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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.02.2023

Mayday, Mayday, Mayday! von der Yacht Querelle

In blaukalter Tiefe
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Der Anfang des neuen Romans von Kristina Hauff gibt sich rätselhaft. Die eigentliche Handlung setzt dann einige Wochen vorher an.
2 Paare fahren zusammen mit einem Skipper auf einen sommerlichen Segeltörn.
Die ...

Der Anfang des neuen Romans von Kristina Hauff gibt sich rätselhaft. Die eigentliche Handlung setzt dann einige Wochen vorher an.
2 Paare fahren zusammen mit einem Skipper auf einen sommerlichen Segeltörn.
Die schwedische Schären bieten eine n vielversprechenden Schauplatz. Vielleicht hätte die Autorin daraus sogar noch mehr machen können. Doch einige ausgezeichnete Beschreibungen gibt es. Atmosphäre baut sich auf.

Ich finde die Figurenkonstellation interessant. Andreas und seine Frau Caroline,
Daniel und seine Freundin Tanja,m dazu der selbstbewusste, undurchschaubare Skipper Eric.

Die Stimmung an Bord ist fragil. Spannungen bauen sich auf.
Die Erzählperspektiven wechseln.

Die Figuren haben ihr Rollen, die den Erwartungen folgen. Zum Beispiel gibt sich Andreas als großer Macker, seine Frau unterwürfig und Tanja unsicher.
Sie hätte auch anders angelegt sein können, doch schließlich entwickeln sie sich.

Für das Buch spricht, das Thriller-Elemente nur latent eingesetzt werden, es bleibt doch eher ein Beziehungsdrama voller dichter Atmosphäre.

Veröffentlicht am 25.02.2023

wehmütige Stimmung

Lichte Tage
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Lichte Tage ist ein besonderer Roman über tiefe Freundschaft.

Sarah Winmans Sprache hat einen warmen Sound, der das Buch bestimmt. Dazu passt auch das leuchtende Cover mit den Sonnenblumen und das vorangestellt ...

Lichte Tage ist ein besonderer Roman über tiefe Freundschaft.

Sarah Winmans Sprache hat einen warmen Sound, der das Buch bestimmt. Dazu passt auch das leuchtende Cover mit den Sonnenblumen und das vorangestellt Van Gogh-Zitat.

Schon die erste Passage 1950 mit Dora und ihrem Bild ist sehr stark.
Später steht ihr Sohn mehr im Vordergrund. Ellis und sein Freund Michael sind zusammen in England aufgewachsen.
Die Handlung schwebt durch die Zeiten. Mal sind sie Jungen, dann erwachsen.
Michael ist schwul, sein Freund ist an Aids gestorben. Das hinterlässt in ihm eine Furcht. Ein Gefühl, das vielleicht auch Teile der Gesellschaft der späten achtziger, neunziger Jahre war.
Höhepunkt des Buches sind für mich die Passagen in Südfrankreich. Man spürt, wie die Umgebung auf Michael wirkt.
Größtenteils ist aber Oxford Schauplatz der Handlung.
Seine Freundschaft zu Ellis und Annie ist tiefer denn je.
Dennoch ist der Roman von wehmütiger Stimmung und leichter Melancholie geprägt. Aber das bleibt in Waage mit dem Glücksgefühl der lichten Tage.

Veröffentlicht am 24.02.2023

Zustandsbeschreibung

Siegfried
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Antonia Baum vermochte schon durch ihre Bücher Stillleben und Eminem zu beeindrucken, vor allen durch Präzession, Genauigkeit und der Fähigkeit Innenleben und Gemütszustände ihrer Protagonistinnen zu zeigen.
Das ...

Antonia Baum vermochte schon durch ihre Bücher Stillleben und Eminem zu beeindrucken, vor allen durch Präzession, Genauigkeit und der Fähigkeit Innenleben und Gemütszustände ihrer Protagonistinnen zu zeigen.
Das alles trifft auch auf ihren Roman Siegfried zu, der auch eine Art Familienroman ist. Jedoch ist es eine problematische Familiensituation.

Die Erzählerin ist Schriftstellerin, junge Mutter und schon lange mit Alex zusammen. Jetzt haben sie aber eine Beziehungskrise.
Siegfried war ihr Stiefvater, dem sie sich immer sehr nahe fühlte. Intensiv und ausführlich wird aber auch ihre schwierige Beziehung zu Hilde, Siegfried Mutter, gezeigt. Hilde war ziemlich exzentrisch.

Der Weg führte die Erzählerin in die Psychiatrie, denn sie fühlt sich überlastet, wobei auch das Vorgefallene in ihrer Kindheit eine große Rolle spielt. Der psychologische Unterbau der Handlung ist zwingend.

Antonia Baum hat ihren Roman geschickt gestaltet. Nicht alles ist auf den ersten Blick gleich verständlich, aber als Leser fühlt man mit. Durchaus eine große Qualität von Literatur!

Veröffentlicht am 24.02.2023

starkes Buch

Koller
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Koller ist ein Roman über eine Beziehung. Chris hat Koller kennen gelernt und sie haben sich ineinander verliebt.
Das Buch ist einerseits Porträt von Koller, der eine vielschichtige Persönlichkeit ist. ...

Koller ist ein Roman über eine Beziehung. Chris hat Koller kennen gelernt und sie haben sich ineinander verliebt.
Das Buch ist einerseits Porträt von Koller, der eine vielschichtige Persönlichkeit ist. Aber auch Chris als Erzähler und sensibler Beobachter trägt das Buch. Diese Perspektive stärkt auch die Figur von Koller, den Chris bewundert. Sie gehen auf eine gemeinsame Reise, da Koller gerade herausgefunden hat, dass er ein 4jähriges Kind hat..

Annika Büsing hat einen sehr zeitgenössisches Buch geschrieben, in der Corona gerade am abklingen ist. Ein leicht ironischer Wortwitz durchzieht den Roman.

Veröffentlicht am 22.02.2023

Die Trennung

Ohne mich
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Die namenlose Erzählerin macht gerade ein Trennung durch. Sie war jung verheiratet.
Sie wirkt orientierungslos, als wenn sie nicht genau weiß, was sie will.
Dieser Zustand wird lang und breit von ihr ...

Die namenlose Erzählerin macht gerade ein Trennung durch. Sie war jung verheiratet.
Sie wirkt orientierungslos, als wenn sie nicht genau weiß, was sie will.
Dieser Zustand wird lang und breit von ihr beschrieben. Das nimmt viel Raum ein, die Handlung 
Selbst ist alltäglich.
Aber der intensive Erzählton bewirkt, das man mit empfindet.

Ich bezweifle, dsss sie und Ehemann wirklich schon ganz miteinander fertig sind.
Ich denke, eigentlich hat die Protagonistin schon viel geschafft, so ist sie zum Beispiel Anwältin. Aber sie interessiert auch anderes, ihre Musik, das Reisen usw.

Die Beschreibungswut der Autorin  Esther Schüttpelz sehe ich kritisch, ihr Stil ist aber nicht schlecht. Man vermutet ein paar autobiografische Einflüsse, da Esther Schüttpelz auch Juristin ist.