zum Feind übergelaufen sein, aber auch ein Verbrechen ist nicht auszuschließen. Aufgrund von unterschiedlichen Nationalitäten und Sprachproblemen gestaltet sich das Leben im Fort während der Kriegsjahre nicht ganz unkompliziert, dennoch scheinen die Soldaten „Glück“ zu haben – es gibt nicht allzu viele Tote zu beklagen. Und auch der nächste Krieg lässt nicht lange auf sich warten, das verlassene Fort gerät wieder in den Mittelpunkt des militärischen Interesses, Nachforschungen zu einigen früheren Ungereimtheiten werden wieder aufgenommen und in den 1960er-Jahren graben zwei Hobbyhistoriker in den verstaubten Archiven.

Rolf Hentzschels Roman spielt zur Zeit der beiden Weltkriege und später, stellt diese jedoch nicht ins Zentrum des Geschehens, sondern richtet sein Augenmerk auf die Schicksale der Menschen auf dieser entlegenen Hochebene, beschreibt eindrucksvoll ihren Alltag und ihre Routine, die plötzlich aus dem Gleichgewicht gerät. Fragen tauchen auf, ob man Österreicher oder Italiener ist, welche Sprache die „richtige“ ist - Deutsch oder Italienisch - und ob dem Kaiser oder dem Duce die Treue zu halten ist. Magere Kriegsjahre, Flucht und Sorge um das Schicksal der Männer an der Front prägen das Leben der Frauen, Kinder und Alten.

In eindrucksvoller Schreibweise bringt der Autor dem Leser das Los der Bewohner Paleras näher, bewegend und einfühlsam werden die Szenen gezeichnet ohne aber jemals gefühlsduselig oder gar kitschig zu wirken. Durch ausgezeichnete und detaillierte Recherchen fließen viele Sachinformationen in die Geschichte mit ein und so verschmelzen Realität und Dichtung fließend zu einem großen Ganzen. Spannend an diesem historischen Roman ist die Auswahl einzelner Ereignisse, die teilweise auch Monate oder gar Jahre auseinander liegen, wodurch gekonnt wesentliche Abschnitte beleuchtet werden und keine unnötigen Längen entstehen.

Als Abrundung findet der Leser Zusatzinformationen in Form von einer Landkarte, übersichtlichem Personenregister, einer Zeittafel und einer Auflistung zeitgenössischer Begriffe.

Wer gut recherchierte und realitätsnahe historische Romane liebt, die ohne groß inszenierte Liebesgeschichten auskommen, der sollte zu „Gefangene der Festung“ greifen!

Veröffentlicht am 05.07.2019

Eine außergewöhnliche Geschichte

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Inhalt:
Der Bau des österreichischen Forts Martinella an der italienischen Grenze bringt den Bewohnern des Gebirgsdorfs Palera ungeahnten Wohlstand. Doch dann verschwindet am Vorabend des Ersten Weltkriegs ...

Inhalt:
Der Bau des österreichischen Forts Martinella an der italienischen Grenze bringt den Bewohnern des Gebirgsdorfs Palera ungeahnten Wohlstand. Doch dann verschwindet am Vorabend des Ersten Weltkriegs einer von ihnen auf mysteriöse Weise. War er etwa ein Spion gewesen, oder ist er einem Verbrechen zum Opfer gefallen? Als die aus fünf Nationen zusammengewürfelte Besatzung in das Fort einzieht, kommt erneut Abwechslung in das Dorf. Doch die Idylle hält nicht lange. Der Krieg mit Italien bringt den Dorfbewohnern großes Leid und drei der Festungssoldaten den Tod.
Die Bewohner Paleras und das Fort Martinella bleiben auch in den wechselvollen Jahrzehnten nach dem Ersten Weltkrieg in schicksalhafter Weise miteinander verbunden. Immer wieder treffen hier Menschen aufeinander, die das Verschwinden ihres Mitbürgers und der Tod der drei Soldaten nicht ruhen lässt.
Zwei Hobby-Forscher versuchen in den 1960er Jahren aus den historischen Puzzlesteinen eine der möglichen Wahrheiten über den Tod der drei Soldaten zu rekonstruieren. Sie lesen sich durch die Archive in Wien, Trient und Rom, kriechen durch die unterirdischen Gänge der Festung und führen Interviews mit Veteranen. Doch was auf den ersten Blick wie ein klassisches Soldatenschicksal erschien, führt die beiden zu überraschenden Entdeckungen.

Meine Meinung:
Das Cover ist mir sofort ins Auge gestochen und in der Buchhandlung hätte ich nicht daran vorbei gehen können. Auch der Klappentext hat mich sofort angesprochen und ich wollte dieses Buch unbedingt lesen. Sprache und Schreibstil sind sehr angenehm und flüssig zu lesen. Man findet sich gut in der Geschichte und den beschriebenen Orten zurecht.
Meine Erwartungen wurden auf jeden Fall übertroffen.
Die Seiten fliegen beim Lesen nur so dahin und ich habe die Geschichte innerhalb weniger Tage verschlungen. Eine absolute Leseempfehlung von mir.