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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.04.2024

Grenzwertig

The Last Dragon King - Die Chroniken von Avalier 1
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Das Grundthema ist spannend, Eine selbstbewusste unabhängige junge Frau trifft auf den Drachenkönig der in den Konventionen gefangen ist. Unter anderem braucht er dringend eine Ehefrau und Erben. Sein ...

Das Grundthema ist spannend, Eine selbstbewusste unabhängige junge Frau trifft auf den Drachenkönig der in den Konventionen gefangen ist. Unter anderem braucht er dringend eine Ehefrau und Erben. Sein Reich ist bedroht und er findet in Arwen eine tatkräftige Unterstützung. Soweit so gut, aber dann geht es los. Wir Frauen werden zu Gebärmaschinen degradiert und wenn es mit der Einen nicht klappt ist die Nächste dran, bis dann endlich das dringend benötigte Kind da ist. Wo da die vielbeschworene Liebe bleibt wird nicht näher erklärt.
Alle spannenden Elemente werden nur angerissen und schon ist die Situation wieder beendet Dafür wird lang und breit ausgewalzt warum und wieso Arwen und Drae nicht zusammen kommen können obwohl sie sich lieben. Es gab einmal zwei Königskinder, auch schon uralt und nicht neu. i
Es gibt einige Wiederholungen. ähnlich wie die vielgesprochenen Ähms in manchen Interviews, Damit kann man leben weil insgesamt der Schreibstil locker zu lesen ist.
Sehr störend ist einfach das die Autorin sich nicht entscheiden kann, ob die Frauen schön aussehen und Kinder bekommen oder ob sie sie jagen, kämpfen und vor allem über sich selbst entscheiden können. Denn in diesem Buch scheint nur das eine oder das andere möglich, bis am Ende ein Wunder geschieht. Da es ein Fantasyroman ist, ist das natürlich nicht ungewöhnlich.

Veröffentlicht am 22.04.2024

Die Geschichte wiederholt sich

Das Echo der Gezeiten
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Zwei junge Frauen die eine um 1630 die andere um 1960 erleben mehr oder weniger das Gleiche. Frauen sind weniger wert als Männer, die drei K´ sind für ihr Leben bestimmend und wehe wenn sie ausbrechen ...

Zwei junge Frauen die eine um 1630 die andere um 1960 erleben mehr oder weniger das Gleiche. Frauen sind weniger wert als Männer, die drei K´ sind für ihr Leben bestimmend und wehe wenn sie ausbrechen wollen. In den frühen Zeiten waren sie sogar Freiwild, Ness erlebt es am eigenen Leib, nur weil sie keinen Mann will, glaubt jeder er kann mit ihr machen was er will, aber sie wehrt sich. Ähnlich ergeht es Tilla erst versucht sie die Aufmerksamkeit ihres Vaters zu erringen, dann will sie die Fachwelt als Archäologin erobern, Hohn und Spott, sogar Mobbing bestimmen ihr Leben. Wenn sie heiraten würde, wären alle Kraftanstrengungen und das Aushalten von der Häme umsonst gewesen. Mich hat der Mut und die Kraft dieser Frauen beeindruckt. Ich bin einen anderen Weg gegangen, für mich war er der Richtige. Aber hätte ich auch dieses Vermögen gehabt wenn ich es anders hätte gewollt. Diese spannende Frage die sich meiner Meinung nach automatisch stellt, wenn man sich in die Figuren hinein versetzen kann, ist nicht leicht zu beantworten.
Die Autorin hat es geschafft das man Ness und Tilla als Schwestern, als Freundinnen betrachten kann, das man ihnen wünscht das sich alle ihre Hoffnungen erfüllen und am Ende des Buches denkt, das habt ihr gut gemacht, Glückwunsch! Alle drei Frauen ( die Protagonistinnen und die Autorin ) haben für kurze Zeit mein Denken bereichert, ich habe Neues erfahren und die Anregung auch mal eingefahrene Gleise zu verlassen.

Veröffentlicht am 21.04.2024

Bücher sind Lebensretter

Die Bibliothek der guten Taten
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Ein Wohlfühlbuch obwohl es viele traurige Szenen gibt. Denn Bücher sind Lebensretter in allen Lebenslagen. Wer kann das besser beurteilen als ein Bücherwurm, eine Lesebessene, eine Leseratte oder eine ...

Ein Wohlfühlbuch obwohl es viele traurige Szenen gibt. Denn Bücher sind Lebensretter in allen Lebenslagen. Wer kann das besser beurteilen als ein Bücherwurm, eine Lesebessene, eine Leseratte oder eine Schmökertante. Genau davon lebt dieses Buch von schönen Worten, tollen Sätzen und eigenartigen Wörtern die man nachschlagen muss. Lucie hat einen schweren Schicksalsschlag erlitten ihre Welt ist nur noch Grau. Um wieder etwas Farbe zu finden schickt sie ihre Mutter nach St. Malo, sie soll sich um das alte Haus der Großeltern kümmern. Dort trifft sie Menschen die in einer ähnlichen Situation wie sie sind. Angst, Einsamkeit, Verzweiflung und Trauer aber gemeinsam mit einer Seemöwe und einem kleinen Hund und viel süßes Gebäck und Bücher finden sie aus dem tiefen Tal heraus.
Mir hat sehr gefallen das es nur eine Liebeserklärung an die Bücher war und die Liebe zwischen Menschen kaum auftrat. Mir haben die Wortwitze und die Situationskomik sehr gut gefallen. Die Freundschaft und Hilfsbereitschaft untereinander war nicht selbstverständlich sondern musste wachsen und die Geduld miteinander. Die Geschichte wirkte lebensecht auch wenn eine solche Situation wie hier beschrieben eher selten ist.
Der leichte Schreibstil trotz teilweiser sehr intensiver Gefühle passte sehr gut zu den erwähnten Büchern.

