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Veröffentlicht am 21.02.2022

Sammlung kleiner Geschichten

Meine kleine Welt
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So ganz anders als die beiden mir bekannten Romane des Autors „Der große Sommer“ und „Alte Sorten“ ist dieses Buch. Nicht mit einem Roman haben wir es zu tun, sondern mit einer Sammlung einer Vielzahl ...

So ganz anders als die beiden mir bekannten Romane des Autors „Der große Sommer“ und „Alte Sorten“ ist dieses Buch. Nicht mit einem Roman haben wir es zu tun, sondern mit einer Sammlung einer Vielzahl an Erzählungen aus dem Familien- und Berufsalltag des Autors. Geschrieben hat er sie früher schon (2007-2010) wöchentlich für die Nürnberger Nachrichten in der gleichnamigen literarischen Kolumne. Wie eine Kolumne liest sich das Buch auch und so sollte vielleicht auch an es herangegangen werden – immer mal wieder eine Geschichte lesen statt alle hintereinander weg. Denn letzteres ermüdet den Leser doch etwas. Natürlich gefallen nicht jedem Leser alle Geschichten. Bei einigen schmunzelt man eher als bei anderen. Einige Geschichten aber hätten besser komplett ausgespart werden sollen, weil sie in einem unterhaltenden Buch nichts zu suchen haben (das sind diejenigen, wo es um den Verkauf von Kokain und den völlig danebenliegenden Abzählreim „Muslim, Jude, Christ, Buddhist, wer ist heute Terrorist? auf einem Kindergeburtstag geht).
Alles in allem recht amüsant.

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Veröffentlicht am 10.11.2021

Blick hinter die Kulissen der Blaublütigen

Wir sind schließlich wer
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Der erste Roman der Autorin „Wir sind doch Schwestern“ hat mich vor einigen Jahren nachhaltig beeindruckt. Ihr Roman „Mädelsabend“ hat mich dann später enttäuscht. Dennoch habe ich es jetzt noch einmal ...

Der erste Roman der Autorin „Wir sind doch Schwestern“ hat mich vor einigen Jahren nachhaltig beeindruckt. Ihr Roman „Mädelsabend“ hat mich dann später enttäuscht. Dennoch habe ich es jetzt noch einmal mit der Autorin versucht und muss sagen, dass das Buch doch ehr auf dem seichten Roman von „Mädelsabend“ verharrt, dem sogar Romanfiguren entlehnt wurden (Großtante Ottilie aus dem Seniorenstift). Die Geschichte ist erneut in der Heimat der Autorin am Niederrhein angesiedelt, so dass sie für dort Ansässige ein gewisses Interesse wecken könnte. Thematisch erscheint mir alles künstlich aufgesetzt. Die nicht dem Familienbild entsprechende Protagonistin Anna tritt eine erste Pastorenstelle in ihrer Heimat an und hat sich gegen die Vorurteile der Dorfbewohner zu behaupten sowie familiäre Probleme ihrer dünkelhaften Schwester zu lösen. An Klischees die Personen betreffend wird nicht gespart. Zu viel dreht sich um den vermeintlichen Standesdünkel der Adligen, was ich als aus der Zeit gefallen empfinde. Viele durchaus ernsthafte Themen werden angerissen, aber letztendlich nicht vertieft behandelt.
Als leichte Unterhaltung geeignet, anspruchsvolle Lektüre darf nicht erwartet werden.

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Veröffentlicht am 08.09.2021

Nichts Besonderes

Auszeit
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Mich hat das Buch nicht so recht fesseln können. Eine Frau um die dreißig hadert mit ihrem Leben – eine ewige Studentin, die mit ihrer Promotion nicht fertig wird, Schwangerschaftsabbruch nach einem One-night-stand. ...

Mich hat das Buch nicht so recht fesseln können. Eine Frau um die dreißig hadert mit ihrem Leben – eine ewige Studentin, die mit ihrer Promotion nicht fertig wird, Schwangerschaftsabbruch nach einem One-night-stand. Ihre beste Freundin aus Schultagen lädt sie zu einem gemeinsamen Aufenthalt in einer Waldhütte in Bayern ein, um Abstand zu bekommen und mit dem Schreiben fortzufahren. Irgendwann taucht der Freund der Freundin auf. Den Rest kann man sich wohl denken.
Die Romanfiguren waren keine Sympathiefiguren. Die eine kreist ganz egoistisch nur im ihr eigenes Leben, die andere wirkt mir zu lebensbejahend, optimistisch und kümmernd. Das merkwürdige Thema der Promotion rund um den Werwolf findet immer wieder Eingang in die Geschichte, warum ist mir unklar. Das Ende war mir zu trivial und vorhersehbar. Alles in allem eine Geschichte, die auf mich keinen bleibenden Eindruck hinterlassen wird.

