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Veröffentlicht am 26.12.2018

Geschlechterklischees sind Quatsch

Lotti und Otto (Band 1)
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Das Kinderbuch „Lotti und Otto: Eine Geschichte über Jungssachen und Mädchenkram“ von Collien Ulmen-Fernandes mit Illustrationen von Carola Sieverding ist im Edel:Kids Books Verlag erschienen.

Klappentext: ...

Das Kinderbuch „Lotti und Otto: Eine Geschichte über Jungssachen und Mädchenkram“ von Collien Ulmen-Fernandes mit Illustrationen von Carola Sieverding ist im Edel:Kids Books Verlag erschienen.

Klappentext: „Als sich Lotti und Otto im Ferienlager begegnen, ist das Erstaunen groß: Die beiden Otterkinder gleichen sich wie ein Ei dem anderen! Und doch sind sie ganz verschieden: Lotti ist ein Mädchen und Otto ein Junge. Otto backt und näht gerne, während Lotti am liebsten draußen herumtollt und Fische fängt. Aber Backen ist doch Mädchenkram und Fische fangen Jungssache – oder?“

Das Ferienlager, in dem die beiden Otterkinder unterkommen ist schrecklich: die Mädchen und die Jungs sind in unterschiedlichen Gruppen untergebracht und die einzelnen Aktivitäten sind entsprechend geschlechter-klischeehaft. Unweigerlich stellte sich mir beim Vorlesen die Frage, ob diese Art von Ferienlager wirklich noch existieren. Denn eins ist klar: In so ein Ferienlager würde ich meine Kinder niemals schicken. Zum Glück bringen Lotti und Otto die Erwachsenen zum Nachdenken und zeigen ihnen, in guter alter Doppeltes Lottchen Manier, das eine Einteilung in Jungs- und Mädchenaktivitäten Quatsch ist.

Das Bilderbuch vermittelt kleinen LeserInnen eine wichtige Botschaft: Egal, was als »typisch Mädchen« oder »typisch Junge« gilt – sei einfach du selbst! Eine Botschaft, die mir auch als Mama sehr wichtig ist, weshalb ich das Kinderbuch mit bestem Wissen und Gewissen weiterempfehlen kann. Auch wenn das Ferienlager etwas überspitzt gezeichnet ist, ist die Geschichte selbst sehr bildhaft erzählt und lehrt den jungen ZuhörerInnen, dass sie einfach nur sie selbst sein sollen und Mädchen auch mal mit Dinosauriern spielen dürfen und Jungs auch rosa Dinge toll finden können!

Veröffentlicht am 26.12.2018

Das Münster Ermittlungsduo ermittelt wieder

Kälter als die Angst
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Der Kriminalroman „Kälter als die Angst“ von Christine Drews ist im Bastei Luebbe Verlag erschienen und ist bereits der fünfte Band rund um das Ermittlerteam Schneidmann und Käfer.
Als Kathrin Ortrup in ...

Der Kriminalroman „Kälter als die Angst“ von Christine Drews ist im Bastei Luebbe Verlag erschienen und ist bereits der fünfte Band rund um das Ermittlerteam Schneidmann und Käfer.
Als Kathrin Ortrup in eine neue Wohnung zieht, geben ihre neuen Nachbarn eine Einweihungsparty. Schnell erfährt sie, dass die Nachbarn anonyme Drohbriefe bekommen, da sie angeblich in einem „Todeshaus“ wohnen. Bald schon soll auch Kathrin Ortrup den ersten an sie adressierten Brief erhalten. Kathrin wendet sich an die Ermittlerin Charlotte Schneidmann, die schnell eine Verbindung zu dem Mord an Carla Delbrück erkennt, die Vormieterin in Kathrins Wohnung. Ob Charlotte Schneidmann zusammen mit ihrem Kollegen Peter Käfer den Urheber der Morddrohungen findet bevor der nächste Hausbewohner auf brutalste Weise ermordet wird?
Christine Drews hat es in ihrem Kriminalroman geschafft, mit einem Prolog, in dem ein Verbrechen geschildert wird, Spannung von der ersten Seite an zu erzeugen. Auch der Mörder war mir bis zur Aufklärung am Schluss ein völliges Rätsel, immer wieder hat mich die Autorin auf falsche Spur gelockt. Die Geschichte wird aus drei Perspektiven erzählt, aus der Sicht des Täters, aus der Sicht eines ehemaligen, mittlerweile geläuterten Gefängnisinsassen und aus der Sicht des Er-Erzählers. Das eigentliche Ende ist sehr überraschend, aber dennoch logisch und nachvollziehbar. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und ich kann es kaum erwarten die anderen Bände rund um das Münster Ermittlungsduo zu lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 17.12.2018

Fesselnder Justizirrtum

Tödlicher Irrtum
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Der Thriller „Tödlicher Irrtum“ von Patrick Burow ist mit dem Untertitel „Projekt Unschuld“ erschienen.
Klappentext: „Eine Neunjährige verschwindet spurlos. Ausgerechnet ein Jurastudent gesteht ihre Entführung ...

