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Veröffentlicht am 03.06.2024

Interessante Einblicke, aber schwaches Storytelling

Alles gut
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„Du solltest deine eigenen Regeln schreiben. Brauchen wir wirklich noch einen reichen alten, weißen Mann, der seine Meinungen in die Welt hinausejakuliert?“ – Buchzitat, S. 139 (E-Book)

„Alles gut“ ist ...

„Du solltest deine eigenen Regeln schreiben. Brauchen wir wirklich noch einen reichen alten, weißen Mann, der seine Meinungen in die Welt hinausejakuliert?“ – Buchzitat, S. 139 (E-Book)

„Alles gut“ ist der erste Roman der Autorin Cecilia Rabess, die als Data Scientist bei Google und als Associate bei Goldman Sachs gearbeitet hat. Sie bringt darin bringt in ihrem ihre Erfahrung aus der Finanzwelt ein.

Zum Inhalt: Jess bekommt einen begehrten Job bei Goldman Sachs in New York. Zu ihrer Überraschung trifft sie dort auf Josh, der ihr mit seinen reaktionären Ansichten bereits während der Uni auf die Nerven ging. Trotz ihrer Differenzen entwickelt sich Josh bald zu ihrem engsten Verbündeten im Büro - eine wichtige Stütze, denn Jess ist die einzige Frau und die einzige Schwarze in ihrer Abteilung. Aus den einstigen Kontrahent:innen werden Freund:innen, die sich weiterhin hitzige Debatten liefern. Doch bald mischt sich der komplizierende Faktor der Liebe in ihre Beziehung, was die Geschichte zu einem Plädoyer für Toleranz, Neugier und Kommunikation macht.

Das Buch wurde im Vorfeld ziemlich gehypt, doch leider hat es meine Erwartungen nicht erfüllt. Ich hätte mir gewünscht, dass mehr auf die Situation und Probleme von Jess als schwarze Frau eingegangen wird. Stattdessen wurde für meinen Geschmack der Fokus zu stark auf die Liebesgeschichte gelegt, die mir mit ihrem ständigen Hin und Her zu viel Raum einnahm. Die ersten 50 Seiten zogen sich extrem, und ich überlegte kurz, das Buch abzubrechen, doch danach wurde es besser und das Tempo zog an.

Interessant war für mich der Einblick in die Welt der Investmentbanker:innen, da ich keinerlei Erfahrung oder Berührungspunkte damit habe. Es wird gut dargestellt, wie Frauen und insbesondere Schwarze Frauen in der Finanzwelt als inkompetent abgestempelt, übergangen und nicht unterstützt werden, wie beispielsweise in der Szene, in der Jess von ihrem Mentor um Kaffee gebeten wird, statt echte Unterstützung zu erhalten.

Grafisch hätte man definitiv mehr herausholen können, zum Beispiel die Chatverläufe grafisch hervorheben – diese gingen leider unter. Teilweise irritierten mich auch Schreibweisen wie "M-hm" statt einfach "mhm". Das Cover kann man nur halbwegs deuten, wenn man den Inhalt des Buches kennt, da es eine Anspielung ist.

Jess war für mich eine sehr widersprüchliche und ambivalente Figur. Einerseits will sie wie alle anderen behandelt werden, regt sich dann aber in bestimmten Situationen auf, etwa als die Kinder in der Firma zu Besuch kommen und sie ihre Entscheidung geändert hätte, wenn sie gewusst hätte, dass die Kinder schwarz sind. Ihr Verhalten ist wohl nur für Betroffene wirklich nachvollziehbar. Da ich selbst aus der Sicht einer privilegierten Person betrachte, was das Schwarz-Sein betrifft, kann ich hierzu nicht wirklich eine Aussage treffen.

Trotz der Kritik enthält das Buch auch einige gute Stellen. Ich würde es jedoch aus den genannten gründen bedingt empfehlen, insbesondere für Leser:innen, die sich sowohl für Romance als auch für Antidiskriminierung interessieren. Mein persönliches Highlight im Roman war die Freundschaft der "Weingirls". Solche Freundinnen sollte jede:r haben!

