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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.08.2021

Ein Abenteuer

Florance Bell und die Melodie der Maschinen
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Florance ist eine Mechanikerin und einfach verrückt nach Maschinen. Sie lebt in England das 1820 von Napoleon besetzt ist. Also eine andere Welt und auch eine andere Geschichtsschreibung. Sie ...

Florance ist eine Mechanikerin und einfach verrückt nach Maschinen. Sie lebt in England das 1820 von Napoleon besetzt ist. Also eine andere Welt und auch eine andere Geschichtsschreibung. Sie arbeitet mit einem Ingenieur für einen ebenfalls Maschinenverrückten Earl. Bei einem Fest wird das Haus überfallen und Florance von Rebellen entführt.
Die politische Situation ist verworren. Rebellen wollen wieder ein freies England, andere haben sich mit den französischen Machthabern abgefunden. obwohl es keine echte Freiheit für die Engländer gibt.
Die gesellschaftliche Situation ist realistisch dargestellt, die Familie des Earls hält sich für etwas Besseres und Florance wird herum kommandiert.
Der Steampunk ist nicht übertrieben dargestellt, das hätte gerne etwas mehr sein können.
Die Phantasie verteilt sich auf alle Bereiche, es ist eine Mischung aus Realität mit eventuell möglichen und auch unmöglichen Tatsachen.
Während Florance von Anfang an sehr sympathisch dargestellt ist, werden einige andere Figuren erst im Laufe der Handlung akzeptierbar. Sie ist eine perfekte Hauptfigur die überlegt handelt und daher gut als Vorbild funktioniert.
Einige Nebenfiguren bleiben blass, sie sind bessere Statisten eher Füllmaterial für das Buch. Aber genau das passt, es sind nirgendwo weiße Flecken entstanden.
Man darf das Buch nur nicht mit der historischen Geschichte vergleichen, aber ich denke das zwölfjährige und älter eine phantastische Erzählung davon unterscheiden können.

Veröffentlicht am 13.08.2021

Der Pakt mit dem Teufel

Der Tod und das dunkle Meer
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Ein Schiff der Ostindienkompanie ist auf dem Heimweg nach Amsterdam. An Bord der Saardam ist unter anderem der Generalgouverneur mit seine Familie und Samuel Pipps ein berühmter Detektiv mit ...

Ein Schiff der Ostindienkompanie ist auf dem Heimweg nach Amsterdam. An Bord der Saardam ist unter anderem der Generalgouverneur mit seine Familie und Samuel Pipps ein berühmter Detektiv mit seinem Freund und Gehilfen. Von Anfang an steht die Reise unter einem unglücklichen Stern. Vor Abfahrt gibt es den ersten Toten. Aberglaube, Angst, Machtgier und Verzweiflung sind mit an Bord.
Der Autor hat eine überragende Mischung aus historischen Roman, Krimi, Fantasy und zarten Liebesroman geschrieben. Es ist das Jahr 1634, ein wertvolles Instrument wird gestohlen und wiederbeschafft, alle glauben es habe etwas mit dem Teufel zu tun. Sara die Frau des Gouverneurs und Arent der Freund des Detektivs sind sich in ihrer Ehrlichkeit und Menschlichkeit sehr ähnlich und kommen sich näher.
Die Machtgier und die Gier nach Geld und Gut ist besonders ausgeprägt, vor allem auch die Grausamkeit spielt eine Rolle. Es sind nicht die Taten sondern mehr die Gedanken der einzelnen Figuren die ich als perfide und grausam bezeichnen möchte. Trotzdem habe ich bis auf die eine Figur für alle Verständnis empfunden und konnte ihre Handlungen mit schweren Herzen auch gut heißen. Aus anderen Büchern weiß ich, dass es für eine Frau in der Zeit nicht gut sondern es kann lebensgefährlich sein wenn sie klug ist.
Es ist ungeheuer spannend wie sich die Geschichte entwickelt, ist wirklich der Teufel im Spiel oder sind es Menschen mit teuflischen Gedanken.
Ich fand die immer wieder überraschenden Wendungen sehr gut, weil es wurde immer wieder die passende Erklärung dazu geliefert.
Die Frage nach Gerechtigkeit, in der Zeit ein ungekanntes Wort, wurde trotzdem groß geschrieben.
Die letzten Seiten haben ein kleines bisschen die Hoffnung vermittelt es könnte ein weiteres Buch mit den Hauptfiguren geben. Das würde mich sehr freuen.


Veröffentlicht am 11.08.2021

Eine Geiselnahme

Vier Tage in Kabul
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Amanda Lund ist in Afghanistan um die dortige Polizei auszubilden. Sie unterstützt sie gegen die Taliban. Gleichzeitig arbeitet sie als Unterhändlerin bei Geiselnahmen oder ähnlichen Aktionen. ...

