Reale Legende oder was!?
PerchtenlaufKlappentext: In aufeinanderfolgenden Szenenbildern verschiedener Kameras begleitet der Leser ein Studententeam bei dessen Untersuchung mysteriöser Ereignisse im Alpenland. Ihre studienmäßige Projekt-Recherche ...
Klappentext: In aufeinanderfolgenden Szenenbildern verschiedener Kameras begleitet der Leser ein Studententeam bei dessen Untersuchung mysteriöser Ereignisse im Alpenland. Ihre studienmäßige Projekt-Recherche führt das Team in ein Dorf in den österreichischen Alpen, um über lokales Brauchtum und Sagen einen Dokumentarfilm zu drehen. Die Einheimischen erzählen Geschichten über verschwundene Kinder, verstümmelte Tiere und dunkle Gestalten. Böse Streiche, Jägerlatein und Aberglaube, so scheint es. Doch dann wird mitten in den Raunächten - den Nächten vom 25. Dezember bis zum 6. Jänner - ein weiterer Mensch vermisst, und das Kamerateam beginnen zu erahnen, dass hinter den uralten Legenden mehr steckt, als es irgendjemand für möglich halten würde...
Fazit: Mit den Buch 'Perchtenlauf' von Andreas Brugger wird das alpine österreichische Brauchtum, das schon seit mehreren Jahrhunderten zu einer bestimmten Zeit des Jahres von Generation zu Generation am Leben erhalten wird, zur grausamen Realität: Der Leser begleitet eine Gruppe Studenten aus Wien bei ihren Recherchen in einen unbenannten Gebiet der östlichen Alpen, welches mit Videoaufzeichnungen dokumentiert wurden ist und aus diese Sicht auch diese Werk geschrieben ist. Andreas Brugger lässt seinen kundschaftlichen Hauptakteure die alpländlichen Tradition des 'Perchtenlauf' hautnah und live im Farbe spüren wie erfahren, dass nicht alles nur 'Spiel' ist, was sie in den Raunächten erleben 'dürfen'.
Das Buch ist zweisprachig im Hochdeutsch und alpinischen Dialekt verfasst würden, da es sich um gebietsdeckende Sitten und Bräuche handelt und so sonst der Geschichte die Authentität raubt. Auf knapp 90 Seiten (pro Sprache) wird eine anfängliche ruhige Story erzählt, die mit zunehmenden Seitenzahl zu einer rasanten wie brisanten 'Hetzjagd' sich entwickelt. Bei dieser Art des Erzählstil kommt durch die aufeinanderfolgende Szenen wie Gedankenaustauch von mehreren virtuellen Aufnahmegerätschaften einen abgehackten Handlungsverlauf zu Stande, welcher diese ersten Band der 'Mythologica-Reihe' einen holpriges Lesevergnügen den Leser beschwert. Das Ende des sagenumwogenden Lektüre ist mit einen straffen Spannungsbogen verfasst wurden, der für eine 'Zu-Ende-Lesen'-Atomsphäre gut gewählt ist, aber die seichte Thementiefe zwischen alle den 'Storys' kann dadurch nicht gemindert werden.
Wer sich auf eine mythische Lesereise eingestellt hat und sich über schaurige Gruselgeschichten, die den Leser mit in die Träume verfolgen, freut, ist dieser 'Perchtenlauf' nur als modern dargestellte Literatur ohne konkreten Handlungsortnennung zu beschreiben bzw. hat das Gefühle fast genauso 'unterrichtet zu sein' wie vor dem knapp 180 Seitenwerkes...1,5 Sterne