Profilbild von wiechmann8052

wiechmann8052

Lesejury Star
online

wiechmann8052 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit wiechmann8052 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.09.2020

zu einfach gestrickt

Es soll Liebe sein
0

Klappentext

Ben und Frederick sind charmant, gutaussehend und völlig unwiderstehlich. Leider sind sie auch unordentlich, jeglicher Arbeit abgeneigt und komplett nutzlos. Cassie dagegen ist sehr organisiert ...

Klappentext

Ben und Frederick sind charmant, gutaussehend und völlig unwiderstehlich. Leider sind sie auch unordentlich, jeglicher Arbeit abgeneigt und komplett nutzlos. Cassie dagegen ist sehr organisiert - bei Job, Freund, Karriere. Sie kennt die Jungs schon seit ihrer Kindheit. Die Mutter der beiden, Phoebe, erfährt, dass sie nicht mehr lange zu leben hat. Sie bittet Cassie, für ihre Söhne passende Ehefrauen zu suchen. Cassie kann Phoebe diesen letzten Wunsch nicht abschlagen. Aber wie soll sie ihre anspruchsvollen Freundinnen davon überzeugen, es mit Ben und Frederick zu probieren? Und warum hat sie das dumme Gefühl, bei ihren Kuppelversuchen etwas Wichtiges zu übersehen?

Meinung

Wenn man nur den sieht ,dann ist es ein nettes Buch. Sieht man den Umgang mit dem nahenden Tod einer ungeheuer liebevollen Mutter, ist es sehr emotional und schön geschrieben. Es ist nicht kitschig oder albern. Sondern teilweise witzig und dann wieder zum Heulen.
Gestört hat mich die Ich-Erzählerin. Sie ist sowas von sich selbst überzeugt, nur sie und ihre Freundinnen sind strebsam, ehrgeizig und einfach toll. Das männliche Geschlecht wird mit wenigen Ausnahmen als Muttersöhnchen, faul und bequem.
So einfach darf es auch in Büchern nicht sein.

Veröffentlicht am 01.09.2020

Vertrauensverlust

Das Museum der unerfüllten Versprechen
0

klappentext

Auf zwei Zeitebenen und in zwei atmosphärischen Städten - das Paris der Gegenwart und Prag in den 80er-Jahren - entfaltet sich die Geschichte einer zarten und zugleich gefährlichen Liebe und ...

klappentext

Auf zwei Zeitebenen und in zwei atmosphärischen Städten - das Paris der Gegenwart und Prag in den 80er-Jahren - entfaltet sich die Geschichte einer zarten und zugleich gefährlichen Liebe und einer bewegenden inneren Reise.
Mitten in Paris befindet sich ein außergewöhnliches Museum, das Museum der unerfüllten Versprechen. Jedes seiner Ausstellungsstücke - eine leere Keksdose, ein Zugticket, ein Babyschuh - steht für einen Moment voller Trauer und Verrat. Doch wer hier einen Gegenstand abgibt, macht sich damit frei von den Dämonen der Vergangenheit. Auch Laure, die Besitzerin des Museums, hofft auf diesen befreienden Effekt. Unter den Exponaten sind Zeugnisse ihrer eigenen Jugend. Sie führen ins Prag des Jahres 1985, wo Laure als Au-pair gearbeitet hat. Als sie sich in einen rebellischen jungen Musiker verliebt, hat das schreckliche Konsequenzen. Denn das Leben hinter dem Eisernen Vorhang ist kompliziert - und Gefahr lauert überall.