Amanda Lund ist in Afghanistan um die dortige Polizei auszubilden. Sie unterstützt sie gegen die Taliban. Gleichzeitig arbeitet sie als Unterhändlerin bei Geiselnahmen oder ähnlichen Aktionen. Der Job ist gefährlich und geht jedes mal ans Limit. Jetzt sind zwei Botschaftsmitarbeiter entführt worden. Aber niemand weiß wer dahinter steckt. Gleichzeitig wird daheim in Stockholm ein Außenministeriumsmitarbeiter getötet. Gehören die beiden Fälle zusammen. Amanda und ihr Vorgesetzter Bill haben vier Tage Zeit die Geiseln zu befreien.
Das Buch ist spannend aber es fehlt an Tiefe. Es wird vielfach gehandelt ohne das Hintergründe erklärt werden. Wer ist das Team außer Amanda, die meiste Arbeit wird in Stockholm erledigt aber dort passieren eklatante Fehler die sehr unwahrscheinlich sind. Gleichzeitig mischt die Politik mit, es darf nichts nach außen dringen. Ausführlicher wäre besser gewesen.
Jedes Kapitel endete mit einem Cliffhanger, dadurch konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Ich musste wissen wie es weitergeht. Das Privatleben der einzelnen Figuren wird immer mal kurz erwähnt es ist nicht einfach, aber es wird nicht breit in allen Einzelheiten ausgewalzt. Diese Mischung ist sehr ausgewogen. Die Nebenfiguren sind etwas klischeehaft, damit kann man leben weil es auch Überraschungen gibt.

Veröffentlicht am 11.08.2021

Beklemmend

Heimatsterben
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Die Journalistin Hanna Ahrens kommt aus einer weitverzweigten Familie, die sich fremd geworden ist. Der einzige Anker ist Oma Tilda die im Sterben liegt. Sie bittet ihre Lieblingsenkelin die ...

Die Journalistin Hanna Ahrens kommt aus einer weitverzweigten Familie, die sich fremd geworden ist. Der einzige Anker ist Oma Tilda die im Sterben liegt. Sie bittet ihre Lieblingsenkelin die Familie zusammen zu halten. Obwohl sie in den USA lebt gibt sie sich große Mühe und kehrt nach Deutschland zurück. In Deutschland sind Wahlen und die nationale Partei steht vor dem Wahlsieg. Hannahs Schwager ist der zukünftige Bundeskanzler.
Am Anfang steht die Frage wieviel Nationalismus verträgt eine Demokratie. Dann ist da die Tatsache das in einer Partei es verschiedene Meinungen zu brisanten Themen gibt. Wer gewinnt die Oberhand, die Gemäßigten oder die Radikalen. Wenn es die Hardliner sind, wie entwickelt sich das Land? Wo sind dann die Grenzen?
Am Beispiel einer Familie beantwortet die Autorin diese Fragen und macht sich Gedanken um die Folgen. Die einzelnen Mitglieder der Familie werden in kurzen prägnanten Sätzen beschrieben. Jede Persönlichkeit hat nachvollziehbare Gründe warum sie sich so verhält und nicht anders. Ihr Umfeld ist ein erweiterter Kreis mit ähnlichen Vorgaben. Der Ursprung liegt in der Geschichte. Flucht und dann der Wunsch nach Sicherheit sind die Grundlagen. Eine wertekonservative Denkweise der Aufbau. Das berauschende Gefühl von Macht und Anerkennung sorgt für den Rest.
Am Ende schreibt sie: "Es ist eine rein fiktionale Geschichte auch wenn mich während der Arbeit daran, die Realität manchmal zu überholen schien."
Genauso habe ich es empfunden. Bei jeder Figur hatte ich ein Gesicht vor Augen. Mal aus der realen Politik, mal aus dem Bekannten- oder Freundeskreis.
Es hat mir Angst gemacht, was ist wenn dieses Buch keine Fiktion sondern eine Blaupause der Zukunft ist.

Veröffentlicht am 08.08.2021

Gehemnisse

Greenglass House
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Die Familie Pine bestehend aus den Eltern und ihrem Adoptivsohn Milo und sechs Gäste werden in ihrem Hotel oben auf den Klippen eingeschneit. Es sind außergewöhnliche Gäste, alle haben anscheinend ein ...

Die Familie Pine bestehend aus den Eltern und ihrem Adoptivsohn Milo und sechs Gäste werden in ihrem Hotel oben auf den Klippen eingeschneit. Es sind außergewöhnliche Gäste, alle haben anscheinend ein Geheimnis. Normalerweise haben sie in ihrem Haus zu Weihnachten keine Gäste. Deshalb hilft die Köchin mit ihren Töchtern aus. Melly die Jüngste ist sehr vorlaut und bestimmend, sie beschließt mit Milo ein Rollenspiel zu starten, ähnlich wie World of Warcraft am Pc spielen die beiden es mit Papier und Bleistift.. Aus dem Spiel wird ernst und die beiden müssen als Detektive verschwundene Gegenstände wieder beschaffen.
Das Thema Adoption wird sehr behutsam erwähnt. Es fällt allen auf das Milo nicht das leibliche Kind seiner Eltern ist, da er eindeutig chinesische Vorfahren hat. Der Wunsch mehr über seine leiblichen Eltern zu erfahren und gleichzeitig klar zu stellen das er seine Eltern liebt und sie ihn, ist Milo ungeheuer wichtig.
Die Vergangenheit ist genauso wichtig wie die Gegenwart. Das wird deutlich wenn die Bestohlenen erzählen warum die verschwundenen Sachen ihnen so wichtig sind.
Es ist ein Rätselraten, immer wieder erzählt einer der Anwesenden eine Geschichte die wahre Elemente enthält. Zusammen mit dem Haus, mit den gestohlenen Sachen ergibt sich am Ende eine überraschende Lösung.
Es ist ein wunderschöner Schreibstil, Gefühle wie Freundschaft, Treue, Liebe, Hilfsbereitschaft stehen im Vordergrund.
Eine ungeheuer spannende Geschichte mit vielen unterschiedlichen Elementen aus Magie, Sagen, Rätsel und Realität.