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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2022

Alice und Adrian und das Interview

Catching up with the Carters - In your words
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Hadrian hat genug vom Reality Star-Dasein und läuft von zu Hause weg. Eigentlich normal, wenn man 5 ist, aber Hadrian ist erwachsen.
Jetzt ist er einer der von der Yellow Press meistgesuchten Promis.
Die ...

Hadrian hat genug vom Reality Star-Dasein und läuft von zu Hause weg. Eigentlich normal, wenn man 5 ist, aber Hadrian ist erwachsen.
Jetzt ist er einer der von der Yellow Press meistgesuchten Promis.
Die Journalistin Alice gehört dazu und kommt in Kontakt mit Hadrian, allerdings nur über Text-Messages und sie hält ihn für jemand anders.
Schnell verstehen sie sich gut und das Spiel der Täuschung wird ernst.

Dieser Plot in nicht unoriginell, obwohl etwas weit hergeholt. Aber es geht schließlich um Romance und soll unterhalten.
Interessant ist dass beide Protagonisten an Wendepunkten in ihrem Leben stehen. Hadrian will dem Rampenlicht entfliehen und selbstbestimmt leben und Alice möchte eine ernsthaftere Journalistin werden. Und beide leiden sie unter Problemen mit ihrer Familie. Das verbinden die beiden.

In der Mitte des Buches endet die Täuschung und der Plot verliert Leichtigkeit und an Charme. Das ändert sich schließlich wieder, als es endlich wirklich zum Interview kommt.

Die Handlung ist okay, aber ein paar Zufälle sind doch zu sehr konstruiert. Stören muss man sich daran nicht.

Fam Schaper konnte mit ihrer Reihe anscheinend einen Riesenerfolg gelandet und das sei ihr gegönnt.

Veröffentlicht am 10.10.2022

Cassie Ravens Familiengeheimnis

Wer mit den Toten spricht
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Wer mit den Toten spricht ist der zweite Band um Cassie Raven, die begabte Assistentin der Rechtsmedizin. Sie ist wirklich eine besondere Figur, tough, aber sensibel und mitfühlend. Es macht Spaß, sie ...

Wer mit den Toten spricht ist der zweite Band um Cassie Raven, die begabte Assistentin der Rechtsmedizin. Sie ist wirklich eine besondere Figur, tough, aber sensibel und mitfühlend. Es macht Spaß, sie durch den Roman zu begleiten.
Diesmal forscht sie über den Mord ihrer Mutter, für den ihr Vater ins Gefängnis ging. Das ist Jahre her, aber war der Vater wirklich der Täter?

DS Phyllida Flyte ist natürlich auch wieder mit dabei, aber sie nimmt nicht so viel Raum ein wie Cassie. Dennoch ist auch sie ein interessanter Charakter.

A.K.Turner hat eine ruhigen, dialogbetonten Stil und sie lässt ihren Figuren Raum für ihre Gedanken. Diese Form kommt meinem Lesegeschmack sehr entgegen. Manche Leser könnten eventuell Action vermissen.
Dafür hat der Roman viel Atmosphäre und an manchen Stellen mehr als nur ein Thriller.
DS Phyllida Flyte ist natürlich auch wieder mit dabei, aber sie nimmt nicht so viel Raum ein wie Cassie. Dennoch ist auch sie ein interessanter Charakter.

A.K.Turners zweiter Raven&Flyter-Roman ist genauso gut wie der erste.

Veröffentlicht am 10.10.2022

Subtil und sensibel

ich föhne mir meine wimpern
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Normalerweise begegne ich der Gedankenwelt jüngeren Leuten unter 30 nur selten, da diese Generation so introvertiert ist. Die 1995 geborene Lyrikerin Sirka Elspaß gehört dazu und findet in ihrem bei Suhrkamp ...