Meinung

Einen größeren Unterschied wie zwischen Prag in den 90er Jahren und dem Paris der Gegenwart gibt es nicht.
Akribisch beschreibt die Autorin das Leben in diesen Städten. Als Leser erfährt man alles, über Einkaufs- und Unterhaltungsmöglichkeiten, genauso über den Umgang der Bürokratie oder Staatsmacht mit den Menschen in der jeweiligen Stadt.
Laure ist die Kuratorin eines einzigartigen Museums das vielleicht eine Hilfe gegen die Verzweiflung und dem Vertrauensverlust durch ein gebrochenes Versprechen ist.
Ein gebrochenes Versprechen führt zum Verlust des Vertrauens gegenüber demjenigen der das Versprechen nicht gehalten hat. Für Kinder ist es ein großes Unglück wenn die Zahnfee nicht kommt, für Erwachsene ist es in einem Fall das eine Verabredung mit einem besonderen Menschen nicht eingehalten wurde.
Mit einem sehr feinen Sinn für Zwischentöne wird eine nicht erfüllte Liebe zwischen den jungen Mädchen Laure und dem Regimekritiker Toma in der Tschechloslowakei beschrieben.
Jahre später kämpft Laure immer noch mit ihrer Verzweiflung auch hier wird nichts vordergründig erzählt, man muss als Leser sehr genau hinhören Es ist elegant geschrieben, dadurch geht etwas Emotionalität verloren.



Veröffentlicht am 01.09.2020

ein Muss

Das Mädchen aus dem Lager – Der lange Weg der Cecilia Klein
0

Klappentext

1942: Cecilia Klein ist sechzehn Jahre alt, als sie in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert wird. Fasziniert von ihrer Schönheit, trennt der Kommandant des Lagers sie von ...

Klappentext

1942: Cecilia Klein ist sechzehn Jahre alt, als sie in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert wird. Fasziniert von ihrer Schönheit, trennt der Kommandant des Lagers sie von den anderen Gefangenen und missbraucht sie regelmäßig. Cilka lernt schnell, dass ihre unfreiwillige Machtposition Überleben bedeutet. Doch nach der Befreiung von Auschwitz wird Cilka von den Russen als Kollaborateurin angeklagt und in das brutale Gefangenenlager Workuta in Sibirien geschickt. Dort steht sie vor neuen und gleichzeitig schrecklich vertrauten Herausforderungen. Unter unvorstellbaren Bedingungen muss sie die Kranken im Lager versorgen. Doch sie stellt auch fest, dass in ihrem Herzen trotz allem Elend noch Raum für Liebe ist.

Meinung

Eine Mischung aus Fiktion und Realität. Nur ist die Fiktion, egal wie grausam sie ist, leichter zu ertragen wie die Realität. Es gibt unterschiedliche Meinungen zu dieser Art Büchern. Die einen sagen, es ist Zeit zu vergessen, das wäre meiner Meinung nach das Schlimmste was passieren könnte. Die anderen sagen wenn man die Taten von Ausschwitz mit Fiktion mischt nimmt man ihnen das Grauen, stellt die Verbrechen in Relation zur Phantasie der Autoren. Auch da bin ich anderer Meinung. Wenn die Geschichte einen Aufhänger hat an dem man sich klammern kann, dann kann ich als Leser mit dem Wissen umgehen das die Autorin in Teilen die Wahrheit geschrieben hat. Anschließend forsche ich was ist Realität was hat sie sich ausgedacht und so gerät nichts in Vergessenheit. Auch wenn es nicht alle Leser so machen, es bleibt was hängen. Es stört im Gedächtnis wie ein sehr kleiner Splitter in der Hand. Wenn dann wieder gebrüllt wird, dann spürt jeder den Splitter und es tut sich was.
Der Schreibstil löst Mitgefühl aus, für die Menschen in dem Buch allgemein und im Besonderen für die Frau die als "Vergehen" Jüdin und schön ist.

Veröffentlicht am 31.08.2020

Vergebung

Tage mit Ida
0

Klappentext

Lange weiße Haare zu einem Zopf gebunden, buntgemustertes Schultertuch, aufmerksamer Blick: Als Susanne Ida zum ersten Mal sieht, spürt sie gleich eine Verbindung. Doch was die ältere Dame ...

Klappentext

Lange weiße Haare zu einem Zopf gebunden, buntgemustertes Schultertuch, aufmerksamer Blick: Als Susanne Ida zum ersten Mal sieht, spürt sie gleich eine Verbindung. Doch was die ältere Dame mit dem merkwürdigen Akzent zu sagen hat, wird Susannes Leben gehörig durcheinanderwirbeln. Sie behauptet, die Schwester von Susannes Mutter zu sein. Doch diese hat die Existenz einer Schwester nie auch nur mit einem Wort erwähnt. Lügt Ida etwa? Oder hat Susannes Mutter ihr jahrzehntelang die Wahrheit vorenthalten?
Zusammen mit Ida beginnt Susanne, in ihre Familiengeschichte einzutauchen. Sie begibt sich auf einen Weg, an dessen Ende sie etwas findet, was sie gesucht hat - auch wenn es nicht das ist, was sie erwartet hätte.