Abschließend kann ich sagen, dass "Alles gut" hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben ist. Die interessanten Einblicke in die Finanzwelt und die wichtigen Themen rund um Diskriminierung und Antirassismus gingen in der Liebesgeschichte zu oft unter. Daher gebe ich dem Buch 2 von 5 Sternen.

„Obwohl die Führungsebene die im Artikel vorgebrachten Anschuldigungen vehement bestreitet, wird eine verpflichtende Antidiskriminierungsschulung anberaumt…. Alle aus ihrer Etage funkeln Jess an, als wäre es ihre Schuld. Nicht, weil sie sie für eine der anonymen Quellen halten – zumindest hofft Jess das –, sondern weil sie denken, wenn es Jess nicht gäbe, müsste keiner von ihnen mitten am Tag eine Stunde lang seinen Schreibtisch verlassen und sich bevormunden lassen.“ – Buchzitat, S. 56 (E-Book)

„In der Liebe gibt es nichts zu verurteilen. Du hast das erkannt. Aber ich habe länger gebraucht, um das zu begreifen. Ich war … ich hatte das Gefühl, etwas Falsches zu tun. Und ich empfinde immer noch so. Ich will dich nicht enttäuschen. Aber ich habe gelernt, Jessie, dass es manchmal besser ist, glücklich zu sein, als recht zu haben.“ – Buchzitat, S. 254 (E-Book)

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Veröffentlicht am 29.05.2024

Für alle, die mehr über das Thema Flucht und im Speziellen den Bosnien-Krieg erfahren wollen. Emotional, mitreißend, nachdrücklich.

Und dann sind wir gerettet
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"Mit einem Mal sah ich alles vor mir: Die Mühe, sich ein Leben aufzubauen, und das Zuschlagen des Schicksals, das alles über den Haufen geworfen hatte. Ich fragte mich, wie man sein eigenes Leben überleben ...

"Mit einem Mal sah ich alles vor mir: Die Mühe, sich ein Leben aufzubauen, und das Zuschlagen des Schicksals, das alles über den Haufen geworfen hatte. Ich fragte mich, wie man sein eigenes Leben überleben konnte."´- Buchzitat (S. 254)

In ihrem Roman "Und dann sind wir gerettet" erzählt Alessandra Carati die Geschichte von Aida, die 1992 im Alter von sechs Jahren den Krieg im ehemaligen Jugoslawien miterlebt. Alessandra Carati, 1974 in Monza geboren, ist Schriftstellerin, Lektorin und Drehbuchautorin. Mit dem Roman "E poi saremo salvi" (Mondadori, 2021) gewann sie den Premio Viareggio-Rèpaci Opera Prima und war unter den fünf Finalist:innen für den Premio Strega 2022.

Zum Inhalt: Nach einer dramatischen Flucht gelangt Die Protagonistin Aida mit ihren Eltern von Bosnien nach Mailand, wo später ihr Bruder Ibro geboren wird. Die Kinder wachsen in einer fremden Umgebung auf, während der Krieg ihre Heimat zerstört und die Familie durch die erzwungene Umsiedlung und die damit verbundene Trauer um die zahlreichen Kriegsopfer schwer belastet wird.

Der Roman zeigt sehr anschaulich die psychischen und sozialen Verwüstungen eines Krieges und dessen Auswirkungen auf die individuelle Psyche. Wir begleiten Aida und ihre Familie von 1992 bis 2012/2013 durch die verschiedenen Phasen der Flucht, des Ankommens und der Rückkehr. Anfangs freute ich mich über die erfolgreiche Flucht der Familie und ihre sichere Ankunft in der "neuen Heimat". Doch die Angst um die Zurückgebliebenen blieb spürbar, und die Familie entfremdete sich zunehmend voneinander, sich selbst und auch anderen Menschen. Am Ende bleibt die Frage: War die Flucht wirklich die Rettung? Wer wurde gerettet? Was kostet eine Flucht?

Das Buch behandelt Themen wie Fluchterfahrung, Tod, Trauer, Geschwisterliebe, Entfremdung, Familie, Integration, psychische Krankheiten, vererbte Traumata und Genozid. "Und dann sind wir gerettet" ist schmerzhaft und hoffnungsvoll zugleich. Die Verzweiflung und Hilflosigkeit der Familie werden eindrücklich dargestellt. Die Autorin schafft es, mir Szenen bildlich vor Augen zu führen, und ich sehe die Romanfiguren in ihrem Tun und Leben. Dies gelingt besonders, weil sich der Roman fast wie ein Tagebuch (von Aida) liest, unterteilt in viele kurze Abschnitte- was die Lesbarkeit zusätzlich unterstützt. Die Übersetzung aus dem Italienischen ist sehr gelungen wie ich finde und transportiert wunderbar die verschiedenen Emotionen und Stimmungen.