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Veröffentlicht am 01.09.2021

Düstere Handlung, unsympathische Romanfiguren

Daheim
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Es ist das erste Buch der preisgekrönten zeitgenössischen Autorin, das ich gelesen habe. Und wurde wieder einmal von hoch gelobten Büchern namhafter Autoren enttäuscht. Dabei hat mich der Roman thematisch ...

Es ist das erste Buch der preisgekrönten zeitgenössischen Autorin, das ich gelesen habe. Und wurde wieder einmal von hoch gelobten Büchern namhafter Autoren enttäuscht. Dabei hat mich der Roman thematisch gereizt. Eine Frau Ende 40, also unwesentlich jünger als ich selbst, macht nach Trennung von ihrem Ehemann und Fortzug der erwachsenen Tochter einen Neuanfang an der Nordseeküste, wo sie in der Kneipe ihres Bruders zu arbeiten beginnt. Leider fand ich dann schon das Lesen als solches sehr beschwerlich, weil wörtliche Reden nicht kenntlich gemacht sind. Mit den Romanfiguren konnte ich nicht warm werden. Jede von ihnen hat spezielle Macken, z.B. rückt die Erzählerin immer wieder eine Begebenheit von vor dreißig Jahren in den Fokus ihres Denkens, ist ihr Ex-Mann ein Messie und ihr Bruder ein Nichtsnutz, der mit 60 Jahren einer mehrere Jahrzehnte jüngeren Frau verfällt, die nicht preisgegebene Geheimnisse birgt und am Ende einem Gewaltverbrechen zum Opfer fällt. An Handlung fehlt es. Da die Geschichte an der See angesiedelt ist, wird eine düstere Stimmung verbreitet. Es fehlt an Spannung und an der Beantwortung einiger offener Fragen.

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Veröffentlicht am 15.08.2021

Eine ihrem Titel nicht gerecht werdende Familiengeschichte

Die letzten Romantiker
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Bei dem Buch handelt es sich um eine Familiengeschichte, die ungefähr 100 Jahre umfasst. Im Fokus stehen Fiona und ihre drei älteren Geschwister. Fiona ist eine berühmte Dichterin geworden und im Jahr ...

Bei dem Buch handelt es sich um eine Familiengeschichte, die ungefähr 100 Jahre umfasst. Im Fokus stehen Fiona und ihre drei älteren Geschwister. Fiona ist eine berühmte Dichterin geworden und im Jahr 2079 hält sie eine Lesung vor einem Publikum (offensichtlich ist eine Umweltkatastrophe eingetreten, Einzelheiten hierzu bleiben aber offen). Unter den Zuhörern sitzt ein Mädchen namens Luna, die den gleichen Namen trägt wie die Figur in Fionas berühmtestem Gedicht. Das ist für Fiona der Anlass, ihre Familiengeschichte zu erzählen.
Das erste Viertel des Buchs hat mich positiv überrascht. Hier wird von einem Ereignis erzählt, das die Geschwister die „Große Pause“ nannten. Sie selbst waren erst im Alter von vier bis elf Jahren und ihre Mutter dreißig, als der Vater und Ehemann plötzlich verstarb. Die Mutter flüchtete sich für drei Jahre in eine Depression, die Kinder waren komplett auf sich gestellt und verwilderten. Diese Zeit beeinflusste ihr weiteres Leben. Dieser Abschnitt ist sehr lebendig geschrieben, fast wie aus Kinderhand aus der Perspektive der damals kleinen Fiona. Dann erfolgt für mich eine Entwicklung der Geschichte zum Negativen. Die Geschwister führen als Erwachsene ein Leben, das sie nicht gerade zu Sympathieträgern macht. Es sollen nur die Stichworte Drogen, Alkohol und Fionas Sexblog und exzessiver Männerverschleiß genannt werden. Das Band unter den Geschwistern ist mal enger, mal lockerer. Völlig unerklärlich und unrealistisch ist für mich, warum die Schwestern jahrzehntelang nach dem Tod ihres Bruders deren Freundin suchen, die sie für die einzig wahre Liebe ihres Bruders halten. Auf mich wirkt das Buch typisch amerikanisch, nämlich oberflächlich.

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