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Veröffentlicht am 02.11.2023

Die Reihe wird immer besser ( wenn das überhaupt geht)

Prost, auf die Pfennigfuchser
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Hach, war das wieder eine herrliche Lektüre! Ich mag den humorigen, unterhaltsamen und interessanten Erzählstil des Autors unheimlich gerne. Und diesmal finde ich, hat er sich noch selbst übertroffen! ...

Hach, war das wieder eine herrliche Lektüre! Ich mag den humorigen, unterhaltsamen und interessanten Erzählstil des Autors unheimlich gerne. Und diesmal finde ich, hat er sich noch selbst übertroffen! Ein verzwickter Fall, eine breitgestreutes Ermittlungsumfeld mit vielen interessanten Charakteren und natürlich auch wieder die "alteingesessenen" Brunngrieser, die in jedem Band der Tischler -Reihe auftauchen, wie der Bürgermeister, der Mechaniker Steiner, Tereza und das Krause, Dackel-Dame Resi und sein Herrchen Ferstl und natürlich Tischlers neugierige Nachbarin Frau Kneidinger, die diesmal sogar fast in den Mittelpunkt rutscht. Als ihre Bekannte Gudrun Zettlwieser sie nicht pünktlich abholt, ahnt die Frau Kneidinger nämlich gleich das Schlimmste. Sie überredet Tischler mit ihr nachzusehen und sie behält Recht, denn Frau Zettlwieser liegt in ihrem Hause tot im Wohnzimmer und schnell stellt sich heraus, dass sie keines natürlichen Todes gestorben ist, sondern ermordet worden ist. Ein neuer Fall für das eingespielte Team Tischler und Fink!

Der bayrische Charme, der Humor, aber dennoch ein packender und interessanter Kriminalfall und dazu eine genau passende Dosis an Dorfleben und privatem Alltagsleben, das macht die Brunngries Reihe von Friedrich Kalpenstein aus. Eine Reihe, bei dem ich jedem neuen Band entgegen fiebere, ich habe (die meisten) Brunngrieser ins Herz geschlossen und es fühlt sich inzwischen bei jedem neuen Fall an wie ein "nachhausekommen". Ich hoffe, dass dem Autor noch viele Ideen für viele weitere Bände kommen!

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Veröffentlicht am 02.11.2023

Spannend und humorvoll

Rache am Neusiedler See
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Eine spannende, interessante, aber auch humorvoll geschriebene Geschichte! Und was für ein Ende!
Aber der Reihe nach: Dies ist der zweite Roman von Lukas Pellmann um den Expolizisten Nikolaus Lauda. Auch ...

Eine spannende, interessante, aber auch humorvoll geschriebene Geschichte! Und was für ein Ende!
Aber der Reihe nach: Dies ist der zweite Roman von Lukas Pellmann um den Expolizisten Nikolaus Lauda. Auch wenn man den ersten Band nicht gelesen hat, ist das kein Beinbruch, man kommt auch ohne Vorkenntnisse schnell in das Geschehen. Auf dem Neusiedler See hat ein Mini-Kreuzfahrt Schiff seine Jungfernfahrt. An Bord vier Prominente und eine Handvoll Preisausschreiben-Gewinner. Mehr unfreiwillig übernimmt Lauda den Posten des ausgefallenen Sicherheitsbeauftragten. Nach ein paar Tagen verschwindet einer der prominenter Passagiere und leider gibt es Verdächtige genug, denn eigentlich könnte jeder an Bord etwas damit zu tun haben.
Neben einem spannenden Kriminalfall, hat der Autor mir die Gegend durch die vielen sehr gut eingearbeiteten und dargestellten Land-Ausflüge der Passagiere wahrlich schmackhaft gemacht. Ein neues Urlaubsziel ist gefunden! All dies hat der Autor mit Leben gefüllt, mit wunderbar skurrilen Figuren, die dennoch nicht unecht wirken, sondern wie so manche realen C-Promis. Die Dialoge und die Aktivitäten werden fesselnd erzählt. Alles wird aus Sicht von Lauda erzählt, dennoch hat der Leser durch ein paar Einschübe ein paar strategische Vorteile, die zum mitraten einladen. Dennoch, auf die Auflösung wäre ich nicht gekommen ! Das Ende scheint wie in gekonnter Hercules Poirot Manier abzulaufen, gestaltet sich aber dann doch ganz anders. Und der letzte Abschnitt schreit nach einer schnellen Fortsetzung!!!!!
Dieser außergewöhnliche Krimalfall hat mich bestens unterhalten, auf fesselnde und humorvolle Art!
Das Cover ist übrigens ein Träumchen, oder?

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Veröffentlicht am 10.10.2023

Spannender Auftakt der Trilogie

Die Glücksfrauen - Der Geschmack von Freiheit
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Autorin Anja Saskia Beyer hat unter ihrem Pseudonym Anna Claire nun den ersten Band der historischen Trilogie um drei Freundinnen (Luise, Maria und Anna), die vor bzw während des 2. Weltkrieges Deutschland ...

