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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2023

Geisterhafte Romanze

Dead Romantics
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Florentine hat besondere Fähigkeiten, sie schreibt als Ghostwriterin für eine bekannte Schriftstellerin und sie kann Geister sehen. Eine Fähigkeit die sie von ihrem Vater geerbt hat. Dieses Phänomen ...

Florentine hat besondere Fähigkeiten, sie schreibt als Ghostwriterin für eine bekannte Schriftstellerin und sie kann Geister sehen. Eine Fähigkeit die sie von ihrem Vater geerbt hat. Dieses Phänomen macht ihr Leben nicht leichter. Eine unglückliche Liebesbeziehung beschert ihr eine Schreibblockade. Sie glaubt nicht mehr an die Liebe und dann kann man keine Romanzen schreiben. Dazu kommt Stress mit dem neuen Lektor Ben, den sie sehr begehrenswert findet. Das ist noch nicht alles, ihr Vater stirbt und bei der Vorbereitung zur Beerdigung steht ihr auf einmal Ben zur Seite, schade nur, das er ein Geist ist.
Am Anfang fand ich alle Figuren besser als Florence und Ben, sie war für mich nur jemand der in Selbstmitleid ertrank und er sah einfach nur gut aus.
Die Familie, die Freundin waren viel stärkere spannendere Charaktere. Nach einem Drittel änderte sich das Gefühl. Die beiden gewannen an Profil, sie wurden vielschichtiger, ihre Geschichten aus der Vergangenheit vor ihrer gemeinsamen, waren interessant und ungewöhnlich.
Die Frage hinter allem war, wie funktioniert eine Liebesgeschichte zwischen einer Lebenden und einer Toten. Irgendwie kam ich nicht auf die Lösung, denn die ist sehr gut. Eine schöne Romanze.

Veröffentlicht am 31.03.2023

Zuwenig

Glückstöchter - Einfach leben
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Eine neue Serie von der Autorin der Wunderfrauen. Diesmal geht es um Anna und Eva, zwei Frauen aus unterschiedlichen Zeiten. Anna lebt allein auf einer Alm. Sie lebt autark im Einklang mit der Natur. ...

Eine neue Serie von der Autorin der Wunderfrauen. Diesmal geht es um Anna und Eva, zwei Frauen aus unterschiedlichen Zeiten. Anna lebt allein auf einer Alm. Sie lebt autark im Einklang mit der Natur. Es ist 1910 und das Leben mit den Pflanzen ist arbeitsreich aber auch erfüllend.
1976 in München erfährt Eva etwas das ihr Leben von jetzt auf gleich verändert. Sie hat besondere Fähigkeiten, sie ist nicht nur geruchsempfindlich, sondern sie kann jedes noch so kleinstes Aroma erkennen und bezeichnen. Sie möchte Pharmazie studieren, ihre Eltern haben einen Friseursalon da lernt sie schon vorab einige Anwendungen z.B.: im Bereich der Haut- und Haarpflege.
Es ist schwierig die beiden Frauen miteinander in Verbindung zu bringen. Außer ihr Interesse an Pflanzen und Düften haben sie im ersten Buch wenig gemeinsam.
Der sehr spannende Anfang aus dem Jahr 1918 machte richtig Lust auf das Buch. Dann kam die eigentliche Geschichte und es war ein starker Umschwung. Die Geschichte von Anna war immer noch interessant, eine starke Frau die allen Widrigkeiten trotzt,
aber Eva wirkte als Person unfertig. Sie machte den Eindruck eines verwöhnten, unselbstständigen Wesen, die sobald es nicht mehr in die gewünschte Richtung geht mit den Füßen stampft und heult.
Auch die Sprache und der Erzählstil waren anders als wie bei den Wunderfrauen. Mir fehlte der Mut, die Entschlossenheit bei den Figuren und der spannende, lockere Fortgang der Geschichte. Es war vor allem der Teil der in den siebziger Jahren spielt, den ich nicht mochte, es war weitschweifig und viele Themen waren nur angerissen. Da wäre weniger mehr gewesen.
Ich hatte mich sehr auf die neue Trilogie gefreut aber der erste Band war enttäuschend.

Veröffentlicht am 31.03.2023

Eine Reise, gleichzeitig ein Aufbruch in ein neues Leben

Die Radfahrerin
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Annie ist 23 Jahre jung und hat schon drei Kinder. Sie lebt im ärmsten Viertel Bostons und versucht ihre Familie ein erträgliches Leben zu ermöglichen. Ihr Ehemann ist zwar lieb aber ansonsten wenig hilfreich, ...

Annie ist 23 Jahre jung und hat schon drei Kinder. Sie lebt im ärmsten Viertel Bostons und versucht ihre Familie ein erträgliches Leben zu ermöglichen. Ihr Ehemann ist zwar lieb aber ansonsten wenig hilfreich, er lässt sich bei seinen Geschäften über den Tisch ziehen und verbringt den Rest seiner Zeit in der Synagoge, aber Religion kann man nicht essen.

Annie ist in einem Käfig aus Traditionen, festgefügten Meinungen und den Bestimmungen ihrer Religion gefangen. Das Schlimmste ist, sie weiß es und verzweifelt fast daran, sie liebt ihre Kinder und hat ihren Mann gern aber es reicht nicht zum Glücklich sein. Dann erfährt sie von einer Wette, es soll eine Frau auf einem Fahrrad um die Welt fahren, als Lohn winkt sehr viel Geld, es würde für die ganze Familie und eine gute Ausbildung für die Kinder reichen. Sie geht die Reise an mit viel Unterstützung von Feministen die durch sie beweisen wollen, das Frauen alles oder vielleicht sogar besser als Männer können.

