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Veröffentlicht am 20.11.2023

Faithful New Adult Roman mit wichtiger Botschaft

Sparks of Joy
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Silia scheint glücklich zu sein, hat sie doch mit Kevin einen attraktiven Freund gefunden, der sie zu lieben scheint. Doch diese junge Liebe ist auch anstrengend, denn Kevin treibt sie dazu an, mehr Ehrgeiz ...

Silia scheint glücklich zu sein, hat sie doch mit Kevin einen attraktiven Freund gefunden, der sie zu lieben scheint. Doch diese junge Liebe ist auch anstrengend, denn Kevin treibt sie dazu an, mehr Ehrgeiz auf Sport zu legen, um ihre Figur zu verbessern. Und dann ist da auch noch der nervige Bürojob, den sie angenommen hat, weil sie nicht weiß, welchen beruflichen Weg sie nach dem abgebrochenen Studium einschlagen soll. Ihre Selbstzweifel sind enorm. Hinzu kommt der neue Mitbewohner Philipp im Elternhaus, der trotz einer körperlichen Einschränkung so zufrieden, gelassen und zielstrebig auftritt. Wie schafft er das nur?

Nach Sparks of Hope ist dies der neue Roman der Autorin Verena Unsin im Genre "FaithfulNewAdult": Der Glaube hilft den Protagonisten ihren Herzen zu folgen und Hoffnung und Zuversicht zu finden. Ich kenne den vorherigen Band um Silias Bruder Levi (noch) nicht, aber da die Geschichten unabhängig voneinander sind, war dies auch keine Voraussetzung. Die Autorin hat gerade das Dilemma der Unsicherheit, ja die fehlende Selbstliebe und das fehlende Selbstvertrauen und damit das Body-Shaming von Silia sehr gut herausgearbeitet und auch dem Leser vermittelt. Dabei besteht bei Silia nämlich gar kein Anlass so schlecht von sich zu denken. Nicht nur, dass sie eine Familie hinter sich hat, die immer zu ihr steht und sie unterstützt, hat sie auch gar keinen Grund an ihrem Selbstbild zu zweifeln. Den Weg, um das aber auch selbst zu erkennen, führt Silia erst einmal ziemlich bergab, bevor sie selbst erkennt, was und vor allem wer ihr gut tut.

Die Handlung ist abwechslungsreich und wird durch verschiedene Wechsel in "Vor und danach" auch spannend gehalten. Der christliche Glaube spielt hier eine große Rolle, ist aber nicht das Hauptthema. Hier geht es um Freundschaft, Liebe, die eigenen Grenzen setzen zu dürfen, seinen eigenen Weg im Leben zu finden und um das Wichtigste: sich selbst anzunehmen und sich nicht von anderen Meinungen gängeln und hinunterziehen zu lassen. Die junge Protagonistin Silia ist hier stellvertretend für so viele junge Menschen, die, nachdem sie einen Rückschlag erlebt haben, an sich selbst zweifeln und auch dadurch ein leichtes "Opfer " für weitere Erniedrigungen sind. Sich aus dieser Situation wieder hinaus zu einem glücklichen Lebensgefühl und einem gesunden Selbstbewusstsein zu entwickeln, dass geschieht nicht von heute auf morgen und hierzu gehört auch, dass man Menschen im Umfeld hat, die einem dabei helfen. Wie Philipp z.B., der gleichaltrige ist trotz seines Handicaps auch durch seinen Glauben sehr gefestigt und doch, auch ihm fliegt nicht alles zu..

Als junger Mensch ist man schnell überfordert und gerät auch in ein mentales Loch, wenn man glaubt, man wäre anders als alle anderen. Daher ist dieser Roman auch eine wichtige Botschaft, denn das Buch vermittelt: Du bist gut so, wie du bist. Jeder ist anders. Keiner sollte sich vergleichen. Jeder hat seine Fehler, keiner ist perfekt.

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Veröffentlicht am 13.11.2023

Der Luther der Medizin

Die Magd des Medicus
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Ein echter Wälzer mit über 500 Seiten, aber eine so interessante Geschichte, ich habe in den letzten Tagen viel mehr gelesen als sonst. Durch die Autorin habe ich nicht nur die historische Person 𝗣𝗮𝗿𝗮𝗰𝗲𝗹𝘀𝘂𝘀 ...

Ein echter Wälzer mit über 500 Seiten, aber eine so interessante Geschichte, ich habe in den letzten Tagen viel mehr gelesen als sonst. Durch die Autorin habe ich nicht nur die historische Person 𝗣𝗮𝗿𝗮𝗰𝗲𝗹𝘀𝘂𝘀 und sein Leben kennengelernt, sondern konnte auch in die Lebensumstände in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts regelrecht"eintauchen". Alles wurde beim Lesen vor meinen Augen sehr lebendig. Astrid Fritz hat zudem einen sehr fesselnden Erzählstil und hat sich weitgehend an historisch überlieferte Fakten gehalten, die natürlich mit fiktionalen Elementen ergänzt wurden, z.b der Magd Barbara, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird. Nicht nur in die Lebensweise/Art erhält man durch diesen historischen Roman Einblick in die damalige Zeit, sondern auch wie medizinisch behandelt wurde, wie man reiste, wie Nachrichten versandt wurden und vieles mehr. Dabei wurde von der Autorin alles mit Leben gefüllt, ob alltägliches, oder zwischenmenschliches, besonders aber über das Leben und Wirken von Theophrastus Bombast von Hohenheim, der sich später Paracelsus nannte.

