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Veröffentlicht am 26.06.2022

Lesenswerter Science Fiction-Roman für Einsteiger

Der Mann, der vom Himmel fiel
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Als ich dieses Buch begonnen habe zu lesen, war mir gar nicht bewusst gewesen, dass es sich um einen Science Fiction-Roman handelt, der normalerweise zu einem von mir verschmähten Genre gehört. Auch der ...

Als ich dieses Buch begonnen habe zu lesen, war mir gar nicht bewusst gewesen, dass es sich um einen Science Fiction-Roman handelt, der normalerweise zu einem von mir verschmähten Genre gehört. Auch der gleichnamige Science Fiction-Film aus dem Jahr 1976 und die entsprechende Serie aus diesem Jahr sind mir gänzlich unbekannt. Ich bin also völlig unbedarft an die Lektüre herangegangen und ganz überrascht gewesen, wie sehr mich der bereits 1963 verfasste und jetzt neu übersetzte Roman doch angesprochen hat.
Die Handlung, die zwischen 1985 und 1990 spielt, hat eine gewisse Spannung. Ein Außerirdischer – T.J. Newton - taucht urplötzlich in Kentucky auf. Sein Aussehen ist auf das eines Menschen getrimmt, allerdings ist er körperlich sehr empfindlich. Er verfügt über eine enorme Intelligenz und sein Erfindergeist lässt ihn Technologien bauen, die ihn äußerst vermögend machen. Kontakte hält er eigentlich nur zu seiner Haushälterin und einem von ihm angestellten Chemiker. Doch was sind seine Absichten auf der Erde?
Die voranstehende Frage wird uns so richtig bis zum Schluss gar nicht beantwortet, was ich sehr schade finde. Es werden mehrere Alternativen eingebracht. Die Person des Protagonisten ist sehr gelungen dargestellt. Berührt hat mich, wie er an der Lebensform auf der Erde zu zerbrechen scheint. Andere Romanfiguren werden zunächst mit einer wichtigen Rolle eingeführt, dann aber ist von ihnen kaum noch die Rede. Sehr erstaunt war ich, welches Wissen der Autor im Zeitpunkt des Abfassens der Geschichte schon verarbeitet hat, etwa die weltweite atomare Bedrohung, und welche Erfindungen er vorausgeahnt hat.
Sehr lesenswert.

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Veröffentlicht am 26.06.2022

Origineller Roman über Bäume als Lebensberater

Erzähl es den Bäumen
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Die 31jährige Martina hadert mit ihrem Job bei einem unbedeutenden Lokalblatt und dem Drängen ihres Freundes nach einem Kind. Als eine frühere Mitschülerin (Kat) nicht auf einem Klassentreffen erscheint, ...

Die 31jährige Martina hadert mit ihrem Job bei einem unbedeutenden Lokalblatt und dem Drängen ihres Freundes nach einem Kind. Als eine frühere Mitschülerin (Kat) nicht auf einem Klassentreffen erscheint, wittert sie eine Chance, diese Geschichte zu einem Roman zu verarbeiten. Sie beginnt akribische Recherchen, die sie Gespräche mit der Mutter der Verschwundenen, ihrer Chefin, ihrer Freundin, ihrem Ehemann und dem Anführer einer Öko-Sekte führen lassen. Eine Spur führt sie bis in einen Urwald in Polen, wo die an psychischen Problemen in Form einer Geräuschüberempfindlichkeit leidende Kat als Einsiedlerin leben soll. Ob Martina sie findet, muss jeder selbst lesen. Auf jeden Fall findet sie selbst ihren Lebensweg.
Ein sehr ungewöhnliches Thema wird zum Gegenstand eines Romans gemacht. Aber wenn man sich darauf einlässt, erscheint alles recht logisch und nachvollziehbar. Sehr zufrieden war ich damit, dass alles aus der Perspektive von Martina erzählt wird, ohne dass – wie so oft in anderen Romanen mit einer Protagonistin ähnlichen Alters – ein Chicklit dabei herauskommt. Ihre Recherchen haben Hand und Fuß und lesen sich recht spannend, weil sie nicht chronologisch erzählt werden, sondern sich wie ein Puzzle zusammensetzen. In ihrem Rahmen treffen wir auf skurrile weitere Romanfiguren. Auflockernd sind die im Stillen formulierten Gedanken von Martina, mit denen sie Äußerungen ihrer Gesprächspartner kommentiert. Ganz nebenbei erhalten wir interessante Informationen zu Bäumen.
Sehr lesenswert.

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Veröffentlicht am 22.06.2022

Moderne Darstellung der Geschichte der deutschen Sprache

Die außergewöhnliche Geschichte unserer Wörter
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Wer sich für die Geschichte der deutschen Sprache interessiert, sollte unbedingt dieses Buch aus dem Duden-Verlag lesen. Untergliedert in mehrere zeitliche Etappen, beginnend 9000 v.Chr. und endend in ...

Wer sich für die Geschichte der deutschen Sprache interessiert, sollte unbedingt dieses Buch aus dem Duden-Verlag lesen. Untergliedert in mehrere zeitliche Etappen, beginnend 9000 v.Chr. und endend in der Gegenwart, erfahren wir viel Interessantes zur Entwicklung unserer Sprache, die sich aus dem Indogermanischen bis hin zum Neuhochdeutsch entwickelt hat. Zu vielen Wörtern werden kleine Geschichten erzählt. Äußerst gelungen ist die optische Darstellung. Es sind viele Illustrationen eingearbeitet, die aus Buchstaben und Sonderzeichen bestehen und farblich in Textmarkerfarbe gehalten sind.

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Veröffentlicht am 22.06.2022

Alltagssituationen satirisch beleuchtet

Die Seehunde haben heute Ruhetag
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28 kurze Satiregeschichten auf 132 Seiten. Der Autor präsentiert Alltägliches auf skurrile Art und recht fantasievoll. So nimmt er etwa das Smart Home, einen Restaurantbesuch oder die Frauenquote gehörig ...

28 kurze Satiregeschichten auf 132 Seiten. Der Autor präsentiert Alltägliches auf skurrile Art und recht fantasievoll. So nimmt er etwa das Smart Home, einen Restaurantbesuch oder die Frauenquote gehörig auf die Schippe. Das geschieht äußerst humorvoll, was den Leser immer wieder zum Schmunzeln bringt. Manchmal war es mir schon zu viel des Wortwitzes, weshalb ich empfehle, das Büchlein nicht in einem Rutsch zu lesen, sondern immer wieder Lesepausen einzulegen.

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Veröffentlicht am 15.06.2022

Die Anfänge des sich ankündigenden Umbruchs in der Sowjetunion

Zukunftsmusik
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Wir wohnen an einem ganz besonderen Tag, dem 11. März 1985, als Gorbatschow das Amt des Generalsekretärs der KPdSU übernimmt, dem Leben von Großmutter, Mutter, Tochter und Enkelin in einer sowjetischen ...

Wir wohnen an einem ganz besonderen Tag, dem 11. März 1985, als Gorbatschow das Amt des Generalsekretärs der KPdSU übernimmt, dem Leben von Großmutter, Mutter, Tochter und Enkelin in einer sowjetischen Kommunalka bei. Von der Perestroika und Glasnost ist noch nichts zu spüren. Das Leben der Bürger ist sehr trostlos – die beengte Gemeinschaftsunterkunft, Mangel, fehlende Meinungsfreiheit usw.
Die Romanfiguren blieben für mich sehr distanziert. Den Schreibstil empfand ich als etwas umständlich. Schade, denn das Thema des sich ankündigenden Umbruchs finde ich sehr interessant.

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