Autorin Anja Saskia Beyer hat unter ihrem Pseudonym Anna Claire nun den ersten Band der historischen Trilogie um drei Freundinnen (Luise, Maria und Anna), die vor bzw während des 2. Weltkrieges Deutschland verlassen haben, veröffentlicht. Im ersten Band wird in zwei Erzählsträngen erzählt, von denen einer in 2023 spielt und in dem Luises Enkelin sich auf Spurensuche begibt, der ältere von 1936-1946 und es wird Luises Geschichte erzählt.

Es ist eine fesselnde Geschichte über starke Frauen, die trotz aller Widrigkeiten nicht aufgeben, sich durchkämpfen und die Hoffnung nicht aufgeben. Luise, die 1936 nach Amerika ausgewandert ist und mit einer neuen Sprache und mit einem depressiven und lethargischen Freund klarkommen muss, gibt ihren Traum von einem eigenen Restaurant nicht auf, auch wenn die Erfüllung in weite Ferne gerückt ist. June, ihre Enkelin, bekommt fünf Jahre nach dem Tod Luises deren Testament eröffnet. Sie soll sich auf die Suche nach Maria und Anna bzw deren Nachfahren begeben, soll eine alte Schuld begleichen. Nach so vielen Jahren eine schier unlösbare Aufgabe.

Die abwechselnden Zeitebenen und die sich erst nach und nach entfaltende Geschichte Luises haben mich gefesselt und der lebendige Schreibstil der Autorin haben mich das Buch innerhalb kürzester Zeit lesen lassen. Jetzt bin ich natürlich sehr gespannt auf die Geschichten von Anna und Maria, denn noch ist vieles offen, was dann erst in den nächsten Bänden erzählt wird. Ihr Leben und der bislang noch ungeklärten Bruch zwischen den Freundinnen ist natürlich ein gewaltiger Cliffhanger am Ende, aber hier heißt es nun warten auf 2024.
Ein paar kleinere Ungereimtheiten in der Story sind mir zwar aufgefallen, aber nichtsdestotrotz war es eine fesselnde Unterhaltung, die die Vergangenheit lebendig macht und mit einer starken Protagonistin punktet. Luise ist diejenige, die das Leben trotz aller Widrigkeiten in die Hand nimmt, nicht aufgibt, sich durchkämpft, auch wenn es schwer fällt. Und sie ist auch fürsorglich, denn ihr Freund Richard, der ihr an Jahren einiges voraus hat , ist ihr keine HIlfe, im Gegenteil, sie ist es, die ihn stützen und tragen muss.

Auch June, die in der jetztigen Zeit lebt, ist eine starke Frau, doch sie muss ihre Stärken erst erkennen, denn in der Vergangenheit hat sie sich oftmals einfach auf einen Partner verlassen, doch die Männer an ihrer Seite haben sie am Ende doch alle betrogen. Nun treten gleich zwei neue Männer in ihr Leben: Walter, der Anwalt aus der Kanzlei, die die Erbabwicklung macht und Henrik, der Koch aus dem Restaurant ihrer verstorbenen Großmutter. Und da ist ja auch noch Anton, ihr derzeitiger Freund in Berlin.

Die Autorin hat durch die sich abwechselnden Erzählstränge gekonnt Spannung aufgebaut und man konnte beim Lesen einiges, vor allem gerade im historischen Teil, fast bildhaft vor Augen haben. Dieser ältere Teil hat mich auch am meisten gefesselt, denn hier hatte ich das Gefühl, das alles zusammengepasst hat. Im neueren sind ein paar Situationen, die mich ein wenig irritiert haben, das sie für mich nicht richtig in die Realität passten, aber sie sind nicht ganz unmöglich und sind dem Umstand geschuldet eine spannende Story zu präsentieren. Und das ist der Autorin gelungen, wie gesagt, ich bin in kürzester Zeit durch den Roman geflogen und fiebere nun dem nächsten Teil entgegen.

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Veröffentlicht am 10.10.2023

Ausflug nach Istrien

Perlensommerträume
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In den letzten Monaten bin ich ja wieder ein Hörbuchfan geworden. Beim Autofahren, Spaziergang oder bei der Hausarbeit, immer dann natürlich, wenn ich alleine bin, höre ich "nebenbei". Mit Perlensommerträume ...

In den letzten Monaten bin ich ja wieder ein Hörbuchfan geworden. Beim Autofahren, Spaziergang oder bei der Hausarbeit, immer dann natürlich, wenn ich alleine bin, höre ich "nebenbei". Mit Perlensommerträume habe ich mich nach Kroatien, genauer gesagt nach Istrien und in die Stadt Rovinj entführen lassen.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. In der älteren geht es um die Geschichte von Lorena und ihrer Cousine Jara. Eine Freundschaft, die auf die Probe gestellt wird, als sich beide in den selben Mann verlieben. 45 Jahre später reist Lorenas Enkelin Emilia nach der Trennung von ihrem Freund auf der Spurensuche nach ihrer Familiengeschichte nach Kroatien. Was verbergen ihre Großmutter und ihre Großtante vor ihr?