Zum Inhalt:
Ausgerechnet in den Dienst des buckligen Stadtarztes von Basel soll Barbara gehen. Als Tochter eines als unehrenhaft geltenden Abdeckers hat sie allerdings auch keine großen Wahlmöglichkeiten und kann froh sein, überhaupt jemanden zu finden, der sie einstellt. Wegen seiner unkonventionellen Methoden und der aufbrausenden Art wird Paracelsus jedoch immer wieder angefeindet, nicht von den einfachen Menschen, denen er hilft und sie heilt, sondern von anderen Gelehrten und Stadträdten, denen er gerne auch ungeschönt seine Meinung sagt und seine Auffassung von "moderner" medizinischer Behandlung und vor allem Lehre, denn auch hier geht er neue Wege und sieht sich als "Luther der Medizin". So eckt er immer wieder an. Schnell lernt die Magd den Arzt zu schätzen, obwohl er es auch ihr nicht immer leicht macht.. Doch dann muss Barbara sich entscheiden, ob sie weiter zu ihm halten kann – und welches ihr eigenes Ziel im Leben ist.

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Veröffentlicht am 13.11.2023

Eine gefühlvolle Geschichte, die ins Herz trifft

Das Holz, aus dem wir geschnitzt sind
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Nachdem ich viele begeisterte Stimmen über den neuen Roman von Annette Sprattegelesen habe und ich ihre vorherigen historischen Romane schon richtig überzeugend und fesselnd fand, habe ich mir diesen schon ...

Nachdem ich viele begeisterte Stimmen über den neuen Roman von Annette Sprattegelesen habe und ich ihre vorherigen historischen Romane schon richtig überzeugend und fesselnd fand, habe ich mir diesen schon bald nach Erscheinen gekauft und auch schnell angefangen zu lesen. Einmal angefangen konnte ich das Buch kaum aus den Händen legen, bis ich es durchgelesen hatte. Es ist eine so gefühlvolle Geschichte, voller Angst, Leid und tragischen Ereignissen bei den Protagonisten, aber es steckt auch voller Hoffnung, Mut, Kraft, Glaube und Liebe. Als Leser taucht man ein und meint mitten drin zu stecken, die Figuren, die Wälder, die verschiedenen Orte, in denen es spielt, vor Augen zu haben. Man schließt gerade den jungen Karl und seinen Großvater Jakob ins Herz. Was gerade hinter Jakobs Vergangenheit steckt wird, da der Roman auf zwei Zeitebenen erzählt wird, dem Leser erst nach und nach klar, was alles damals passiert ist, warum Jakob so handelt, aber auch warum Karl erst lange nach Jakobs Tod alles erfährt.
Annette Spratte hat mich mitgenommen in diese Zeit in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, hat mich mitfühlen und mitleiden lassen, ich habe mitgebangt und mitgehofft, mich aber auch mitgefreut. Habe mir Gedanken gemacht, wie hätte ich reagiert, wie hätte mich dieses oder jenes Ereignis verändert. Eine fesselnde Geschichte, die einen noch nach dem Zuklappen der Buchdeckel lange gedanklich beschäftigt.

Und um was geht es eigentlich? 1728 in einem kleinen Dorf im Westerwald: Der junge Karl wird von seinen älteren Brüder oft gehänselt und gedemütigt, nur sein Großvater Jakob hält die Hand über ihn und spendet ihm Trost. Als dieser stirbt, flüchtet sich Karl in seine Schnitzerei, die ihn von jeher fasziniert und beruhigt hat. Doch nach einer Tragödie wird alles noch viel schlimmer und Karl bleibt nur ein einziger Ausweg. Parallel wird in Einschüben Jakobs Geschichte erzählt, über seine glückliche Ehe und zurückspringt auf seine düstere Kindheit und Jugendzeit. Der Kreis schließt sich.

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Veröffentlicht am 02.11.2023

Hebamme und Bestatterin mit Herz und Seele

Vom ersten bis zum letzten Atemzug
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𝘋𝘦𝘶𝘵𝘴𝘤𝘩𝘭𝘢𝘯𝘥𝘴 𝘦𝘳𝘴𝘵𝘦 𝘏𝘦𝘣𝘢𝘮𝘮𝘦 & 𝘉𝘦𝘴𝘵𝘢𝘵𝘵𝘦𝘳𝘪𝘯 𝘦𝘳𝘻ä𝘩𝘭𝘵 𝘢𝘶𝘴 𝘪𝘩𝘳𝘦𝘮 𝘓𝘦𝘣𝘦𝘯 𝘶𝘯𝘥 𝘪𝘩𝘳𝘦𝘳 𝘈𝘳𝘣𝘦𝘪𝘵
🅉🅂 🅅🄴🅁🄻🄰🄶

Wie kam es dazu, dass Ellen Matzdorf zuerst freiberufliche Hebamme wurde (übrigens auch erst nachdem sie zuerst ...

