Mabel ist ein einfaches Mädchen. Sie kommt aus ärmlichen Verhältnissen und studiert dank eines Stipendiums an einem Elitecollege. Ihr Leben ändert sich jedoch schlagartig mit ihrer neuen Zimmergenossin Genevra "Ev" Winslow. Anfangs scheint diese May gar nicht wahrzunehmen, bis sie sie nach WInloch, dem Sommerdomizil der WInslows, einlädt. Dort, in ihrem Häuschen Bittersweet, erlebt May zunächst die Zeit ihrer Lebens, bis sie einem dunklen Geheimnis auf die Schliche kommt...
Das Cover ist mit das Schönste an diesem Buch. Es hat mich sofort in seinen Bann gezogen mit seinen gedeckten Farben und dem leicht verschwommenen Haus am See. Nach der Lektüre dachte ich nur: WOW - besser hätte man die Story in einem Bild nicht festhalten können.
Als ich den Klappentext gelesen habe, dachte ich sofort an "Ein anderes Paradies". Die Geschichten schienen fast deckungsgleich zu sein.
Aber wie sagt man so schön: Don't judge a book by its Cover. In diesem Fall allerdings das Backcover.
Am Anfang ging es für meine Begriffe ein wenig schleppend los, sodass ich ein wenig Angst hatte, ich würde die 416 Seiten nicht bewältigen können, oder wenn, dann nur in einer sehr langen Zeitspanne.
Nach den ersten paar Seiten wurde ich aber eines besseren belehrt. Es ist nicht großartig spannend oder abenteuerreich gewesen, aber irgendwas an dieser Geschichte hat mich ziemlich schnell gefesselt und auch nach Beenden des Buches nicht wieder losgelassen.
Der Schreibstil ist einfach wunderbar. Nicht zu kompliziert, aber auch nicht zu einfach und irgendwie...sanft, Das ist das einzige Wort das mir einfällt, das den Stil passend beschreiben würde.
Die Autorin hat es geschafft mich mit ihrer Art zu schreiben in einen Zustand tiefster Entspannung zu versetzen, aber gleichzeitig einen Tumult in mir auszulösen, den ich selten beim Lesen empfinde.
Die Charaktere spielen dabei sicherlich auch keine unwichtige Rolle - ich fand sie alle toll.
Natürlich war keiner perfekt, jeder hatte seine Ecken und Kanten und bei jedem konnte ich mich über irgendeine Eigenschaft aufregen, aber grade das ist ja das schöne.
Wer mir dabei am besten gefallen hat, kann ich so nicht sagen...Mabel wäre zu offensichtlich, aber sie hat schon einen sehr starken Eindruck auf mich hinterlassen, sowohl positiv, als auch negativ.
Sehr schön fand ich auch, dass in jedem Kapitel etwas neues geschah. Eine neuer Abschnitt, ein neuer Tag, ein neuer Skandal.
Ideal dabei war vor allem die Länge der Kapitel. Grob über den Daumen gepeilt 10-15 Seiten, sodass man nicht irgendwann dachte es geht nie zu Ende; das hat sicherlich auch zu der Spannung des Buches beigetragen.
Außerdem, großes Kompliment an die Autorin für die Komplexität ihrer Gedankengänge.
Die Geschehnisse und Vorkommnisse sind so gut und stringent durchdacht, dass ich oft die Augen aufgerissen habe. Teils hat sie Sachen auf den ersten Seiten erwähnt, die ich für vollkommen unbedeutend hielt, die aber am Ende die wichtigsten Teile des Puzzels waren, die das Rätsel um die WInslows aufgelöst haben.
Manche Ansichten fand ich ehrlich gesagt grenzwertig, da es sich aber um eine fiktive Geschichte handelt, kann ich da auf jeden Fall drüber hinwegsehen.
Das einzige Manko für mich ist das Ende. Keine Frage, es ist hervorragend gelöst und wirklich überraschend, aber mir ging es, grade auf den letzten zehn Seiten einfach zu schnell.
Generell hat das Buch aber so einen starken Eindruck auf mich hinterlassen, dass das meiner Begeisterung überhaupt keinen Abbruch tut.
Fazit:
Ein fantastisches Buch, von dessen Sorte es auf jeden Fall mehr geben sollte!