Veröffentlicht am 20.04.2024

Anders erzählt

Unter dem Moor
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In der Beschreibung wird von einem Generationenroman gesprochen, drei Frauen am Stettiner Haff. Das war für mich irreführend. Es geht zwar um einen langen Zeitraum, von 1936 bis jetzt, aber die ...

In der Beschreibung wird von einem Generationenroman gesprochen, drei Frauen am Stettiner Haff. Das war für mich irreführend. Es geht zwar um einen langen Zeitraum, von 1936 bis jetzt, aber die Frauen sind unabhängig voneinander und ihre Geschichten sind nur durch ein böses Verbrechen trotz der vielen Zeit dazwischen miteinander verzahnt.
Gine wird zu einem Arbeitsjahr auf dem Land aus Berlin nach Mecklenburg geschickt. Ein grauenhaftes Jahr. Sigrun lebt in der DDR mit Mann und Kind und möchte nur ein kleines bisschen Freiheit genießen. Nina ist ausgebrannt sie nimmt eine Auszeit in einer Gegend in der es sogar noch Wölfe gibt.
Es sind ganz unterschiedliche Frauen, zeig ihnen deine Stärke, der Leitsatz von Gines Mutter könnte für alle drei gelten. Jede auf ihre Art lässt sich nicht vom Leben brechen, sie gehen anders mit ihren Schwierigkeiten um aber eins haben sie gemeinsam, sie lassen sich nicht beirren, sie gehen ihren geraden Weg.
Am besten lernt man Nina kennen, sie ist es die die Geschichten der Frauen am Ende miteinander verbindet. Sie findet den Faden und folgt ihm bis zum Ende. Auch für uns Leser dauert es bis zum Ende der Geschichte bis wir einen Zusammenhang erkennen können. Gine und ihr Kampf mit den Erinnerungen berührt vielleicht am meisten, Sigrun und ihre Hoffnungen und Liebe scheint so wenig anspruchsvoll und trotzdem tragisch. Nina ist am Ende ihrer Kraft aber wie sie in kleinen Schritten wieder zu sich selbst findet, das macht Mut.
Es ist ein Buch bei dem ich gedacht habe, da liest du lange daran, der Einstieg war so leise, fast ereignislos, das ich erst keinen Anhaltspunkt hatte, wie die Frauen miteinander in Beziehung stehen. Bis dann ein Name auftaucht und ein Aha Erlebnis verursachte und dann war es die Ruhe, die im Gegensatz zum Wissen aus der Geschichte steht, die mich das Buch nicht mehr aus der Hand legen ließ.
Es hat mich berührt und auch bedrückt zurück gelassen. Denn die Last auf den Schultern jeder einzelnen Figur in diesem Roman ist groß.

Veröffentlicht am 17.04.2024

Frieden Liebe Freundschaft

Das Fenster zur Welt
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Die wichtigsten Themen im Leben finden in diesem Buch eine so schöne Beschreibung das man manche Stellen immer wieder lesen möchte und gar nicht umblättern. So fühlt es sich an wenn man um seiner ...

Die wichtigsten Themen im Leben finden in diesem Buch eine so schöne Beschreibung das man manche Stellen immer wieder lesen möchte und gar nicht umblättern. So fühlt es sich an wenn man um seiner selbst willen geliebt wird, so fühlt man sich wenn sich jemand ohne Bedingungen auf einen verlässt, wenn man für diese Person alles ist, man alles teilt, die Sorgen, die Ängste, das Essen, die Wohnung und die Freundschaft zu anderen Menschen. Die Autorin vermittelt die Gewissheit jeder ist liebenswert, mit allen seinen Fehlern, Ansichten und Verhaltensweisen, egal ob er Defizite hat, krank oder einer andere Orientierung oder Herkunft hat.
Ein junger Soldat trifft im Krieg in Florenz auf eine ältere Frau, die ihm die Kunst in dieser Stadt näher bringt. Eine Schönheit die allgemein gültig ist auch in diesen Zeiten. Er nimmt dieses Wissen mit nach Hause und es verlässt ihn nicht mehr. Er teilt es und kehrt nach Jahren in diese besondere Stadt zurück. Da fängt das eigentlich Schöne an diesem Buch an. Ganz alltägliche Szenen bekommen einen ganz besonderen Reiz, einfache Handlungen gewinnen an Bedeutung, als Leser kann man die Gefühle für Freundschaften die ohne Bedingungen sind nachvollziehen. Am liebsten wäre man Teil dieser Gemeinschaft. Die Liebe an sich ist nur schmückendes Beiwerk, der erwähnte Papagei sorgt für Heiterkeit und Überraschungen.
Das Buch ist trotz Krieg und Katastrophen eine warme Umarmung nicht nur in Zeiten des Kummers oder der Kälte. Die Ruhe die der Schreibstil ausstrahlt nimmt Angst und Schrecken fort, er lässt selbst den Tod als etwas erscheinen das wir zwar hinnehmen müssen aber trotzdem in der Auseinandersetzung damit und mit Hilfe von den erwähnten Freunden als etwas Zukunftweisendes empfinden.
Das Buch ist einfach wunderbar.