Platzhalter für Profilbild

xana15

Lesejury Star
offline

xana15 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit xana15 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.05.2021

Args.

Irgendwo ist immer irgendwer verliebt
0

Args. Bei diesem Titel erwartet man Kitsch – und dieser Kitsch kommt, keine Sorge – aber der wird leider von den Keulen "irrationales Verhalten" und "logische Fehler" begleitet. Aber nun erstmal von Anfang ...

Args. Bei diesem Titel erwartet man Kitsch – und dieser Kitsch kommt, keine Sorge – aber der wird leider von den Keulen "irrationales Verhalten" und "logische Fehler" begleitet. Aber nun erstmal von Anfang an.

Chelsea Martin hat ihr Lachen zusammen mit ihrer Mutter bedauerlicherweise verloren, als diese vor sieben Jahren an Krebs starb. Seitdem hatte sie weder eine Beziehung, noch überhaupt wirklich Freude am Leben. Ihre Arbeit ist das, was sie zu erfüllen scheint. Eine Bemerkung ihrer Schwester reicht jedoch völlig aus, um ihren Job scheinbar auf Eis zu legen und nach Europa zu fahren, an die letzten Orte, an denen sie glücklich war. Doch nicht etwa wegen der Orte, nein. Zusammengefasst: Sie stalkt ihre Ex-Liebschaften, um herauszufinden, ob sie bei einem von ihnen landen kann. Dummerweise kommt ihr verhasster Kollege Jason ihr ein wenig in die Quere. Args.

Chelsea hat es nicht geschafft mir sympathisch zu werden. Diverse Nebencharaktere sind zum Glück deutlich interessanter gestaltet und halten den Leser positiver gestimmt. Reicht aber leider nicht so wirklich für das ganze Buch. Der Schreibstil ist vor allem zu Beginn humorvoll gestaltet. Der Humor wird auch immer wieder aufgegriffen und ist unterhaltend, aber nicht unterhaltend genug, um Chelsea so lange zu ertragen. Ihr irrationales Verhalten, die stellenweise viel zu deutliche Oberflächlichkeit ihrerseits und die immer wieder auftauchenden logischen Probleme und Wiederholungen machen das Buch zu einem Werk, das ich nicht hätte lesen brauchen.

Wem übrigens in meiner Rezension zu oft das Wort "Args" vorkommt, der sei gewarnt vor diesem Buch.

Veröffentlicht am 28.04.2021

Einzigartig

Die Beichte einer Nacht
0

Die Beichte einer Nacht ist eigentlich die Beichte zweier Nächte und ist ein faszinierender und gleichzeitig bedrückender Roman, der das Zeug zu einem Klassiker hat.

Kurzzusammenfassung: Leen/Heleen/Leentje ...

Die Beichte einer Nacht ist eigentlich die Beichte zweier Nächte und ist ein faszinierender und gleichzeitig bedrückender Roman, der das Zeug zu einem Klassiker hat.

Kurzzusammenfassung: Leen/Heleen/Leentje befindet sich in einer Psychiatrie und es ist schnell ungefähr klar, warum: Sie hat mit ihrer Schwester Lientje etwas Furchtbares gemacht. Was genau, wird erst am Ende des Buchs klar. Die Frage nach dem Warum ist die, die sowohl Leen selbst als auch uns als Leser eigentlich interessiert, und um diese Frage zu beantworten, erzählt die Frau zwei Nächte lang der Krankenschwester ihre Lebensgeschichte. Ihr Leben war keineswegs leicht, was allerdings auch an ihrer merkwürigen und eigensinnigen Persönlichkeit liegt. Narzisstische Züge und eine gewisse Unfähigkeit zur Empathie werden bei Leen schnell deutlich und sie sind es auch, die ihr Leben, das insgesamt hätte ein sehr glückliches sein können, letztendlich ruinieren.

Mit dem Schreibstil muss man sich definitiv erstmal anfreunden, aber hat man es getan, ist er äußerst interessant. Das gesamte Buch ist ein einziger Monolog aus Leens Sicht. Kein einziges Mal kommt eine andere Person zur Sprache, alle Reaktionen der Krankenschwester erfährt man nur aus den direkten Aussagen Leens. Es gibt keine Kapitel, bis auf die Unterteilung in die beiden Nächte und vorsichtig angedeutete Leseabschnitte. Leen ist keine besonders stringente Erzählerin. Ihr unruhiger Geist springt in der Vergangenheit und Gegenwart umher, aber letztendlich erfährt man fast alles, was man erfahren will.

Das Werk ist, wenn man sich auf den ungewöhnlichen Stil einlässt, lesenswert und spannend. Es ist allerdings keineswegs ein "Feel good"-Roman für seichte Lesestunden, sondern ein oftmals beklemmendes Werk, bei dem man sich mehr als einmal wünscht, man könnte aus Leens Kopf raus und eine andere beteiligte Person über die Geschichte ausfragen.

