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Veröffentlicht am 15.01.2023

Plan B

Rachejagd - Verraten
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Anna und Nick sind schon wieder in Gefahr, das Warum bleibt weiter im Dunkeln. Ein Freund von ihnen, der in einem Regierungslabor arbeitet, erzählt ihnen von einem mysteriösen Todesfall. Natürlich helfen ...

Anna und Nick sind schon wieder in Gefahr, das Warum bleibt weiter im Dunkeln. Ein Freund von ihnen, der in einem Regierungslabor arbeitet, erzählt ihnen von einem mysteriösen Todesfall. Natürlich helfen die beiden ihm bei den Ermittlungen und auch Zane und Lynette sind wieder mit von der Partie.
Das Buch ist sehr spannend genau wie sein Vorgänger, der Zusammenhang beschränkt sich allerdings nur auf Anna und Nick, der geheimnisvolle Unbekannte, der Strippenzieher, der große Rächer bleibt weiter im Verborgenen, wir erfahren von seinen Manipulationen und seine Stimme die nur verzerrt wieder gegeben wird.
Auf die Auflösung müssen wir Leser bis Band Drei warten. Zum Glück erscheint es schon im Februar.
Der Gedanke an die Trilogie macht mich in der Gesamtheit nicht zufrieden. Ich hätte mir eher eine Serie mit verschiedenen Fällen für das Ermittlerpaar gewünscht. Da sich ein Zusammenhang der Fälle, vor allem der Grund für den Rachegedanken in den ersten beiden Bänden nicht darstellt. Die Geschichten vermitteln den Eindruck das es wie ein Serientäter wirkt der nur von diesen beiden verfolgt werden will, Aber es ist nirgendwo der kleinste Hinweis auf das Warum. Natürlich wird man es im dritten Band lesen können, hoffentlich dann auch mit dem großen Aha Effekt.
Im ersten Band stand Anna etwas mehr im Mittelpunkt des Geschehens, es passte alles haargenau zueinander. Daher hatte ich hier Nick erwartet. Das war für mein Empfinden eher nicht der Fall, es ging eher um das Verbrechen an sich.

Veröffentlicht am 13.01.2023

Gärten und Krieg

Blüte der Zeit
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1672 herrscht Krieg in den Niederlanden. Innen wie außen. Der junge Oranier Wilhelm eigentlich König wird vom Parlament vollkommen ausgebremst. Die Kaufleute haben das Sagen. Gleichzeitig bedrängen die ...

1672 herrscht Krieg in den Niederlanden. Innen wie außen. Der junge Oranier Wilhelm eigentlich König wird vom Parlament vollkommen ausgebremst. Die Kaufleute haben das Sagen. Gleichzeitig bedrängen die Franzosen und Engländer von allen Seiten das Land. Die Bevölkerung leidet sehr unter diese Situation. Stellvertretend für diese Gruppen wird das Schicksal von Paulus einem jungen Adeligen aus dem Kreis von Wilhelm und Max einem jungen Gärtner auf der Flucht erzählt. Max kommt mit seiner Familie nach Brandenburg, wo der dritte Erzählstrang erzählt wird.
Lange Zeit laufen die Stränge parallel. Wir erfahren von dem Kriegs Geschehen durch Paulus, viel über Gärten und das geplante Anlegen mit Wasserspielen und raffinierten Beeten die zum Lustwandeln anregen. Gleichzeitig lernen wir durch Elvina das Leben der gehobenen Bürgerschicht am Hof des Kurfürsten kennen. Es ist die Zeit nach dem 30jährigen Krieg. Eigentlich will in diesem Teil von Europa niemand mehr etwas vom Krieg hören, sondern sich nur noch dem Wiederaufbau und den schönen Seiten des Leben widmen.
All diese Themen hat die Autorin sehr gut integriert, detailliert und spannend erzählt.
Der Wechsel zwischen den einzelnen Strängen war abrupt, einerseits unterstützte das die Spannung, auf der anderen Seite störte es den Lesefluss.
Die meiste Sympathie lag für mich bei Max und Elvina, denn das politische Geschehen in den Niederlanden hat mich einfach nicht so sehr interessiert. Vielleicht lag es daran das dieses Thema sehr komplex war und von den beiden anderen Strängen überlagert wurde .Alleine und ausführlicher könnte es ein spannender Teil werden. Die Beschreibung der Gärten waren natürlich ein Highlight, gerne würde ich sie mal sehen.

Veröffentlicht am 05.01.2023

Eine Lebensgeschichte

Das barfüßige Mädchen
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Edith ist ein kleines Mädchen als das Grauen über ihr kleines ungarisches Dorf kommt. Sie ist die Kleinste der Familie hat schon erwachsene Geschwister und ist einfach nur fröhlich und liebenswert. Diese ...