Meinung

Dieses Buch ist eine Fundgrube an allen möglichen Beziehungen innerhalb einer Familie. Es geht um Hass und Verzeihung. In kurzen Rückblenden wird die Kindheit von Ida geschildert, wichtiger ist die Gegenwart. Diffuse Andeutungen, Unsicherheiten, mangelndes Vertrauen spielen eine große Rolle.
Diese Mischung ist spannend, als Leser folgt man der erwachsenen Ida auf der Suche nach der Wahrheit. So viele Einzelheiten werden nach und nach aufgedeckt, Eine überraschender als die andere. Dabei schaffen es alle sich mit ihren persönlichen Problemen auseinander zusetzen. Vor allem schaffen sie es miteinander zu reden.
Das macht das Besondere dieses Buchs aus. Die Wut die eine Hauptrolle spielt löst sich nach und nach auf, Berührend ist der Schreibstil, leise und sanft trotz aller Probleme.

Veröffentlicht am 31.08.2020

mehr erwartet

Unter den Linden 6
0

Klappentext
Berlin, 1907: Die junge Wissenschaftlerin Lise kommt nach ihrer Promotion an die Friedrich-Wilhelms-Universität Unter den Linden, um bei Max Planck zu forschen. Dass Frauen in Preußen ...

Klappentext
Berlin, 1907: Die junge Wissenschaftlerin Lise kommt nach ihrer Promotion an die Friedrich-Wilhelms-Universität Unter den Linden, um bei Max Planck zu forschen. Dass Frauen in Preußen offiziell noch nicht an Universitäten zugelassen sind, kann sie nicht aufhalten. Schon bald arbeitet sie neben Otto Hahn. Das Schicksal führt sie mit zwei Frauen zusammen: Hedwig musste die Unterschrift ihres Mannes fälschen, um die Uni besuchen zu können – denn ohne die Zustimmung des Ehemannes geht nichts. Anni arbeitet als Dienstmädchen beim berühmten Friedrich Althoff und liest sich heimlich durch dessen Bücherregal. Die drei unterschiedlichen Frauen werden zu engen Verbündeten, die gemeinsam um ihr Glück, die Liebe und das Recht auf Wissen und Bildung kämpfen. Denn die Widerstände in der männlichen dominierten Universitätswelt sind hoch.
Die Figur Lise erinnert an Lise Meitner (1878–1968), eine der bekanntesten Physikerinnen des 20. Jahrhunderts. Sie war die erste deutsche Physik-Professorin und entdeckte die Kernspaltung.
Meinung
Ich hatte mir von diesem Buch mehr erhofft.
Das enge Korsett was die Gesellschaft Anfang des 20. Jahrhunderts Frauen verpasste sollte hier etwas gelockert werden. Aber die dargestellten Frauen verhielten sich hier genauso wie von ihnen erwartet. Wenn ich nicht vorher eine Biographie über Lise Meitner gelesen hätte, wäre ich nie auf die Idee gekommen das sie in diesem Buch ein Vorbild für eine Figur war. Die kämpferische Frau von der ich gelesen habe ist hier nicht vorhanden.
Auch die beiden anderen Frauen werden eher als Ausnahmen als die Regel dargestellt. Ausnahmen aus der Gesamtheit der Frauen, die doch alle nichts anderes im Sinn haben als ihre Männer glücklich zu machen.
Der Schreibstil ähnelt den Autorinnen dieser Zeit, in der Beschreibung der Gegebenheiten und Verhaltensweisen findet man öfter Sätze die auch bei Marlitt oder Courths Mahler hätten stehen können.
"Lise errötete leicht" weil ihr Partner sie lobt. Das ist von oben herab sie hätte vor Wut kochen müssen. Solche Satzbausteine haben mich in einem Buch über den Kampf der Frauen auf ein Recht an Bildung gestört, das ist für mich albern und hat darin nichts zu suchen. Es degradiert dieses wichtige Thema zu einen Witz.