Annie hat gelebt und auch diese Reise gemacht, die Mischung aus Realität und Fiktion ist gelungen. Mit dem wenigen Wissen über diese Frau ( im Anhang wird ausführlich über die Fakten berichtet ), hat die Autorin eine spannende Geschichte geschaffen. Es war ein spannendes Abenteuer, das an die Geschichten von Karl May erinnert der in diesem Buch auch Erwähnung findet.

Es ist ein Lebensabschnitt, das Davor und Danach im Leben von Annie wird wenig erwähnt. Es geht einzig um die Reise und die Gründe dafür. Die Nebenfiguren, wie Ehemann oder die Doves die als Unterstützer agieren, werden auch detailliert gezeichnet, sie wirken sogar glaubwürdiger und realer als Annie selbst. Das machte für mich einen großen Teil des Unterhaltungswerts aus. Denn die Reise und die Episoden dazu erscheinen mit dem heutigen Wissen sehr übertrieben. Ich hätte mir auch vor allem mehr Wissen über die Folgen der Reise für die Familie gewünscht. Auch wenn das nur Fiktion gewesen wäre, fehlt mir so ein Abschluss. Denn Mollie die älteste Tochter die ansatzweise im Buch zu Wort kommt scheint sehr gelitten zu haben. Was ist mit den jüngeren Kindern.

Die Autorin hat die Reise sehr schön ausgeschmückt, etwas mehr über die anderen wäre schön gewesen.


Veröffentlicht am 26.03.2023

Familie

Dunkle Verbindungen
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Lost ist in Fuseta glücklich, soweit man diesen Zustand auf ihn anwenden kann. Er hat Soraya, Carlos und Graciana, auch seine zukünftigen Schwiegereltern können mit ihm umgehen. Kollegen, die Nachbarn ...

Lost ist in Fuseta glücklich, soweit man diesen Zustand auf ihn anwenden kann. Er hat Soraya, Carlos und Graciana, auch seine zukünftigen Schwiegereltern können mit ihm umgehen. Kollegen, die Nachbarn und anderen Bewohner von Fuseta haben sich an ihn gewöhnt. Er ist immer noch eine Ausnahme Figur aber seine Fähigkeiten gehören zum kriminalistischen Alltag und ermöglichen neue Erkenntnisse und Ermittlungserfolge. Ein altes Verbrechen taucht aus der Vergangenheit wieder auf. Alte Wunden werden wieder aufgerissen. Es soll für die Verbrecher der Coup des Jahrhunderts werden, so gut vorbereitet kann es eigentlich aus ihrer Sicht nicht schief gehen. Aber Leander Lost und seine Kollegen sind ihnen um Haaresbreite auf den Fersen und dann schaffen sie es auch noch die Verbrecher zu überholen.
Die Figuren sind mittlerweile allen Lesern ans Herz gewachsen. Alle haben ihre Eigenarten, klar ist Leander herausragend aber alle miteinander sind sie ein großartiges Team sie ergänzen einander. Man kann über manche Formulierungen lachen und dann wieder mitleiden wenn einer verletzt wird. Vor allem die Folgen dieser Verletzung sind es dann, die eine wunderbare Volte in den Verhaltensweisen der Beteiligten hervor ruft.
Die Recherche zu den möglichen Verbrechen sind wieder sehr intensiv im Nachwort erklärt der Autor wen er z.B.: zu verschiedenen Themen gefragt hat, Es macht Spaß zu lesen dass das Geschehen irgendwann mal wirklich passiert ist und nicht nur unser Lieblingsteam den Fall gelöst hat.

Veröffentlicht am 23.03.2023

Für das Leben schwimmen

22 Bahnen
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Tilda ist erwachsener als es auf dem ersten Blick aussieht. Sie studiert, sie arbeitet und sie kümmert sich um ihre kleine Schwester und wenn es die Situation erfordert auch um ihre Mutter. Für ...

Tilda ist erwachsener als es auf dem ersten Blick aussieht. Sie studiert, sie arbeitet und sie kümmert sich um ihre kleine Schwester und wenn es die Situation erfordert auch um ihre Mutter. Für sie ist es eine Selbstverständlichkeit das sie alles managt und selber zurück steckt. Ihre Kraft holt sie sich beim Schwimmen, immer 22 Bahnen wenn sie diese Zahl nicht einhält gerät ihr Leben in Unruhe. Genau wie an dem Tag an dem sie Viktor trifft, den großen Bruder eines ehemaligen Freundes. Er bringt ihre Strukturen ins Schwanken. Mit ihm könnte alles anders werden. Aber was passiert dann mit Ida und der Mutter?
Es klingt wie ein schwermütiges Buch aber es ist mehr. Denn Tilda und Ida sind ein eingespieltes Team und die depressive, alkoholkranke Mutter ist das Kind in der Familie. Sie leben zwar im traurigsten Haus der Straße aber sie haben Spaß. Diese absoluten Gegensätze machen das Buch interessant, der Hintergrund ist bitter und teilweise traurig aber vorne ist Liebe, Humor und sehr viel Kraft und Mut.
Nur der Schreibstil hat mich gestört, er ist ohne Dialoge, es wirkt wie ein Drehbuch, nicht das Gesagte ist wichtig, sondern die Mimik spielt die große Rolle. Ein Film zum Lesen.
r