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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.10.2023

Historisch wertvoll

Die Kinder des Don Arrigo
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Die Kinder des Don Arrigo profitiert in erster Linie von der Thematik und dem historischen Mehrwert, den das Buch bietet. Wäre diese wichtige Thematik nicht, würde ich das Buch weniger gut bewerten.

In ...

Die Kinder des Don Arrigo profitiert in erster Linie von der Thematik und dem historischen Mehrwert, den das Buch bietet. Wäre diese wichtige Thematik nicht, würde ich das Buch weniger gut bewerten.

In dem Buch geht es um Natan, einen aus Berlin stammenden Jungen, der seine Familie verlassen muss, um hoffentlich in Sicherheit gebracht zu werden.
Natan ist ein kluger Junge, der viel erkennt und nach und nach all die Weisheiten seines Onkels und seines Vaters immer mehr zu schätzen lernt.
Zusammen mit vielen anderen Kindern verbringt er eine Weile in einem kleinen italienischen Dorf, in dem Don Arrigo und die anderen Dorfbewohnern den Kindern helfen, den Nazis zu entkommen.
Die Namen dieser Kinder und ihrer Helfer sollen nie vergessen werden.

Der Schreibstil des Buchs wirkt etwas schleppend und der Verlauf der Geschichte wirkt etwas merkwürdig, da Don Arrigo erst in der zweiten Hälfte des Buchs auftaucht und nicht unbedingt eine wichtigere Rolle spielt als andere Helfer.
Aus historischer Sicht ein interessantes Buch, aber es gibt bessere.

Veröffentlicht am 06.10.2023

Hinterlässt Spuren

Ich, Sperling
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"Ich, Sperling" hat zwar ein paar Schwächen, ist allerdings so beeindruckend, dass ich dem Buch dennoch 5 Sterne vergebe.
In dem Werk geht es um einen kleinen Jungen, der als Sklave in einer verruchten ...

"Ich, Sperling" hat zwar ein paar Schwächen, ist allerdings so beeindruckend, dass ich dem Buch dennoch 5 Sterne vergebe.
In dem Werk geht es um einen kleinen Jungen, der als Sklave in einer verruchten Taverne in Cartago Nova aufwachsen muss. Die Köchin der Taverne und eine der Wölfinnen werden zu seinen Ziehmüttern und bringen ihm viel über die damalige Welt bei. Der Junge muss als Sklave schwere Arbeit verrichten und erfährt dabei viel Leid und Missbrauch.

Spoiler und Warnung: Schwere Szenen erwarten den Leser, wenn der Kleine selbst zu einer Wölfin wird.

Das Buch hat keine Kapitel, sondern nur Leseabschnitte und vier große Teile. Das macht das Lesen des Buchs manchmal etwas schwieriger. Weiterhin bleibt dem Leser die meiste Zeit verborgen, wie viel Zeit während des Verlaufs vergeht. Außerdem erfährt man nur etwas über die Kindheit und das Lebensende des Protagonisten, eine große Zeitspanne dazwischen bleibt im Dunkeln, wäre aber sicher auch sehr interessant gewesen.

"Ich, Sperling" behandelt ein ungewöhnliches und bedrückendes Thema und schafft es, die eigentlich vollkommen fremde Welt vor dem geistigen Auge des Lesers zu erschaffen. Das Buch nimmt einen mit und führt alle Grausamkeiten der damaligen Zeit vor, aber nicht ohne stets ein paar kleine Funken der Hoffnung übrig zu lassen. Insgesamt ist das Buch ein beeindruckendes Werk, das Spuren hinterlässt und im Gedächtnis bleibt.

Veröffentlicht am 30.09.2023

Zu metaphorisch

Meine Männer
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Meine Männer erzählt die Geschichte einer Serienmörderin, die als junge Frau von Norwegen in die USA auswanderte. Belle, wie sie sich später nennt, ist ein undurchsichtiger und merkwürdiger Charakter, ...

Meine Männer erzählt die Geschichte einer Serienmörderin, die als junge Frau von Norwegen in die USA auswanderte. Belle, wie sie sich später nennt, ist ein undurchsichtiger und merkwürdiger Charakter, zu dem man im Großen und Ganzen in diesem Buch keinen Zugang findet.
Belle hatte ein nicht besonders leichtes Leben und hat auf ihrer ewigen Suche nach der Liebe einen Pfad beschritten, den man wohl nur als abstoßend bezeichnen kann.
Das gesamte Buch ist dabei extrem metaphorisch beschrieben, was mir insgesamt Schwierigkeiten gemacht hat, die Handlung komplett zu verstehen. Oftmals muss man zurückgehen und nochmal im Licht späterer Erkenntnisse den alten Inhalt lesen, um die Geschehnisse zusammenreimen zu können. An sich eine gute Idee, da man Belles Geschichte nie komplett rekonstruieren konnte und somit vieles im Dunkeln geblieben ist, allerdings ist die zu metaphorische Schreibweise oftmals störend und zu umständlich.

