Lebendig geschilderte Geschichte über einen bedeutenden Mediziner und seiner Magd
In ihrem Roman ,, Die Magd des Medicus " erzählt Astrid Fitz die spannende Geschichte des bedeutenden Mediziners Theophrastus Bombast von Hohenheim , später Paracelsus genannt.
Theophrastus wird 1527 ...
In ihrem Roman ,, Die Magd des Medicus " erzählt Astrid Fitz die spannende Geschichte des bedeutenden Mediziners Theophrastus Bombast von Hohenheim , später Paracelsus genannt.
Theophrastus wird 1527 Stadtarzt von Basel. Barbara ist die Tochter eines als unehrenhaft geltenden Abdeckers ( Schinder) . Sie geht als Magd in die Dienste des buckligen , etwas zu klein geratenen Mediziners . Ein sorgenfreieres Leben beginnt für Barbara, der Wissenschaftler lässt ihr beim Führen des Haushaltes relativ freie Hand, es gibt nur wenige Regeln, die zu beachten sind. Sie hofft, eines Tages mit ihrer Stellung aus ihrem Viertel der Stadt herauszukommen und damit den Makel ihrer Herkunft zu verlieren. Theophrastus ist allerdings kein einfacher Mann , zu oft aufbrausend, dem Alkohol nicht abgeneigt. Mit seiner unkonventionellen Art und Starrköpfigkeit echt er bald mit den Stadtoberen und damit seinen Vorgesetzten an. Wie schon zuvor, bleibt nichts anderes übrig, als die Stadt Basel zu verlassen. Barbara hält treu zu ihm , gibt ihm damit Halt und Fürsorge. Sie begleitet ihn in den folgenden Jahren auf seiner Wanderschaft von einer Stadt zur nächsten. Immer darauf hoffend, daß er die Anerkennung seiner Heilkunst erfährt und seine wissenschaftlichen Abhandlungen gedruckt werden, damit sein Wissen sich verbreitet. Was sie auf ihren Wegen und miteinander alles erleben werden, hat Astrid Fitz eindrucksvoll und bildgewaltig geschildert. Sie zeichnet ein hervorragend recherchiertes Bildnis des bedeutenden Mediziners und seine Wissenschaften. Die historischen Fakten, den durchaus schwierigen Charakter eines genialen Arztes, der für seine Zeit zum Teil extrem modern dachte, hat die Autorin auf grandiose Weise mit der fiktiven Person seiner Magd Barbara verknüpft. Außerdem wird Barbarad Weg hervorragend geschildert. Die unehrlich geborene Schindertochter wünscht sich sehnlichst, diesen einschränkenden Makel zu verlieren und eines Tages eine eigene Baderstube zu führen. Im Laufe der Zeit lernt sie vieles von Paracelsus, schreibt seine Abhandlungen ins Reine und wird ihm seine wohl wichtigste Bezugsperson.
Der wunderbar flüssige und leicht zu lesende Schreibstil hat mich schnell in die Geschichte finden lassen. Die Sprache der damaligen Zeit fließt sehr geschickt in die Geschichte ein. Unbekannte Ausdrücke werden i angehängten Glossar erklärt. Sehr informativ ist das Nachwort der Autorin, in dem die historisch belegten Fakten aus Paracelsus Leben, erläutert werden. Ich habe vieles über das Wissen dieses Mediziners dazu gelernt.
Dieser Roman, mein erster, aber keinesfalls letzter von Astrid Fitz, hat mich von der ersten Seite an in den Bann gezogen. Die Charaktere sind hervorragend realistisch ausgearbeitet. Ich konnte mich jederzeit in ihre Gedanken, Gefühle , Sorgen und Freude hineinversetzen. Barbara geht äußert geschickt mit den Launen Theophrastus um, sagt aber auch unverblümt ihre Meinung. Ich habe sie schnell liebgewonnen. Paracelsus ständige Suche nach Anerkennung hat mich berührt, auch wenn er sich in so manche schwierige Situation unnötig selbst zuzuschreiben hat.
Ein wichtiger Satz seiner Lehre: ,,Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift-allein die Dosis macht, ob etwas kein Gift ist. " , sowie,, similia similibus curantur ( Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt).
Astrid Fitz hat mich mit diesem historischen Roman absolut begeistert. Von ganzem Herzen empfehle ich diese großartige und lebendig erzählte Geschichte weiter.