𝘋𝘦𝘶𝘵𝘴𝘤𝘩𝘭𝘢𝘯𝘥𝘴 𝘦𝘳𝘴𝘵𝘦 𝘏𝘦𝘣𝘢𝘮𝘮𝘦 & 𝘉𝘦𝘴𝘵𝘢𝘵𝘵𝘦𝘳𝘪𝘯 𝘦𝘳𝘻ä𝘩𝘭𝘵 𝘢𝘶𝘴 𝘪𝘩𝘳𝘦𝘮 𝘓𝘦𝘣𝘦𝘯 𝘶𝘯𝘥 𝘪𝘩𝘳𝘦𝘳 𝘈𝘳𝘣𝘦𝘪𝘵
🅉🅂 🅅🄴🅁🄻🄰🄶

Wie kam es dazu, dass Ellen Matzdorf zuerst freiberufliche Hebamme wurde (übrigens auch erst nachdem sie zuerst einen anderen Berufsweg eingeschlagen hatte) und später dann auch mit @stern.bestattungen eine zweite Berufung annahm und Bestatterin wurde? Hierüber berichtet sie in ihrem Buch #vomerstenbiszumletztenatemzug Sie übt übrigens beide Berufe immer noch in Oldenburg aus.
Als Leser erfährt man über ihre Erfahrungen und Intuitionen bei und mit Geburten, über Geburtshaus und Hausgeburten, leichten und schwierigen "Fällen". Und auch einem tragischen Ereignis, dass sie dazu brachte sich auch um Sternenkinder und verstorbenen Erwachsene zu kümmern. Das Buch ist sehr persönlich, Ellen Matzdorf öffnet ihre Türen, ihre Erlebnisse und Gedanken. Sie berichtet viel über ihren Lebensweg, ihre Kindheit, die alles andere als einfach war, über den Leidensweg und Tod ihres Bruders, sie macht sich Gedanken über geänderte Lebens- und Sterbens -Verhältnisse , auf gesellschaftlichen, politischen oder strukturellen Ebenen. Sie beleuchtet dabei verschiedene Sichtweisen, zu denen sich auch der Leser durchaus eine eigene Meinung bilden kann. Input gibt es einiges!
Ein interessanter Blick hinter die Kulissen von zwei eigentlich völlig unterschiedlichen Berufen, die aber eines verbindet: den Menschen, und die nur durch das Leben getrennt werden.

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Veröffentlicht am 02.11.2023

Endlich erklärt mal jemand die Schilddrüse für Laien

Mach deine Schilddrüse stark
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Seit über 20 Jahren habe ich eine Schilddrüsenunterfunktion, bislang habe ich es einfach "hingenommen". Nach dem Motto, es ist halt so. In diesem Jahr, nach mehreren OPs stimmten die Werte auf einmal nicht ...

Seit über 20 Jahren habe ich eine Schilddrüsenunterfunktion, bislang habe ich es einfach "hingenommen". Nach dem Motto, es ist halt so. In diesem Jahr, nach mehreren OPs stimmten die Werte auf einmal nicht mehr, die Tabletten mussten neu eingestellt werden. Dann bin ich auf der Buchmesse auf diesen Ratgeber aus dem @gu.verlag gestoßen. Und bin neugierig geworden. Kann man was ändern? Kann man seine Schilddrüse beeinflussen? Ja! Man kann. Autorin @hannahhauser hat mir sehr viele sehr interessante Informationen über meine Schilddrüse geliefert. Warum. Wieso. Weshalb. Was sie kann. Wie sie arbeitet und welche Einflüsse/Gewohnheiten ihr schaden, aber insbesondere auch wie man seine Schilddrüse unterstützen kann wieder besser zu funktionieren. Es geht hier nicht um ein: du musst jetzt nur das eine bestimmte tun, dann ist alles wieder gut. Nein, #hannahhauser erklärt, wie man auf seine eigene Schilddrüse hören kann, was allgemein gut tut, aber auch wie man sich individuell selbst herantastet und ausprobiert.

Sie gibt die wissenswerten Grundinformationen und wissenschaftliche Erkenntnisse leicht verständlich wieder, ich fand es als richtig spannend darüber zu lesen, wie alles zusammenhängt, was dieses kleine Organ alles beeinflusst. Und wie Stress, Diäten oder andere falsche Lebensumstände sie praktisch in die Knie zwingen. Es klingt alles außerordentlich einleuchtend, wie es die Autorin beschreibt und sie hat mich so in einigen Bereichen zum Umdenken bewegt. Im Buch sind zudem anschaulich etliche Beispiele aus ihrer Beratertätigkeit aufgeführt, wie es anderen ergangen ist und wie sie mit relativ einfachen Lebensumstellungen helfen konnte deren Schilddrüsen wieder zu aktivieren.

Ein sehr empfehlenswerter Ratgeber für alle mit Schilddrüsenproblemen.

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