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Veröffentlicht am 30.03.2024

Ein Garten für die Herzen

Der wunderbare Garten der Mrs P.
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In einer Gartenkolonie wurde angeblich japanischer Knöterich entdeckt. Eine invasive Pflanze die überall intensiv bekämpft wird. Aber wie ist sie dahin gekommen. Alle Gärtner wollen sie nicht. daher kann ...

In einer Gartenkolonie wurde angeblich japanischer Knöterich entdeckt. Eine invasive Pflanze die überall intensiv bekämpft wird. Aber wie ist sie dahin gekommen. Alle Gärtner wollen sie nicht. daher kann sie nur von außen gekommen sein. Die Stadt will die Kolonie vertreiben um das Grundstück teuer zu verkaufen, ist der Knöterich ein Mittel zum Zweck? Mrs. Pimm liebt ihr kleines Stück Garten, er ist ihr Leben, ihre Hoffnung und ihre Zuflucht. Daher wird sie alles dafür tun um die Stadtverwaltung am Verkauf zu hindern.
Die alte Dame ist ziemlich kratzbürstig und kann nicht gut mit ihren Mitmenschen aber dafür umso besser mit ihren Pflanzen. Ihre Kräuter und Heilpflanzen gedeihen bei ihr besser als anderswo. Nur eben ihre Gartennachbarn sind nicht so von dieser scheinbaren Eintönigkeit begeister.t.
Trotzdem beginnen sie gemeinsam den Kampf gegen die Immobilienhaie. Gleichzeitig entwickelt sich das Leben von Mrs. Pimm. Trotz ihrer Kratzbürstigkeit weckt sie Interesse bei anderen, Ihre Vergangenheit voller Enttäuschungen und Verlusten steht auf einmal einer Zukunft gegenüber. Sie bekommt eine neue Chance. Denn in ihr stecken alle Frauen der Vergangenheit und die aus der Zukunft sie muss sie nur in den Arm nehmen und sich selbst verzeihen und ein neues Wagnis eingehen.
Der Schreibstil ist berührend, die Beschreibungen des Gartens und die darin enthaltenden Informationen zu Heilpflanzen ergeben zusammen mit dem Kampf um die Schrebergärten eine spannende Geschichte.
Warmherzig werden die anderen Personen vor allem Bev beschrieben. Diese Frau steht mit beiden Beinen mitten im Leben, kämpft mit ihren Hitzewallungen und lässt sich nicht unterkriegen. Sie wird die beste Freundin und trägt diesen Roman mit.

Veröffentlicht am 28.03.2024

Fälschungen

Der falsche Vermeer
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Die Niederlande nach dem Krieg. Wer hat mit den Deutschen kollabiert, wer war unschuldig und wer entscheidet wer zu den Falschen gehört hat oder nicht. Manchmal trifft diese Anschuldigung die Unschuldigen. ...

Die Niederlande nach dem Krieg. Wer hat mit den Deutschen kollabiert, wer war unschuldig und wer entscheidet wer zu den Falschen gehört hat oder nicht. Manchmal trifft diese Anschuldigung die Unschuldigen. Manchmal sind die Geschichten komplizierter. Meg eine Reporterin die schon für den Widerstand geschrieben hat, will ernst genommen werden. Nicht nur Frauengeschichten schreiben sondern auch politische Artikel. Ihr werden eine Menge Steine in den Weg gelegt.
Da stößt sie auf den Maler Jan van Aelst, er ist der Kollaboration angeklagt, weil er Bilder von Verfolgten verkauft hat. Der Maler ist eine gebrochene Persönlichkeit, drogensüchtig, alkoholabhängig und verzweifelt weil niemand seine Fähigkeiten würdigt.
Meg hört von ihm eine ungeheure Geschichte. Er sei ein sehr guter Fälscher alter holländischer Meister und ein Bild ist für sehr viel Geld an Göring verkauft worden. Geld das Verfolgten zugute kam.
Es ist die Geschichte einer realen Persönlichkeit. Es gab diesen Prozess und auch die Geschichte beruht auf Tatsachen.
Der Autor hat sie spannend erzählt, Auch die Lebensumstände zu der Zeit sind plastisch in Szene gesetzt. Hier und dort hat er etwas übertrieben in der Beschreibung von Lebensmitteln auch die in flüssiger Form. Klar waren diese Dinge außerordentlich interessant zu der Zeit und dadurch wirkt es wieder authentisch. Aus heutiger Sicht ist es etwas zu viel.
Die Beschreibung wie ein Fälscher arbeitet und mit welchen Methoden man damals die Echtheit der Bilder vermutet hat und eine kurze Erwähnung von modernen Methoden hat die Geschichte abgerundet.

Veröffentlicht am 24.03.2024

Das grausame Schicksal eines Volkes am Beispiel einer Familie

Wären wir Vögel am Himmel
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Erst Stalins Schergen dann die Nazis. Die Ukrainer haben gerade den Holodomor überstanden, weiterhin werden sie von den Sowjets verfolgt, gefoltert und ermordet. All ihre Hoffnung setzen sie auf die Deutschen, ...

