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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.02.2023

Wunder

Storchenherzen
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Helga ist eine etwas ruppige Hebamme, sie weiß was sie tun muss und ist einfach großartig zu den Babys, nur mit den Eltern hat sie keine Geduld und das fördert nicht gerade die Zufriedenheit ...

Helga ist eine etwas ruppige Hebamme, sie weiß was sie tun muss und ist einfach großartig zu den Babys, nur mit den Eltern hat sie keine Geduld und das fördert nicht gerade die Zufriedenheit als Kunden.
Madita ist die Neue im Geburtshaus, zwanzig Jahre jünger und hat ganz andere Ideen wie man das Ganze etwas entspannter gestalten kann. Sie lacht viel und für sie ist das Leben ein Ponyhof. Dabei ist auch für sie nicht immer alles einfach. Denn ihr Liebesleben verläuft gerade sehr chaotisch. Aber auch bei Helga läuft nicht alles rund, denn ihr Mann hat sich nach zwanzig Ehejahren getrennt, zwar auf freundliche Weise aber es ist eine Trennung. Die beiden müssen nun zusammen arbeiten. Gemeinsam Babys auf die Welt bringen und dafür sorgen das die Beurteilungen des Geburtshauses wieder nach oben gehen.
Dieses Buch hat viele Erinnerungen geweckt, gute wie schlechte. Auch ich habe meine Kinder mit der Hilfe von Hebammen zur Welt gebracht. So wie die Autorinnen es hier beschreiben war es bei mir auch. Sie den Zauber einer glücklichen Geburt sehr empathisch eingefangen. Genau so haben sie auch das Gegenteil beschrieben. Die Macken von werdenden Eltern füllen Bücher, sie tauchen oft in Zeitschriften auf. Auch hier sind sie sehr humorvoll dargestellt.
Gestört hat mich der episodenhafte Schreibstil. Erst wird eine Szene bis zur Hälfte in der Gegenwart von Madita erzählt, dann gibt es einen Sprung zu einem anderen Ereignis und dann wird die erste Szene in Rückblenden von Helga berichtet. Das war irritierend, vor allem weil an der spannendsten Stelle ein Bruch entstand.
Trotzdem war es ein Wohlfühlroman. Es wird eine Fortsetzung geben, die ich gern lesen werde, denn mich interessiert wie es mit dem Liebesleben der beiden Frauen weitergeht.

Veröffentlicht am 16.02.2023

Lebe jetzt

Jetzt ist Sense
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Olivia trifft an ihrem fünfzigsten Geburtstag Zino, er ist verkleidet als Sensenmann und besucht eine Nachbarin von ihr. Diese ist kurze Zeit später tot, ein Zufall? Sie trifft ihn öfter zufällig, ...

Olivia trifft an ihrem fünfzigsten Geburtstag Zino, er ist verkleidet als Sensenmann und besucht eine Nachbarin von ihr. Diese ist kurze Zeit später tot, ein Zufall? Sie trifft ihn öfter zufällig, immer gibt es bei diesen Gelegenheiten Tote, eigenartig? Olivas Leben verläuft nicht gerade rund, aber den Tod wünscht sie sich noch nicht herbei. Trotzdem findet sie Zino, beziehungsweise Thanatos der Gott des sanften Todes aus der griechischen Mythologie, interessant. Als Psychologin hat sie schon Menschen mit schwierigeren Problemen geholfen, als sich für den Sensenmann zu halten. Bei ihren Gesprächen kommt allerdings heraus, das Zino sich nichts einbildet und das er die Aufgabe hat sie zu ihrem Ende hin zu begleiten.
Ein großartiges Buch voller schrägen Humor, denn eigentlich ist der Tod eine ernste Angelegenheit. Die Diskussionen der beiden haben teils philosophischen Charakter. Die Hetze der Zeit, kein Respekt für andere, der Herdentrieb von uns Menschen, wann ist der beste Zeitpunkt zu sterben. Wer hat das Sterben eher verdient und haben diejenigen die wir anderen als schlecht bezeichnen vielleicht doch irgendwo eine gute Seite.
Vor allem gibt es immer wieder Stellen an denen ich herzlich gelacht habe, denn die Charaktere sind so treffend beschrieben, das man immer jemanden kennt, sei es aus dem eigenen Umkreis oder eine bekannte Persönlichkeit aus der Welt der Reichen und Schönen. Genau wie es ausreichend Situationskomik gibt, oder es wird der Mainstream etwas überzogener in Augenschein genommen.
Treffsicher kommentiert der Autor unsere heutigen Einstellungen und Meinungen, seine Pointen sind sehr liebevoll gesetzt.

Veröffentlicht am 14.02.2023

Väter und Söhne

Der Taucher
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Ein Bergungsschiff findet einen toten Taucher, kommt vor, aber dieser ist mit Handschellen an ein Wrack gefesselt. Er ist grausam erstickt, die Schlüssel hängen knapp außer Reichweite. Es ist also Mord ...

