alle Blumen welken
Rosen, Tulpen, NelkenNeugierig auf das Buch machte mich nicht nur die '''Leseprobe''' auf vorablesen, sondern auch der Klappentext las sich schon interessant: "Die Physikerin Sophie Lensing staunt, als sie plötzlich das Poesiealbum ...
Neugierig auf das Buch machte mich nicht nur die '''Leseprobe''' auf vorablesen, sondern auch der Klappentext las sich schon interessant: "Die Physikerin Sophie Lensing staunt, als sie plötzlich das Poesiealbum ihrer frühverstorbenen Mutter in den Händen hält. Jahrzehntelang hatte es unbemerkt im Keller gelegen. Als Sophie neugierig darin blättert, stellt sie fest, dass sie keinen der Namen darin kennt. Wieso hatte ihre Mutter offenbar alle Kontakte abgebrochen? Mit ihren besten Freundinnen Vanessa und Sandra macht Sophie sich im Wohnmobil auf eine Spurensuche quer durch Deutschland. Sie ahnt nicht, wie sehr die Reise ihr eigenes Leben verändern wird...." Ein hinreißender Roman über Mütter und Töchter und die Geheimnisse, die sie bewahren"
===Inhalt und meine Meinung zum Buch=== Der Inhalt ist schnell zusammengefasst: Sophie, in einer unglücklichen Beziehung zu ihrem verheirateten Vorgesetzten, bekommt von ihrem Vater und ihrer Stiefmutter das Poesiealbum ihrer sehr früh verstorbenen Mutter ausgehändigt. Da dies die einzige Verbindung zum Leben ihrer Mutter zu sein scheint, beschließt Sophie, gemeinsam mit ihren Freundinnen Vanessa und Sandra, die ehemaligen Schulfreundinnen der Mutter auszufindig zu machen und zu besuchen, um etwas mehr über das Leben ihrer Mutter zu erfahren. Kurzerhand überlässt sie ihrem Nachbarn ihre Grünpflanzen zur Pflege.
Die drei Freundinnen machen sich also auf den Weg durch ganz Deutschland, wo sie die unterschiedlichsten Dinge über Sophies Mutter erfahren, die auch nicht immer ganz rosig klingen, wie ja zu erwarten war. Ein paar dunkle Geheimnisse gibt es im Leben der Mutter, von denen Sophie bis dahin nichts geahnt hatte...
Mehr möchte ich zum Inhalt nicht verraten, weil ich sonst zu vieles vorweg nehmen würde. Auf den Blick klingt das vielleicht auch alles ganz vielversprechend - ich jedenfalls hatte ein Buch mit einer spannenden, aber auch ergreifenden Geschichte erwartet, aber irgendwie kam alles anders...
Mir hat das Buch leider überhaupt nicht gefallen. Es bedient sämtliche Klischees über verkitschte, niveaulose Frauenromane. Die Personen im Buch, eingeschlossen die Protagonistin, werden sehr oberflächlich dargestellt, so dass ich mich zu keiner Zeit auch nur ansatzweise in die Personen hineindenken konnte. Beispielsweise dient wohl die Erwähnung, dass Sophie Physikerin ist, nur dem Zweck, dem Leser zu vermitteln, dass sie wohl sehr rational sein soll - ansonsten hat diese Erwähnung für das Buch keinerlei Bewandnis, außer vielleicht da, dass man in diesem Zuge erfährt, dass sie an der Uni tätig ist, wo sie auch die Affäre mit ihrem Professor pflegt. Hier auch schon gleich das nächste Klischee....
So ganz nebenbei läuft neben der eigentlichen Geschichte dieses Buches auch noch eine ziemlich platte Liebesgeschichte, die mir auch ziemlich missfällt. Dass Sophie ihre Reise nutzt, um sich über ihre Beziehung klar zu werden, ist meiner Meinung nach völlig in Ordnung, aber muss dann gleich noch eine Liebesgeschichte hineingestrickt werden? Für mich macht dies das Buch noch unglaubwürdiger, als es ohnehin schon ist.
Und als wäre dies nicht schon genug, sagt mir der Schreibstil leider überhaupt nicht zu. Allem voran zu nennen sind die Dialoge, die so sehr hölzern und gestelzt daherkommen, dass man spätestens beim ersten Gespräch zwischen den Freundinnen ahnt, was hier noch auf einen zukommt.
Hier einmal ein kleines Beispiel - Sophie erklärt ihrer Stiefmutter soziale Netzwerke:
"Du musst bei Facebook über deine Erlebnisse mit Angelikas Freundinnen berichten. Dann können wir das auch in Australien mitverfolgen." - "Ihr und dreihundert andere Freunde von mir." Sophie runzelte die Stirn. "Ich weiß nicht, ob ich das möchte."
"Dreihundert?", wiederholte Rosi erstaunt. "Und das sind alles deine Freunde?"
"Nein, natürlich nicht."
"Aber wieso heißen sie dann so?"
"Sie heißen Freunde, weil das nun mal bei Facebook so festgelegt ist. Sie sind sozusagen virtuell mit mir befreundet."
"Und in der Realität?", fragte ihr Vater.
Ganz ehrlich, ich kenne niemanden, der derart Kommunikation betreibt. In dieser Art und Weise sind leider fast sämtliche Dialoge im Buch formuliert, teils sogar noch gestelzter.
Die Idee, die hinter der Geschichte steckt, fand ich anfangs eigentlich sehr reizvoll und sie hatte auch eindeutig Potential. Da hätte man viel draus machen können. So ist es leider nur eine unglaubwürdige, klischeebehaftete Geschichte geworden, die mich irgendwann nach 50 Seiten schon gelangweilt hat, weil ich nicht mehr damit gerechnet habe, dass noch irgendetwas wirklich bedeutsames passieren könnte.
===Fazit=== Leider kann ich das Buch aus den vorgenannten Gründen nicht weiterempfehlen. Es fehlt an Niveau und Tiefgang. Die Geschichte steckt leider nur voller Klischees und ist sehr unglaubwürdig. Leider macht auf Grund der Unmenge von sehr konstruiert wirkenden Dialogen das Lesen auch keinen richtigen Spaß. Von daher gibt es diesmal auch nur einen Stern von mir.