Der Thriller „Tödlicher Irrtum“ von Patrick Burow ist mit dem Untertitel „Projekt Unschuld“ erschienen.
Klappentext: „Eine Neunjährige verschwindet spurlos. Ausgerechnet ein Jurastudent gesteht ihre Entführung und Ermordung, führt die Polizei sogar zum Tatort, wo er Neles Leiche verbrannt haben will. Jan Virchow wird zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt und in die Psychiatrie eingewiesen. Fall gelöst? Keineswegs. Im neu gegründeten Institut für Justizirrtümer in Hamburg stoßen die Studenten Saskia Cornelius und Florian Hansen auf Ungereimtheiten: Der Medikamentenabhängige war im psychotischen Wahn, als er alles gestand, hat sogar ein Alibi. Für das ungleiche Paar beginnt eine riskante Mission. Können die beiden mithilfe ihres Professors den echten Täter überführen und herausfinden, was mit Nele wirklich geschah?“
„Tödlicher Irrtum“ basiert auf tatsächlichen Begebenheiten und es hat mich beim Lesen wirklich erschüttert, wie viele Justizirrtümer vorkommen (können). Patrick Burow ist selbst Staatsanwalt und Richter und dass der Autor „vom Fach“ ist, merkt man beim Lesen sofort. Der Thriller ist von Anfang an spannend und so nach und nach erfährt man, was hinter dieser Geschichte steckt. Wobei es mir bis zur Aufklärung wirklich schleierhaft war, wer denn nun der tatsächliche Täter ist. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung: „Tödlicher Irrtum“ fesselt die LeserInnen von der ersten Seite an und führt, bis zum Showdown, auf falsche Spuren.

Veröffentlicht am 29.11.2018

ein gutes Einsteigerbuch in die Thematik „Feminismus"

No More Bullshit
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Das Buch „No more Bullshit“ von Sorority e.V. ist mit dem Untertitel „das Handbuch gegen sexistische Stammtischweisheiten“ im Verlag Kremayr und Scheriau erschienen.

„No more Bullshit“ zeigt anhand vieler ...

Das Buch „No more Bullshit“ von Sorority e.V. ist mit dem Untertitel „das Handbuch gegen sexistische Stammtischweisheiten“ im Verlag Kremayr und Scheriau erschienen.

„No more Bullshit“ zeigt anhand vieler verschiedener Beispiele wo Sexismus in unserem Alltag zu finden ist und bietet Argumente gegen diese sexistischen Stammtischweisheiten. Viele der unterschiedlichen Themen waren für mich persönlich interessant. Da die einzelnen Texte von unterschiedlichen AutorInnen stammen, konnte ich aber nicht in jedem Text etwas für mich mitnehmen. Für Personen, die sich ausführlich mit Feminismus beschäftigt haben, wird das Buch höchstwahrscheinlich auch nicht viel Neues bieten. Jedoch schaffen es die einzelnen Texte mit dem Finger dorthin zu zeigen, wo unserer Gesellschaft der Schuh drückt.

Das Frauennetzwerk Sorority e.V. hat es geschafft, ein Buch zu schaffen, dass die perfekte Basis für Argumente in sexistischen Diskussion darstellt und sollte meiner Meinung nach von jungen Frauen und Männern gelesen werden, damit solche „Stammtischweisheiten“ in Zukunft keinen Raum mehr finden. „No more Bullshit“ ist meiner Meinung nach ein gutes Einsteigerbuch in die Thematik „Feminismus“.

Veröffentlicht am 29.11.2018

Vorurteil und Selbstreflexion

In besserer Gesellschaft
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Das Buch „In besserer Gesellschaft“ von Laura Wiesböck ist mit dem Untertitel „Der selbstgerechte Blick auf die Anderen“ im Verlag Kremayr & Scheriau erschienen.

Unterteilt ist das Buch mit dem Blick ...

Das Buch „In besserer Gesellschaft“ von Laura Wiesböck ist mit dem Untertitel „Der selbstgerechte Blick auf die Anderen“ im Verlag Kremayr & Scheriau erschienen.

Unterteilt ist das Buch mit dem Blick auf die Anderen, der in Wirklichkeit ein Blick auf uns selbst ist, in acht Unterkapiteln zu je einem Hauptthema: Arbeit, Geschlecht, Einwanderung, Armut und Vermögen, Kriminalität, Konsum, Aufmerksamkeit und Politik. Laura Wiesböck beschreibt dabei, wie wir uns von unseren Mitmenschen distanzieren, die Anderen bewerten und uns selbst ins bessere Licht stellen. Dabei veranschaulicht die Autorin den Lesenden, dass niemand von Vorurteilen befreit ist und wir alle, zumindest ab und zu, in Stereotypen denken.

Laura Wiesböck beschreibt in ihrem Buch, die Vorurteile, die wir alle haben und versucht Möglichkeiten aufzuzeigen, wie wir „offener“ leben können, ohne je den Zeigefinger mahnend zu erheben. „In besserer Gesellschaft“ zeigt, dass wir doch nicht alle gleich sind und regt zur Selbstreflexion an. Die im Buch thematisierten Punkte dienen meiner Meinung nach auch als Diskussionsgrundlage und bieten somit Raum für „mehr“.