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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.11.2024

Ganz anders

Das Parfüm des Todes
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Das Parfüm des Todes erzählt die Geschichte einer ungewöhnlichen jungen Frau, die nach einem furchtbaren Schicksalsschlag ein Trauma erlitten hat und trotz eines ursprünglich hervorragenden Geruchsinns ...

Das Parfüm des Todes erzählt die Geschichte einer ungewöhnlichen jungen Frau, die nach einem furchtbaren Schicksalsschlag ein Trauma erlitten hat und trotz eines ursprünglich hervorragenden Geruchsinns nichts mehr riechen kann - außer, sie schnuppert den Geruch des Todes.
Das tut sie in einem sehr ungewöhnlichen Beruf als Tatortreinigerin. Eines Tages wird sie auf eine perfide Weise in eine Falle gelockt und muss nun ihre Unschuld beweisen.
Ich hatte zu Beginn Schwierigkeiten, mich in das ungewöhnliche Setting und die befremdlichen Charaktere hineinzuversetzen. Nach und nach wird das Buch jedoch interessanter und besser zu lesen. Die gesamte Geschichte ist ganz anders als andere mir bekannten Bücher. Dadurch, dass es recht speziell st, ist es nicht für jeden etwas, eröffnet allerdings denjenigen, die sich auf die Geschichte einlassen können, neue Welten.

Veröffentlicht am 24.10.2024

Nette Geschichte mit typisch japanischem Flair

Die Abende in der Buchhandlung Morisaki
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"Die Abende in der Buchhandlung Morisaki" erzählt die Geschichte einer jungen Frau in Tokio, die ihrem Onkel und ihrer Tante in ihrem Antiquitätenladen aushilft.
Sie lebt ein ganz normales Leben, arbeitet, ...

"Die Abende in der Buchhandlung Morisaki" erzählt die Geschichte einer jungen Frau in Tokio, die ihrem Onkel und ihrer Tante in ihrem Antiquitätenladen aushilft.
Sie lebt ein ganz normales Leben, arbeitet, trifft sich mit ihrer neuen Liebe und ihrer Freundin und zankt sich ab und an mit ihrem störrischen Onkel. Alles in Allem verläuft die Geschichte also in ruhigen, geordneten Bahnen. Dann jedoch wird die Tante erneut krank, was für die Familie eine harte Belastung ist, die es zu bewältigen gilt.

Die Geschichte hat einen angenehmen Schreibstil, der sehr leicht zu lesen ist, sodass das 250 Seiten lange Buch im Nu durch ist. Der Aufbau und Stil der Geschichte sind typisch für japanische Autoren. Wegen der Kulturunterschiede kommen einem westlichen Leser daher manche Szenen vermutlich seltsam vor. Insgesamt ist das Buch eine nette Erinnerung daran, dass auch schwere Zeiten zum Leben dazugehören und man auch diese übersteht, wenn man nach vorne schaut. Wer eine ganz besondere oder spannende Geschichte erwartet, wird allerdings möglicherweise enttäuscht werden.

Veröffentlicht am 10.10.2024

Melancholische Erinnerungen

Tage mit Milena
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"Tage mit Milena" erzählt die Geschichte von Annika und Luzie, die sich durch einen Zufall in Annikas Laden in Lübeck kennenlernen. Luzie erinnert Annika an ihre beste Freundin Milena, die mit ihr zusammen ...

"Tage mit Milena" erzählt die Geschichte von Annika und Luzie, die sich durch einen Zufall in Annikas Laden in Lübeck kennenlernen. Luzie erinnert Annika an ihre beste Freundin Milena, die mit ihr zusammen in ihrer Jugend in der Hausbesetzerszene in Hamburg aktiv war.
Um Luzie davon abzuhalten, so zu enden wie Milena, begibt sich Annika auf die Suche nach ihrer eigenen Vergangenheit. Dabei stellt sie fest, dass nicht alles so war wie sie es geglaubt hat. Schmerzliche Erinnerungen werden wach, während Luzie nur ein Ziel kennt: Ihr Leben dem Klimaschutz widmen.
Der Schreibstil des Buchs ist angenehm zu lesen. Der Aufbau des Buchs ist durch die vergleichsweise kurzen Kapitel ebenfalls gelungen. Auch wenn es zunächst etwas schwierig war, in die Geschichte einzusteigen, hat es letztendlich viel Spaß gemacht, sie zu lesen.
Insgesamt eine interessante Geschichte, die Einiges romantisiert, aber auch Kritik übt.