Ein Bergungsschiff findet einen toten Taucher, kommt vor, aber dieser ist mit Handschellen an ein Wrack gefesselt. Er ist grausam erstickt, die Schlüssel hängen knapp außer Reichweite. Es ist also Mord und da kommt Liewe Cupido ins Spiel. Das Wrack liegt in deutschen Hoheitsgewässern, gefunden von einem holländischen Schiff. Liewe Cupido ist ein deutscher Polizist mit holländischen Wurzeln. Er kennt das Meer und seine Küsten, er ist ein Einzelgänger, vielleicht kann er dadurch in anderen Dienststellen kurz mitarbeiten und dann wieder verschwinden. Denn auch wenn er jemanden auf die Füße tritt, es tut anscheinend nicht lange weh. Es ist nicht nur der Mord, es geht auch um Familiendramen und Grabräuber.
Es ist ein gelungener Nachfolger von dem "Holländer". Auch in diesem Krimi wird das Meer als Mordwaffe missbraucht. Die vielen maritimen Begriffe sind zwar schwer verständlich wenn man von der Materie keine Ahnung hat. Aber es stört nicht. Genau wie in anderen Romanen Redewendungen oder Wörter aus anderen Sprachen gebraucht werden, gehören diese Begriffe einfach dazu. Wenn man sie versteht und einordnen kann gut, ansonsten muss man googlen oder es als gegeben hinnehmen.
Der Krimi spürt der Frage nach, Was würde ein Vater für seinen Sohn tun, oder ein Sohn für seinen Vater.
Der Autor hat wieder sehr viele Details versteckt. Die wir Leser etwas eher entdecken als die Ermittler, insofern sind wir ihnen einen halben Schritt voraus. Sie holen uns schnell ein, denn irgend einem von ihnen ist es auch aufgefallen.

Veröffentlicht am 12.02.2023

Wahnsinn

Die marmornen Träume
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Im Berlin von 1939 werden Frauen brutal ermordet. Allen gemeinsam sind ihre Ehemänner, hochrangig oder eng mit dem Regime verbunden. Sie waren gutaussehend und gelangweilt. Sie gingen jeden Tag ...

Im Berlin von 1939 werden Frauen brutal ermordet. Allen gemeinsam sind ihre Ehemänner, hochrangig oder eng mit dem Regime verbunden. Sie waren gutaussehend und gelangweilt. Sie gingen jeden Tag ins Adlon und besuchten den Psychoanalytiker Simon Kraus. Auf diesen fällt natürlich ein Verdacht, der ermittelnde Beamte Beewen will aber mehr. Kraus soll bei den Ermittlungen mitmachen genau wie die Psychiaterin Minna von Hassel, beide haben verschiedene Ansätze, können aber erstmal nicht richtig helfen, vor allem weil Beewen keine Ahnung hat wie man Ermittlungen führt. Bisher war das für seine Tätigkeit nicht erforderlich. Außerdem werden ihm von allen Seiten Knüppel zwischen die Beine geworfen. Denn im Berlin dieser Zeit darf es keinen Serienmörder geben.
Alle drei haben ihre eigenen Dämonen, daher reif für Hilfe. Wobei die Probleme von Simon Kraus auf dem ersten Blick die harmlosesten sind. So verschieden wie diese Personen sind, sie sind durch die Umstände ihres Lebens geprägt. Jeder versteht nicht wie der andere tickt, trotzdem sind sie auf einander angewiesen und es entwickelt sich eine eigenartige Beziehung zwischen ihnen.
Das Buch beschreibt die Gräuel nicht, sie werden erwähnt so als wären sie nichts Besonderes, sie gehören zum Alltag, die Menschen erwarten sie, nur der Zeitpunkt ist ungewiss.
Es ist belastend zu lesen, wie die Menschen in dieser Zeit sich von denkenden Individuen zu folgsamen tumben Gleichgeschalten entwickelt haben.
Der Thriller ist ungeheuer spannend aber nichts für schwache Nerven. Eigentlich ein dummer Spruch aber hier trifft er zu. Denn mit dem Wissen das vieles reale Geschichte ist, kann man das Gelesene nicht ganz in das Reich der Phantasie schicken.
Die Mischung ist sehr gelungen.

Veröffentlicht am 09.02.2023

Sehr süß

Das Geheimnis der Schokomagie (Schokomagie 1)
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Mila hat Visionen wenn sie Schokolade riecht. Sie ist eine Duftseherin. Da sie noch sehr jung, erst 14 Jahre alt, kann sie noch nicht so recht damit umgehen. Zum Glück hat sie ihre beste Freundin. ...

Mila hat Visionen wenn sie Schokolade riecht. Sie ist eine Duftseherin. Da sie noch sehr jung, erst 14 Jahre alt, kann sie noch nicht so recht damit umgehen. Zum Glück hat sie ihre beste Freundin. Und es gibt noch einen sehr süßen Jungen den sie beim Schüleraustausch in Paris kennenlernt. In Paris riecht es an allen Ecken und Kanten nach Schokolade und Mila weiß nicht wohin mit ihrem neu erlangten Wissen. Dazu kommen noch ganz andere Probleme denn Lou ist der Sohn des französischen Präsidenten. Als der Präsident erkrankt schieben alle Mila die Schuld zu. Warum nur?
Witzig erzählt sind die teilweise komischen Visionen ein Highlight der Geschichte. Leider werden die Geschehnisse dreimal erzählt, 1. als Vision, 2. als Geschehen und dann noch einmal als Tagebucheintrag. Das hat mich genervt. Ansonsten ist es im wahrsten Sinn des Wortes eine sehr süße Geschichte. Nicht nur die Schokolade auch der Erzählstil, die Beschreibung der einzelnen Figuren und ihrer Handlungen schaden der Figur und den Zähnen und in diesem Fall auch dem Lesevergnügen. Denn als Leser darf es ruhig auch mal etwas sauer oder bitter sein. Anlass dazu gibt es genug, denn es gibt genug beunruhigende Szenen in dem Buch, die dürfen ruhig passend dargestellt werden und brauchen keine Ummantelung damit sie im ersten Moment besser zu genießen sind.