Veröffentlicht am 17.09.2023

Enttäuschendes Finale

Vega 2 – Der Sturm in meinem Herzen
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Der erste Teil von Vega hatte mich nicht komplett überzeugt, allerdings gut genug unterhalten, um auch den zweiten Teil lesen zu wollen. Vega - der Sturm in meinem Herzen war für mich jedoch leider enttäuschend.

Trotz ...

Der erste Teil von Vega hatte mich nicht komplett überzeugt, allerdings gut genug unterhalten, um auch den zweiten Teil lesen zu wollen. Vega - der Sturm in meinem Herzen war für mich jedoch leider enttäuschend.

Trotz des an sich einfach zu lesenden Schreibstils waren mir viele Passagen des Buchs zu langatmig, während an der ein oder anderen Stelle eine ausführlichere Beschreibung schön gewesen wäre.
Wie auch im ersten Teil ist der Romanze-Part zu schwerwiegend und so richtig kaufe ich ihn der Autorin nicht ab. Vega schafft es in kürzester Zeit von "mit dem will ich nie wieder etwas zu tun haben" zu "der ist meine Familie", was für mich zu übertrieben ist.

Achtung Spoiler: Ein weiterer Punkt, der mich extrem stört, ist zum einen die Tatsache, dass man im Jahr 2052 keineswegs davon überrascht sein dürfte, dass eine KI genutzt wird (das dürfte auch heute in 2023 alles andere als überraschend sein), weshalb das Buch wie aus der Zeit gefallen wirkt, und zum anderen die Tatsache, dass diese KI als ein Wesen mit Gefühlen und einem Willen dargestellt wird, das durch Gefühle und Willen zerstört werden kann. Ich habe den Eindruck, dass alle Autoren da von einer Dystopie abschreiben, ohne sich vernünftig mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Insgesamt empfand ich das Buch als eher langweilig und hätte mir gewünscht, dass das doch sehr spannende Thema mehr im Fokus und besser aufgearbeitet wäre.

Veröffentlicht am 03.09.2023

Wie man zum Schwurbler wird

Zeiten der Langeweile
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Als ich "Zeiten der Langeweile" las, kam mir kurzzeitig der Verdacht, das Buch wäre von jemandem geschrieben worden, der Millenials hasst und diesen Hass als Buch getarnt veröffentlichen wollte. Dann dämmerte ...

Als ich "Zeiten der Langeweile" las, kam mir kurzzeitig der Verdacht, das Buch wäre von jemandem geschrieben worden, der Millenials hasst und diesen Hass als Buch getarnt veröffentlichen wollte. Dann dämmerte mir jedoch, dass die Autorin das wahrscheinlich leider ernst meint.

"Zeiten der Langeweile" handelt von Mila, die anscheinend viele Züge der Autorin tragen soll und sich aus dem Internet verabschiedet. Der Grund dafür? - Angst, gecancelt zu werden, weil sie im Laufe der Jahre unterschiedliche literarischen Werke publiziert hat, die sie als Heuchlerin entlarven könnten. Also ein extrem narzisstischer Grund, dem viel mehr Narzissmus folgen soll.

Mila "löscht" sich also aus dem Internet. Das wohl einzige Gute an dem Buch (neben der recht gut gelungenen sprachlichen Ausarbeitung, die authentisch wirkt) ist die Tatsache, dass Mila nach und nach feststellt, wie unfassbar schwer es heute ist, nicht mehr online zu sein, und wie viele Daten wir alle freiwillig hergeben. Leider wird diese sehr berechtigte Kritik in zahlreiche Klischees und extrem viel Doppelmoral gehüllt. So hat Mila plötzlich größte Bedenken, auch nur auf einem einzige Foto von Freund:innen zu sehen zu sein, während sie selbst früher weder davor zurückgeschreckt ist ihren Freund heimlich zu filmen, noch darüber nachgedacht hat, dass es nicht in Ordnung ist, Fotos von Fremden zu machen und zu verschicken.

Mila ist folglich ein extrem anstrengender Mensch, dem man dabei zusehen kann ein Schwurbler zu werden, der nur 5 Minuten davon entfernt ist einen Aluhut zu basteln.

Das Ende des Buchs ist eine reine Enttäuschung. Mila erkennt da anscheinend, dass es kein "Entkommen" aus dem Internet gibt, aber man erfährt weder, welche Schlüsse sie daraus zieht, noch, wie sie ihre ganzen selbst angehäuften Probleme löst. Im Grunde bricht das Buch einfach ohne ein richtiges Ende ab und das macht das Buch für mich zur Zeitverschwendung, die sich nichtmals für Zeiten der Langeweile eignet.