Veröffentlicht am 04.10.2024

Lückenhafte Bekenntnisse eines Drogendealers

Als wir Schwäne waren
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"Als wir Schwäne waren" ist irgendwie interessant, aber irgendwie auch nicht. Es ist die Geschichte eines aus dem Iran gemeinsam mit seinen Eltern eingewanderten Jungen, der mitten im Ruhrpott auf die ...

"Als wir Schwäne waren" ist irgendwie interessant, aber irgendwie auch nicht. Es ist die Geschichte eines aus dem Iran gemeinsam mit seinen Eltern eingewanderten Jungen, der mitten im Ruhrpott auf die schiefe Bahn gerät. Die Gründe dafür sind vielschichtig und teilweise auch zu komplex für ein solches Buch, dennoch hätte ich mir gewünscht, wenn der Protagonist weniger um den heißen Brei heruzmreden und mehr zu seinem Bockmist stehen würde. Aber erstmal von vorn.

Aus einem hochgebildeten Elternhaus stammend findet sich der Junge im sozialen Brennpunkt in Bochum wieder. Die Menschen sind arm, arbeitslos, oft ausländisch und gerne kriminell. Seine Eltern sind allerdings feine Menschen mit Bildung und Idealen, die dennoch nie richtig in Deutschland ankommen. Der Protagonist passt sich nicht nur nach und nach anderen Teenagern an, alles für ein paar Markenklamotten und einen Lifestyle, den seine Eltern sicher nicht gutheißen konnten. Die Meinung der erst sehr präsenten Eltern ist allerdings irgendwann einfach aus dem Buch verschwunden.

Insgesamt scheint die Geschichte viele inhaltliche und emotionale Lücken zu haben. Viele Geschichtsstränge werden angefangen, aber nicht wirklich erzählt, viele Geschehnisse werden nicht eingeführt, sondern finden einfach nur statt. Die Geschichte verliert dadurch etwas an Glaubwürdigkeit, obwohl sie halbwegs plausibel erscheint. Man liest mit diesem Buch somit eine Art Beichte, bei der die eigene Schuld einfachheitshalber weggelassen und ausgeredet wurde.

Der Schreibstil des Buchs ist gut gehalten und die kurzen Kapitel machen das Lesen zusätzlich sehr leicht. Insgesamt erhält das Buch von mir keine Empfehlung, da es mir leider nicht erinnerungswürdig erscheint.

Veröffentlicht am 29.09.2024

Die Unmöglichkeit der Manifestation

Die Unmöglichkeit des Lebens
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"Die Unmöglichkeit des Lebens" wollte ich gerne lesen, da ich Matt Haig für einen interessanten Autor hielt. Leider hat das Buch diese gute Meinung verschlechtert. Es ist eine abgewandelte Abarbeitung ...

"Die Unmöglichkeit des Lebens" wollte ich gerne lesen, da ich Matt Haig für einen interessanten Autor hielt. Leider hat das Buch diese gute Meinung verschlechtert. Es ist eine abgewandelte Abarbeitung der immer gleichen Themen, was nicht weiter schlimm wäre, wenn nicht soviel Wunschdenken, Manifestation und Abwertung logischen Denkens im Spiel wäre.

Grace ist eine pensionierte Mathematiklehrerin. Also wird natürlich möglichst oft darauf hingewiesen, dass sie Logik mag (was interessanterweise gerne einfach als Kopfrechnen und Lösen von Gleichungen dargestellt wird), um den Leser darauf einzustimmen, dass eine "Nichtgläubige" zu einer "Gläubigen" mutieren wird. Das geschieht durch ein unglaubliches Erlebnis beim Tauchen, nach dem Grace eine Reihe unglaublicher Fähigkeiten entwickelt.

Es überrascht nicht, dass das Buch im Allgemeinen gut ankommt, denn offensichtlich möchten Menschen im Allgemeinen an Magie, Manifestation und dergleichen glauben und ignorieren können, dass das alles unglaubwürdig eingebettet ist. Für diese Menschen ist das Buch auch ein wahres Schmankerl. Für Menschen, für die Logik und kritisches Denken mehr als das Lösen von Gleichungen bedeutet, ist das Buch jedoch eine paranormale Langeweile mit zu vielen vorhersehbaren Elementen. Magie muss in Geschichten glaubwürdig erscheinen, um nicht lächerlich zu sein.