Hören ist für mich nicht ganz so intensiv wie lesen, aber wenn ich mich erstmal reingehört habe und mich an die Sprecherin gewöhnt habe, packt es mich, so wie hier, fast jedesmal. Emma Wagner hat mir nicht nur wieder einmal einen ganz besonderen Ort und eine ganz besondere Gegend näher gebracht, so dass ich am liebsten selbst dahin reisen würde, sondern auch durch die abwechselnden Zeitebenen eine fesselnde (Liebes) Geschichte erzählt. Während man neugierig ist, was in der Vergangenheit passiert ist, erlebt man im zweiten Erzählstrang mit, wie sich Emilia verändert, selbstbewusster wird und neu verliebt und gleichzeitig herausfindet, was die Ursache für die Disharmonie, die seit sie Denken kann, zwischen Lorena und Jara herrscht, ist. Durch die sich zwei Erzählstränge wird Spannung erzeugt, man begibt sich einerseits mit Emilia nach Istrien und erlebt, wie sie das Land und die Menschen dort kennen und lieben lernt und gleichzeitig ganz langsam herausfindet, dass dieser Ort in Istrien mit ihrer Familie zusammenhängt. Gleichzeitig erfahren wir, wiederum nur Schritt für Schritt, warum es zum Bruch kam und warum Lorena und Jara diesen Ort verlassen haben. Dieser Teil war für mich nicht ganz so fesselnd, auch wenn es hier zu mehr Disharmonien kam, wie der aktuellere Teil. Aber ich habe mich insgesamt wieder gut unterhalten bei diesem Ausflug nach Istrien.

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Veröffentlicht am 10.10.2023

Fesselnder Roman über Polio

Die Formel der Hoffnung
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Es ist noch gar nicht so lange her, dass Poliomyelitis, kurz Polio oder auch landläufig als Kinderlähmung bekannt, Eltern in Angst und Trauer versetzt hat. Von 1916 an starben weltweit jährlich zigtausende ...

Es ist noch gar nicht so lange her, dass Poliomyelitis, kurz Polio oder auch landläufig als Kinderlähmung bekannt, Eltern in Angst und Trauer versetzt hat. Von 1916 an starben weltweit jährlich zigtausende Kinder daran, noch viel mehr behielten lebenslange Lähmungen nach einer Infektion, für die es - auch bis heute - kein Heilmittel gibt. Heute gilt der Virus nahezu als ausgerottet, vor allem weil es Forscher gab, wie Jonas Salk, Albert Sabin, aber eben auch Dorothy Horstmann, die den Virus erforscht und einen Impfstoff gefunden haben. Es gab aber noch viele weitere Personen, unter ihnen auch etliche Frauen, die Baustein für Baustein zusammengetragen haben, und somit Teil dieses Erfolges waren.

Der Roman von Lynn Cullon erzählt auf fiktive, aber auf historisch fundierter Grundlage, das Leben von Dr. Dorothy Millicent Horstmann (1911-2001). Die Tochter deutscher Auswanderer, die in San Francisco in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs und es dennoch geschafft hat, nicht nur Medizin zu studieren, sondern auch als erstes Frau außerordentliche Professorin in Yale zu werden, hat durch ihre jahrelange Forschung des Poliovirus und einer bahnbrechenden Entdeckung maßgeblich zu dem Impfstofferfolg beigetragen. Wer kennt sie nicht, die berühmte Schluckimpfung ?!

Die Autorin hat das Leben der Wissenschaftlerin, die meist im Schatten ihrer berühmten männlichen Kollegen geblieben war, in einem sehr interessanten und vor allem fesselnden Roman verarbeitet, den ich vor allem aufgrund des Themas Poliovirus auch als überaus informativ fand. Ich habe viel gelernt, auch immer wieder während des Lesens nachgegoogelt, die Ausmaße, die die verheerenden Ausbrüche von Polio weltweit angerichtet haben, waren mir bis dato unbekannt. Nun versteht man auch besser, warum es so wichtig ist, dass dies auch so bleibt und wie wichtig auch heutzutage noch die Polioimpfung ist.

In der Mitte des Romans gab es ein paar kleine Längen, aber die meiste Zeit hat dieser Roman mich berührt, sehr gefesselt und auch überaus beeindruckt. Lynn Cullon hat es verstanden, dass ich die Kinder in den eisernen Lungen vor Augen hatte und wie schwierig es war ein Mittel zu finden, diese Krankheit auszurotten und wie wichtig auch das Zusammenspiel der verschiedenen Polio-Forscher und Forscherinnen war. Am Ende hat die Autorin im Nachwort noch einmal aufgezeigt, wie sie zu dem Thema kam, die wichtigsten Meilensteine der realen Zusammenhänge aufgezeigt, bei der man merkte, wie nah sie sich an die Realität gehalten hat. Zudem gibt es ein ausführliches Personenregister, mit Daten und Fakten zu allen realen Personen und Hinweisen zu den fiktiven Figuren.

Von mir daher eine klare Leseempfehlung, vor allem da es das Verständnis über diese Krankheit, diesen Virus, eindrucksvoll in einer fesselnden Geschiche vermitteltund auch die persönlichen Opfer, die die Wissenschaftler für die Forschung erbracht haben, eindrucksvoll darstellt.

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