Edith ist ein kleines Mädchen als das Grauen über ihr kleines ungarisches Dorf kommt. Sie ist die Kleinste der Familie hat schon erwachsene Geschwister und ist einfach nur fröhlich und liebenswert. Diese Eigenschaften schützen sie als Jüdin nicht vor der Verfolgung. Die Erwachsenen haben sich viel Mühe gegeben die gefährliche Lage vor dem Kind geheim zu halten. So wächst sie trotz allem unbeschwert auf.
Der Unterschied zwischen dem bisherigen Leben und das was kommt könnte nicht größer sein.
Die Autorin schreibt ihre Geschichte wie ein Märchen, es war einmal ... Sie behält beim Erzählen eine Distanz zum Geschehen die fast unheimlich ist, Es keine Wut, kein Hass in ihrer Stimme. Mit keinem Wort spricht sie von Rache für ihre ermordeten Angehörigen. Sie überlebt und fängt ein neues Leben und noch eins. Der wesentlichste Zug an ihr, ist ihre Liebenswürdigkeit, man muss diese Frau mögen, Es ist nicht Mut den sie ausstrahlt, sondern Vertrauen in das Leben an sich.
Das zieht sich wie ein roter Faden durch ihr weiteres Leben, sie findet neue Menschen mit denen sie glücklich wird.
Gleichzeitig ist da diese verstörende Distanz als ob nicht sie dieses Grauen erlebt hat, sondern sie es nur von Hörensagen kennt.

Veröffentlicht am 05.01.2023

Distanz

Saubere Zeiten
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Jacobs Vater liegt im Sterben, obwohl sie sich schon lange nichts mehr zu sagen hatten, fährt er zu ihm. Er kann nicht mehr mit ihm reden, findet aber eine Hinterlassenschaft in der sein Vater ...

Jacobs Vater liegt im Sterben, obwohl sie sich schon lange nichts mehr zu sagen hatten, fährt er zu ihm. Er kann nicht mehr mit ihm reden, findet aber eine Hinterlassenschaft in der sein Vater auf einmal erzählt, über sich, über den Großvater und andere wesentliche Abschnitte aus seinem Leben. Gleichzeitig wird dieses Erbe auch zu einer Aufgabe für ihn weiter nachzuforschen, zu den Geschehnissen die erst Wohlstand und den tiefen Fall seiner Familie vor zwei Generationen verursacht hat. Es ist vor allem ein Buch über Sprachlosigkeit und auch schwierige Familienkonstellationen.
Ich fand das Thema spannend. Aufstieg und Fall von Familien ist seit den Buddenbrocks ein faszinierendes Thema. Hier war es allein von dem Zeitraum viel dichter beim Leser. Trotzdem hat mir einiges gefehlt. Der Ich Erzähler wirkt bis auf wenige Ausnahmen emotionslos. Er erzählt sehr distanziert von seiner Familie die er eigentlich erst durch die Informationen seines Vaters richtig kennenlernt. Diese Informationen lassen den Vater in der Rückblende zu Wort kommen, auch da fehlen Gefühle, das wird aber verständlicher weil es meistens die Erinnerungen eines Kindes und jungen Mannes sind die nun ein alter Mann schildert.
Mit ein wenig mehr Esprit wäre es ein toller Roman geworden, so hatte ich das Gefühl ich lese ein journalistische Arbeit, eine Recherche die noch nicht vollendet ist.

Veröffentlicht am 29.12.2022

Wie ein Film

Frankie
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Frank lebt allein mit seiner Mutter, sie haben eine besondere Beziehung jeder kann sich auf den anderen verlassen. Der Vater ist schon lange weg, die Unterschiede zwischen den beiden waren wohl ...

Frank lebt allein mit seiner Mutter, sie haben eine besondere Beziehung jeder kann sich auf den anderen verlassen. Der Vater ist schon lange weg, die Unterschiede zwischen den beiden waren wohl zu groß. Dann kommt nach achtzehn Jahren der Großvater, der Vater der Mutter aus dem Gefängnis frei. Über siebzig ist er mittlerweile und Frank hat ihn noch nie richtig gesehen oder gar kennen gelernt. Die Tochter will sich um ihn kümmern, aber er ist ein unbeugsamer, eigenartiger Mann, er fordert und befiehlt ihr, als ob sie sein Dienstbote ist. Gleichzeitig bemüht er sich um den Jungen. Auch nicht auf eine normale Art und Weise. Eher wie Zuckerbrot und Peitsche.
Für mich war es eine Erzählung wie Menschen beeinflusst werden können. Die Tochter hatte anscheinend keine gute Beziehung zu ihrem Vater, es wirkt fast wie Angst, wie sie sich verhält. Der Junge versucht zu Beginn sich dem Einfluss zu entziehen. Diese drei Figuren haben eine Art Dreiecksbeziehung die sehr negativ wirkt. Vielleicht liegt es an der Erwähnung der Waffe im Klappentext, dass ich nichts anderes erwartet habe. Trotzdem hat mich das Ende überrascht.
Das Buch wirkte wie eine Filmerzählung, öfter hatte ich eine Szene wie ein Video im Kopf als ob ich sie schon irgendwann mal gesehen habe.