Das Cover ist jedoch leider nichtssagend und hat noch viel Luft nach oben. Anhand des Covers hätte ich im Laden niemals zum Buch gegriffen - was sehr schade gewesen wäre.

Die Geschichte hat aufgrund ihrer Dramatik lange bei mir nachgeklungen. Es hat mich nicht nur durch einen sensiblen Blick auf die Herausforderungen von Krieg, Flucht und Neuanfang, sondern auch durch die wundervoll poetische Sprache der Autorin, die ich bis dato nicht kannte, überzeugt. Emotional hat mich das Buch jedoch sehr mitgenommen und ich musste an vielen Stellen schlucken.

Zusammenfassend ist "Und dann sind wir gerettet" ist ein tief berührendes, emotional herausforderndes aber gleichzeitig auch wichtiges Buch. Es verdient 4 von 5 Sternen - was genau auf den 5. Stern gefehlt hat kann ich nicht sagen (außer dem Cover).

„Als du auf die Welt gekommen bist, konnte ich es nicht abwarten, dass du sitzen konntest. Dann konnte ich nicht abwarten, dass du anfangen würdest zu krabbeln und dann zu laufen." Sie machte eine Pause. „Und als du laufen gelernt hattest, bis du weggegangen." Keinerlei Vorwurf lag in ihrem Blick und auch nicht in ihrer Stimme. „Es war unsere Schuld. Wir wollten das Haus, wir wollten Geld hierherschicken, wir wollten so viele Dinge, aber die Kinder bleiben nicht ewig klein. Ganz plötzlich haben wir festgestellt, dass ihr schon groß wart." - Buchzitat (S. 279)

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Veröffentlicht am 29.05.2024

Leider (immer) noch aktuell. Ein Klassiker für alle, die sich in Bezug auf Antirassismus weiterbilden wollen. MUST READ!

Nach der Flut das Feuer
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"Solange wir im Westen der Hautfarbe eine solche Bedeutung beimessen, machen wir es der Masse unmöglich, sich nach irgendwelchen anderen Kriterien zusammenzuschließen. Hautfarbe ist keine menschliche oder ...

"Solange wir im Westen der Hautfarbe eine solche Bedeutung beimessen, machen wir es der Masse unmöglich, sich nach irgendwelchen anderen Kriterien zusammenzuschließen. Hautfarbe ist keine menschliche oder persönliche Realität; sie ist eine politische Realität. Das allerdings ist eine so extrem schwierige Differenzierung, dass der Westen es noch nicht geschafft hat, sie vorzunehmen." - Buchzitat (S. 111)
"Nach der Flut das Feuer" von James Baldwin ist ein Buch, das ich spontan entschlossen hab in der Bibliothek einzupacken, nachdem ich es im Regal entdeckt hab. Es war aber auch höchste Zeit, da ich schon in vielen Büchern auf ihn gestoßen bin und er als einer der Ikonen im Kamp gegen Rassismus ist. Baldwin, auch einer der bedeutendsten afroamerikanischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, hat mit diesem Buch ein zeitloses Meisterwerk geschaffen, das Rassismus, schwarze Identität und die Kraft der Versöhnung thematisiert.

Das Buch besteht aus zwei Essays: Einem kurzen, der an Baldwins Neffen James gerichtet ist, und einem längeren, der die tief verwurzelten Probleme der amerikanischen Gesellschaft seziert. Baldwin schreibt mit einer Klarheit und Eindringlichkeit, die kaum zu übertreffen ist. Seine Beobachtungen und Überlegungen sind so aktuell wie vor sechzig Jahren und werfen ein grelles Licht auf die anhaltenden Rassismus-Probleme – nicht nur in Amerika, sondern auch in Europa. Besonders eindrucksvoll ist, wie Baldwin den kollektiven Schmerz der Schwarzen in Amerika beschreibt. Die Grausamkeiten der Vergangenheit und die fortwährende Unterdrückung treffen tief ins Herz. Doch anstatt Rache oder Wut zu propagieren, sieht Baldwin in Liebe und Versöhnung den einzigen Weg zur Heilung. Seine Worte sind ein eindringlicher Appell an uns alle, uns für eine gerechtere und menschlichere Welt einzusetzen.