Veröffentlicht am 20.04.2021

Gefühlvoll

All This Time – Lieben heißt unendlich sein
0

All This Time ist ergreifend, rührend, traurig, romantisch und auch kitschig – insgesamt auf jeden Fall ein lesenswerter Jugendroman, der den Leser durch den leichten Schreibstil nur so über die Seiten ...

All This Time ist ergreifend, rührend, traurig, romantisch und auch kitschig – insgesamt auf jeden Fall ein lesenswerter Jugendroman, der den Leser durch den leichten Schreibstil nur so über die Seiten fliegen lässt und durch gezielte Wendungen für viel Spannung bis zum Schluss sorgt.

Kyle ist der Hauptprotagonist dieser Geschichte und er muss so Einiges ertragen: Seine langjährige Freundin Kim macht mit ihm am Abend des Abschlussballs Schluss und stirbt dann durch einen Unfall. Kyle gibt sich dafür die Schuld und leidet extrem unter dem Verlust, ebenso wie sein bester Freund Sam, für den Kim ebenfalls ein ganz besonderer Mensch war. Doch dann kommt Marley in Kyles Leben und damit auch ein Neuanfang, doch dieser Neuanfang ist fast schon zu perfekt...

Einige Wendungen machen dieses Buch durchaus spannend, auch wenn manches vorhersehbar ist. Einiges ist eher unrealistisch, aber darüber kann man hinwegsehen, da alles ziemlich gut in die Geschichte eingebettet ist. Insgesamt eine sehr gute Geschichte mit viel Gefühl.

Veröffentlicht am 17.04.2021

Bewegend

Fritz und Emma
0

Fritz und Emma erzählt die Geschichte zweier Paare aus zwei verschiedenen Zeiten, einmal kurz nach dem 2. Weltkrieg und einmal in der Gegenwart. Es ist die Geschichte einer Liebe, die viele Jahre und viel ...

Fritz und Emma erzählt die Geschichte zweier Paare aus zwei verschiedenen Zeiten, einmal kurz nach dem 2. Weltkrieg und einmal in der Gegenwart. Es ist die Geschichte einer Liebe, die viele Jahre und viel Schmerz überdauern konnte, die aber dennoch den Schubs einer jungen Liebe brauchte, um doch noch wieder gelebt zu werden.
Was die Geschichte ausmacht, ist, neben der derzeit sehr beliebten Erzählweise aus zwei unterschiedlichen Epochen und mehreren Sichten, die authentische Darstellung der einzelnen Charaktere, die mit Liebe zum Detail gezeichnet werden und damit von Anfang an für den Leser greifbar sind. Es sind allerdings auch recht viele Charaktere, ein ganzes Dorf eben. "Jeder kennt jeden" wird in diesem Buch eben auch vom Leser erwartet. Auf diese Weise fühlt man sofort mit den Protagonisten mit und durchlebt viele Emotionen. Das Buch ist definitiv sehr gefühlslastig und verlangt dem Leser emotional einiges ab. Dafür ist der Schreibstil sehr schlicht und lässt sich leicht verfolgen.
Wer eine bewegende Geschichte lesen mag, ist mit Fritz und Emma sehr gut bedient.

Veröffentlicht am 17.04.2021

Nette Geschichte

Du kannst kein Zufall sein
0

Josh liebt Jade und denkt sich einen tollen Heiratsantrag aus, der wohl jeden liebenden Partner überzeugt hätte – nur leider liebt Jade ihn nicht mehr. Mit gebrochenem Herzen zieht Josh zurück zu seinen ...

Josh liebt Jade und denkt sich einen tollen Heiratsantrag aus, der wohl jeden liebenden Partner überzeugt hätte – nur leider liebt Jade ihn nicht mehr. Mit gebrochenem Herzen zieht Josh zurück zu seinen Eltern und trifft eine folgenschwere Entscheidung: Von nun an möchte er als Experiment alle seine Entscheidungen von einer Münze treffen lassen, die er nach seinem schicksalhaften Heiratsantrag gefunden hat. Das ist der Startschuss für so einige Fettnäpfchen, aber auch Glücksgriffe, die man als Leser amüsiert miterleben darf.
Das Buch überzeugt vor allem durch den leichten Schreibstil, der den Leser problemlos durch die Geschichte fließen lässt. Bei den Charakteren findet man eine große Vielfalt vor. Von unsympathischen Kauzen als Onkel über liebenswerte Freunde, die zusammen typisch englische Kneipen unsicher machen ist alles dabei. Schade finde ich dabei nur, dass die Charaktere nie wirklich an Tiefe gewinnen. Das Buch ist eine nette Lektüre für Zwischendurch, um ein ansonsten langweiliges Wochenende zu füllen, aber es ist sicher kein Buch, das dem Leser noch Jahre in Erinnerung bleiben wird. Dazu fehlt es ihm einfach an Substanz. Dennoch ist es eine unterhaltsame Geschichte, die eine kurzweilige Freude bereitet.