Erst Stalins Schergen dann die Nazis. Die Ukrainer haben gerade den Holodomor überstanden, weiterhin werden sie von den Sowjets verfolgt, gefoltert und ermordet. All ihre Hoffnung setzen sie auf die Deutschen, als Befreier von Stalin, das Versprechen einer freien Ukraine wird bereitwillig geglaubt. Alles Lüge sie haben nur einen Peiniger gegen den anderen ausgetauscht. Auch die Nazis sehen sie als Untermenschen an, wollen ihre landwirtschaftlichen Erzeugnisse und ihre Arbeitskraft. Mit der gleichen Brutalität und Grausamkeit wird gegen die Menschen vorgegangen. Morde, Verschleppung in ein fremdes Land um dort als Zwangsarbeiter zu leben.
Die Autorin beschreibt anhand von Erinnerungen ihrer Familie und anderen Zeitzeugenberichten die Geschichte der Ukrainer im zweiten Weltkrieg. Die Mischung aus Fiktion ( die handelnden Personen ) und den historischen Tatsachen ist gelungen. Denn nur wenn man sich beim Lesen oder Hören auf ein Einzelschicksal konzentrieren kann, bekommt es die nötige Intensität. Die große Menge an Opfern ist schwer greifbar und verliert daher die Details. Als ob sich der Schmerz oder der Verlust des Einzelnen durch viele geteilt wird, statt sich zu Vervielfachen. Denn es ist nur eine begrenzte Menge an Schmerz auszuhalten, auch wenn man nur darüber liest, irgendwann ist eine Grenze erreicht und der Geist schaltet sich aus.
Durch die Erzählweise der Autorin wird dies verhindert, man nimmt Anteil, trauert und muss immer wieder aufhören zu lesen um das Erfahrene zu verkraften. ein eindringliches Buch das vor allem durch die aktuellen Ereignisse an Bedeutung gewinnt.

Veröffentlicht am 23.03.2024

Schudige Eltern

Die Dämmerung (Art Mayer-Serie 2)
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Eine ermordete Frau, eine rebellische Tochter und vielleicht der Beginn einer Mordserie. Art Mayer und seine Partnerin Nele Tschaikowski haben viel zu tun um da mit zu kommen. Auch Arts Privatleben ...

Eine ermordete Frau, eine rebellische Tochter und vielleicht der Beginn einer Mordserie. Art Mayer und seine Partnerin Nele Tschaikowski haben viel zu tun um da mit zu kommen. Auch Arts Privatleben wirbelt weiter durcheinander. Der Mord ist bizarr, die Reaktionen darauf genauso. Zynisch zum Teil, sensationslüstern und vorschnelle Verurteilungen sind die Regel. Art ist wieder mal der einsame Wolf der seiner Partnerin zwar viel zutraut und auch zumutet aber nicht restlos vertraut. Ein Gespann das ich so noch nicht in der Krimi Szene kennengelernt habe, sonst sind sie ja immer ein Herz und eine Seele, vertrauen einander blind usw.. Hier ist es anders und dadurch auch spannend.
Die Charaktere sind gelungen, vielschichtig, voller unerfüllter Wünsche an das Leben, mit glaubhaften Problemen die nicht übertrieben sondern teilweise als alltäglich bezeichnet werden können.
Die Anspielungen und Details aus dem aktuellen Zeitgeschehen passen genau. Sei es die Klimakleber oder ein Kanzler der sich oft nicht erinnern kann. Diese Szenen wirken nicht aufgesetzt sondern fügen sich in das Geschehen ein, wie in unserem Alltag wenn wir diese Ereignisse in Presse und TV verfolgen.
Es wird auch bei diesem Ermittler einen dritten Teil geben genau wie in der Babylon Reihe. Es scheint sich auch hier zu bestätigen: Alle guten Dinge sind drei.

Veröffentlicht am 20.03.2024

Dresden und drei Frauen

Schicksalsjahre. Die Frauen vom Neumarkt
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Lotte, Marlene und Hannah, drei Frauen drei Generationen und eine Stadt. Dresden und die Liebfrauenkirche stehen im Mittelpunkt der Geschichte. Erzählt wird sie überwiegend von Lotte und Hannah ...

Lotte, Marlene und Hannah, drei Frauen drei Generationen und eine Stadt. Dresden und die Liebfrauenkirche stehen im Mittelpunkt der Geschichte. Erzählt wird sie überwiegend von Lotte und Hannah während Marlene das Bindeglied zwischen den beiden ist. Denn Lotte ist Marlenes Mutter und Marlene ist Hannahs Mutter.
Lotte erlebt den Krieg in Dresden, in der Nachkriegszeit lernt sie Jacob kennen, einen überlebenden Juden. Gemeinsam versuchen sie das Trauma der vergangenen Jahre zu überwinden.
Hannah ist Historikerin und an dem Wiederaufbau der Frauenkirche beteiligt. Jedes Detail wird dokumentiert und viele Fotos sortiert. Auf einem dieser Bilder ist eine Frau die ihrer Mutter sehr ähnlich ist. Bei den Nachforschungen wächst Hannah an ihren Aufgaben. Aus der etwas unsicheren jungen Frau wird eine selbstbewusste zielstrebige Person die jetzt für sich einstehen kann.
Die Autorin erzählt anhand der Geschichte von Dresden, die Entstehung der DDR und die Folgen für die gebeutelten Menschen in der zerstörten Stadt.
Mit Lotte hat sie eine Figur geschaffen die mutig nach vorn schaut und den Optimismus auch auf andere übertragen kann. Marlene dagegen trägt an den Trauma des Unausgesprochenen. Da ihre Mutter nie etwas erzählt hat, fehlen ihr wichtige Teile ihrer Vergangenheit, ihrer Wurzeln. Nun ist es an Hannah beide zusammen zubringen und die Wunden der Vergangenheit zu heilen.
Die Autorin bringt uns die Stadt näher, die Arbeit der Historiker und das finde ich wichtig auch das Trauma der Nachkriegsgeneration.