"Nach der Flut das Feuer" ist nicht immer leicht zu lesen, aber schwer zu vergessen. Baldwins kraftvolle Sprache und seine unerschütterliche Hoffnung auf Versöhnung und Verbundenheit trotz den vielen negativen Erlebnissen hinterlassen einen bleibenden Eindruck und erwecken Hoffnung. Dieses Buch ist ein eindrucksvolles Zeugnis der menschlichen Würde und ein unverzichtbarer Beitrag zur Diskussion über Rassismus und soziale Gerechtigkeit. Ein Muss für jede:n, die/der sich mit diesen wichtigen Themen auseinandersetzen möchte.

"Wir tragen Verantwortung für das Leben: Es ist das kleine Signalfeuer in der beängstigenden Dunkelheit, aus der wir kommen und in die wir zurückkehren werden. Diese Reise müssen wir so würdevoll wie möglich unter- nehmen, und zwar um derer willen, die nach uns kommen." - Buchzitat (S. 100/101)

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Veröffentlicht am 29.05.2024

Better late than never - Endlich gelesen & wurde nicht enttäuscht! LESEEMPFEHLUNG

FRAUEN LITERATUR
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"So wie Frauen eher an einem Herzinfarkt sterben, wenn sie von einem Arzt behandelt werden - so geraten sie eher in Vergessenheit, wenn es die Männer sind, die für die Erinnerung zuständig sind." Buchzitat, ...

"So wie Frauen eher an einem Herzinfarkt sterben, wenn sie von einem Arzt behandelt werden - so geraten sie eher in Vergessenheit, wenn es die Männer sind, die für die Erinnerung zuständig sind." Buchzitat, S. 50
In ihrem Buch "Frauen Literatur" stellt Nicole Seifert die Frage, warum Literatur von Frauen oft abgewertet und vergessen wird. Sie ist Autorin, Herausgeberin und Übersetzerin und studierte nach einer Ausbildung im S. Fischer Verlag Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaften und Amerikanistik in Berlin. Nach ihrer Promotion arbeitete sie zunächst als Lektorin, bevor sie ihren ersten Übersetzungsauftrag erhielt. Sie hat u.a. Werke von Sarah Moss, Torrey Peters, Shirley Jackson, Julia Strachey, Adrienne Brodeur und Frances Cha übersetzt. Sie lebt in Hamburg.

2021 erschien Nicole Seiferts Buch "Frauen Literatur: Abgewertet, Vergessen, Wiederentdeckt". Darin zeigt sie auf, dass die sogenannte »Qualität« nicht das Problem ist, sondern dass wir das Beste verpassen, wenn wir nicht eine Frauenquote in unseren Bücherregalen einführen. Seifert argumentiert, dass Frauenliteratur oft als banal, kitschig oder trivial abgestempelt wird, während Männer für ähnliche Themen gefeiert werden. Sie beleuchtet, wie die Strukturen des Literaturbetriebs, von Verlagen bis zu Medien und Bildungseinrichtungen, Frauen benachteiligen und erklärt, warum der Anteil von Autorinnen in der Literaturwissenschaft immer noch gering ist.

Nicole Seifert beginnt ihr Buch mit einer persönlichen Einleitung, in der sie ihre Motivation erklärt und von ihren eigenen Erlebnissen berichtet. Das Buch ist leicht zu lesen und der Schreibstil unkompliziert und nicht verschnörkelt. Seifert bezieht sich auf zahlreiche Studien und zeigt, wie das Patriarchat auch heute noch in der Literaturbranche wirkmächtig ist. Besonders eindrucksvoll ist, wie sie neben der Kritik auch Lösungsansätze aufzeigt, wie das Patriarchat überwunden und eine diverse Autor:innenschaft gefördert werden könnte. Ihr Werk ist ein für mich ein echter Klassiker der Literaturgeschichte, der wunderbar aufzeigt, was in der Literaturbranche schief läuft und was getan werden muss, um Veränderungen zu bewirken.

