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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2023

Langsamer Krimi

Verschwiegen
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"Verschwiegen" ist ein gelungener Kriminalroman, der sich durch subtile Spannung und vielschichtige Charaktere auszeichnet. Die Geschichte um einen Mord in der Gegenwart mit Verbindungen zur Vergangenheit ...

"Verschwiegen" ist ein gelungener Kriminalroman, der sich durch subtile Spannung und vielschichtige Charaktere auszeichnet. Die Geschichte um einen Mord in der Gegenwart mit Verbindungen zur Vergangenheit ist gut durchdacht und bleibt bis zum Schluss stimmig. Besonders gelungen fand ich die atmosphärisch eindringliche Darstellung des Themas Kindesmissbrauch und die Einschübe aus der Kindheit des Opfers. Die Kommissarin Elma und die anderen Charaktere sind interessant, authentisch und sympathisch. Ihr Werdegang macht neugierig auf die Fortsetzung. Der Schauplatz Island wird durch die Beschreibungen der Natur zum zusätzlichen Highlight. Obwohl der Roman eher gemächlich ist, konnte ich ihn ohne unnötige Längen in einem Zug lesen. Wer einen unaufgeregten Krimi mit fein ausgearbeiteten Charakteren sucht, dem kann ich "Verschwiegen" wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 04.03.2023

Traurige, verlorene Jugend

Kollektorgang
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Kollektorgang handelt von einer verlorenen Jugend, verlorenen Träumen und einem verlorenen Leben. Mario musste leider ziemlich früh sterben. Er ist gerade mal 13 geworden und reflektiert seine ...

Kollektorgang handelt von einer verlorenen Jugend, verlorenen Träumen und einem verlorenen Leben. Mario musste leider ziemlich früh sterben. Er ist gerade mal 13 geworden und reflektiert seine letzten Lebensmonate von seinem Grabstein aus. Er erinnert sich an seine Freunde, seine Liebe zu einem Mädchen und sein Leben im Berliner Brennpunkt. Erwachsene sind in diesem Buch einfach nicht da, und so sind die Kinder und Jugendlichen auf sich allein gestellt. Sie leben ihr Leben zwischen den Blöcken der Hochhäuser, suchen sich Beschäftigung und stellen ihre eigenen Regeln auf. Dabei kann nunmal leider auch etwas sehr schief gehen und so stirbt Mario und kann seine Freunde fortan nur noch an seinen Grabstein herbei sehnen. Kollektorgang ist eine ziemlich traurige Geschichte, die durchaus mitnimmt, bei der ich allerdings insgesamt mehr Tiefgang und mehr Konsequenzen erhofft hätte.

Veröffentlicht am 25.02.2023

Öffentliche Selbsttherapie eines Künstlers

Roxy
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Eigentlich hat mich Roxy durchaus irgendwie unterhalten, aber letztendlich hat mir das Buch rein gar nichts gebracht - und eben auch nicht so viel unterhalten wie es andere Bücher getan haben.
In ...

Eigentlich hat mich Roxy durchaus irgendwie unterhalten, aber letztendlich hat mir das Buch rein gar nichts gebracht - und eben auch nicht so viel unterhalten wie es andere Bücher getan haben.
In Roxy geht es um Marc und seine Freunde. Marc kommt aus einer behüteten Familie und hat irgendwann Ambitionen, Schauspieler zu werden. Auf dem Weg dahin verbringt er als Kind und Jugendlicher viel Zeit mit Roy und ein paar anderen Jungs. Roy ist stinkreich und, im Grunde genommen, ein A*loch. Marc braucht ziemlich lange, um das zu erkennen, vielleicht, weil er doch ganz nette Vorteile durch eine Freundschaft mit einem reichen Typen hat. Irgendwann lernt Marc dann Carolin kennen. Auf die steht er. Sehr viel tiefer geht diese Beziehung auch nie. Dann gibt's natürlich noch so einige Probleme, die irgendwie alle recht erheuchelt wirken und nach "auch behütete Münchner haben Probleme" schreien. Die Dialoge sind zum Teil extrem künstlich und unrealistisch. Achja, und Roxy ist irgendein Club in München, der wenige Male vorkommt.
Fazit: Als Schauspieler sollte man lieber keine Bücher schreiben, außer man hat tatsächlich Talent. Roxy zeigt mir persönlich keins.

Veröffentlicht am 31.01.2023

Nur ein Eindruck

Der Inselmann
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Der Inselmann gefällt mir und gefällt mir gleichzeitig nicht. Es ist die Geschichte eines Jungen, der auf eine Insel zieht und dort sein Zuhause findet. Eines Tages verliert er dieses Zuhause und versucht, ...

Der Inselmann gefällt mir und gefällt mir gleichzeitig nicht. Es ist die Geschichte eines Jungen, der auf eine Insel zieht und dort sein Zuhause findet. Eines Tages verliert er dieses Zuhause und versucht, zurückzukehren. Letztendlich bleibt dem Leser nur ein Eindruck und keine richtige Geschichte von diesem Buch.
Das liegt daran, dass der Autor eine sehr malerische Sprache nutzt, mit der er in der Tat auch sehr gut die Gefühle seiner Leser lenken kann. Melancholisch und verträumt, traurig und einsam sind die besten Adjektive für dieses Buch und seinen Protagonisten. Der Protagonist ist auch der einzige Charakter, in dessen Inneres man blicken kann. Seine Eltern bleiben merkwürdige, unverständliche Wesen und auch alle anderen vorkommenden Menschen bleiben einem fremd.
Wer eine Geschichte sucht, für den ist dieses Buch nicht wirklich geeignet. Wer einen gefühlvollen Eindruck sucht, ist damit wunderbar bedient.

Veröffentlicht am 26.01.2023

Liebe?

Ohne mich
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Ohne mich ist die Geschichte einer jungen Frau und ihrer Rastlosigkeit. Sie hat sich sehr früh in eine unüberlegte Ehe gestürzt und dann festgestellt, dass man als Ehefrau nicht automatisch erwachsen ist. ...

Ohne mich ist die Geschichte einer jungen Frau und ihrer Rastlosigkeit. Sie hat sich sehr früh in eine unüberlegte Ehe gestürzt und dann festgestellt, dass man als Ehefrau nicht automatisch erwachsen ist. Die Autorin (also quasi auch die Protagonistin) sind aus meiner Generation und ein wenig schäme ich mich durch dieses Buch dafür. Die Suche nach uns selbst, die so viele von uns herumtreibt, endet in diesem Buch irgendwie immer wieder in der Leere - obwohl die Protagonistin beste Chancen auf ein erfülltes Leben hätte. Zu viel Alkohol und zu viele Drogenexperimente sowie fragwürdige Männerbekanntschaften und Freunde, die keine Freunde sind, sind nunmal ein ziemliches Problem. Mir war der Hauptcharakter, aber auch die anderen Menschen, leider nicht sympathisch. Das Buch fand ich dennoch interessant und sehr schnell zu lesen, daher bin ich großzügig bei der Bewertung.