"Frauen Literatur" ist ein wunderbares Buch, das jede:r gelesen haben sollte. Es bietet eine tiefgehende und zugleich leicht verständliche Analyse der Geschlechterungleichheit in der Literaturbranche. Eine uneingeschränkte 5-Sterne-Empfehlung.

"Wer als Kritiker:in, als Programmleitung in einem belletristischen Verlag oder bei einem Veranstaltungsort tätig ist, hat eine der Schlüsselpositionen, um daran mitzuwirken, dass sich das ändert. Auch als Multiplikator:in, als Buchhändler:in und selbst als Leser:in hat man die Wahl: Wem möchte man seine Aufmerksamkeit schenken, auf wen die Aufmerksamkeit lenken, wen mit seinem Geld unterstützen? Es ist keine Entscheidung gegen die Bücher von Männern, es ist eine Entscheidung für die Bücher von Frauen." Buchzitat, S. 169

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Veröffentlicht am 28.05.2024

Kommt nicht ans 2. Buch heran aber dennoch eine Leseempfehlung!

Flug 416
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"Flug 416" von T. J. Newman ist ein atemberaubender Thriller, der von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. T. J. Newman, eine ehemalige Buchhändlerin und langjährige Flugbegleiterin, arbeitete von ...

"Flug 416" von T. J. Newman ist ein atemberaubender Thriller, der von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. T. J. Newman, eine ehemalige Buchhändlerin und langjährige Flugbegleiterin, arbeitete von 2011 bis 2021 für Virgin America und Alaska Airlines. Ihren Debütroman (also dieser Roman) schrieb sie größtenteils während Nachtflügen. Das Buch wurde ein internationaler Bestseller und wurde von vielen Lesern und Kritiken hochgelobt. Die Autorin lebt in Phoenix, Arizona, und hat mit ihrem zweiten Roman „Absturz“ ebenfalls großen Erfolg erzielt.

In "Flug 416", ihrem ersten Roman, steht Kapitän Bill Hoffman vor einer unmöglichen Wahl: Ein Entführer hat seine Familie in seine Gewalt gebracht und stellt ihm ein grausames Ultimatum – entweder bringt Bill das Flugzeug mit 149 Menschen an Bord zum Absturz oder seine Familie wird getötet. Während das Flugzeug in 10.000 Meter Höhe dem Ziel New York entgegenfliegt, kämpft Bill um die Kontrolle über die Maschine und versucht, den Komplizen des Entführers zu identifizieren, der sich unter den Passagieren befindet. Ein dramatischer Kampf ums Überleben beginnt, der nicht nur im Cockpit, sondern auch in der Kabine und am Boden tobt.

Das Buch habe ich in nur zwei Tagen verschlungen. Anlass war, dass ich das 2. Buch der Autorin vor Kurzem als Hörbuch gehört hab und davon sehr beeindruckt war. Daher musste ich natürlich auch den 1. Band „Flug 416“ lesen. Die Kapitel enden fast immer mit einem Cliffhanger, was das Buch sehr schwer aus der Hand zu legen macht. Man wird sofort in die Geschichte hineingezogen und rätselt mit Bill mit, wer der Entführer und sein Komplize sein könnten. Die Erzählweise aus mehreren Perspektiven – dem Cockpit, der Kabine und dem Geschehen am Boden – verleiht dem Thriller zusätzliche Tiefe und Spannung. Dennoch reicht es für mich nicht ganz für ein 5-Sterne-Buch, da mir etwas gefehlt hat, was ich nicht genau definieren kann. Es ist jedoch ein wirklich guter Thriller, der bis zum Schluss Spannung und Unterhaltung bietet, auch wenn er meiner Meinung nach nicht an den 2. Band heranreicht.

"Flug 416" ist ein äußerst spannender Thriller, der einen bis zur letzten Seite in Atem hält. T. J. Newman hat eine packende Geschichte geschaffen, die durch ihre Dramatik und gut gezeichnete Charaktere überzeugt. Trotz kleinerer Mängel verdient das Buch solide 4 von 5 Sternen und ist definitiv eine Leseempfehlung für Thriller-Fans.

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