Normalerweise begegne ich der Gedankenwelt jüngeren Leuten unter 30 nur selten, da diese Generation so introvertiert ist. Die 1995 geborene Lyrikerin Sirka Elspaß gehört dazu und findet in ihrem bei Suhrkamp erschienen Buch „Ich föhne mir die Wimpern“ einige originelle Sprachbilder.
Das gilt besonders für den langen ersten Teil „gedankengänge machen die tollsten moves“ .
Sofort fallen mir Gedichte auf, die auf Essstörungen anspielen. Schon im ersten war die Erzählerin im Krankenhaus und hat überlebt. Ob sie wie angekündigt wirklich den Weg in den nächsten Dönerladen ansteuert, darf man bezweifeln. In weiteren Gedichten wird das Thema berührt.

Es gibt aber auch viele humorvolle Einschläge, z.B. „auf der rolltreppe fahren die handgriffe immer etwas schneller als man selbst.“ oder „und woher weiß die schmerztablette wo es schmerzt“.

Was mich auch anspricht ist „ich kenne viele Wörter und keines davon passt“. Ein bekanntes Gefühl.
Themen wie gendern werden angerissen, ohne plakativ zu werden.

Teil 2 und 3 sind dann Mutter-Texte. Für mich auf Anhieb nicht zu verstehen. Vielleicht werde ich mich ihnen später noch einmal widmen.

Der dritte Teil, der vielleicht der makelloseste im Buch ist, heißt „es gibt blumen die kommen einfach so zwischen den steinen hervor“. Da sind viele sensible und subtile Momente enthalten.

Ich schätze die Lakonie der Autorin, obwohl ich zu einigen Texten keinen Zugang hatte.

Veröffentlicht am 09.10.2022

Ikonen der Literatur

Ingeborg Bachmann und Max Frisch – Die Poesie der Liebe
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Über die beiden Literatur-Ikonen Ingeborg Bachmann und Max Frisch ist schon viel geschrieben worden. Bettina Storks hat diesen Roman geschrieben, der ihre Beziehung in den Mittelpunkt stellt.
Aufgrund ...

Über die beiden Literatur-Ikonen Ingeborg Bachmann und Max Frisch ist schon viel geschrieben worden. Bettina Storks hat diesen Roman geschrieben, der ihre Beziehung in den Mittelpunkt stellt.
Aufgrund des Buchtitels befürchtete ich Verkitschung, doch Bettina Storks ist immerhin auch Literaturwissenschaftlerin und stellt den Charakter der Figuren wohl treffend dar.
Das Buch ist aber Teil der Reihe Berühmte Paare - große Geschichten, und damit ist auch die Zielgruppe klar.

Es beginnt 1958. Auch das literarische Werk der beiden fließt mit ein.
Ingeborg Bachmann hat zu dem Zeitpunkt gerade ihr Hörspiel Der gute Gott von Manhattan herausgebracht und arbeitet an Erzählungen, Max Frisch beginnt mit ersten Ideen zu seinem Roman Mein Name sein Gantenbein.

Als Leser bekommt man Lust, sich auch wieder mit den Bücher der beiden zu beschäftigen.

Die Schauplätze der Handlung spielen auch eine große Rolle, vor allen Italien, den Sehnsuchtsort von Ingeborg Bachmann.

Mein Kritikpunkt an Bettina Storks Buch ist aber ihre flache Sprache, die nicht viel literarisches hat und so dem Sujet nicht gerecht wird.
Storks Stärken hingegen sind die Details.

Veröffentlicht am 09.10.2022

Anleitung zurück ins Leben

Neubeginn im kleinen Strickladen in den Highlands
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Susanne Oswald setzt ihre Strickladen-Reihe fort.
Von den Vorgängerromanen kenne ich keinen, aber auch „Neubeginn im kleinen Strickladen in den Highlands“ bietet noch einen guten Einstieg.
Der lange Romantitel ...

Susanne Oswald setzt ihre Strickladen-Reihe fort.
Von den Vorgängerromanen kenne ich keinen, aber auch „Neubeginn im kleinen Strickladen in den Highlands“ bietet noch einen guten Einstieg.
Der lange Romantitel ist ja eigentlich eher abschreckend, denn mit Stricken habe ich nichts am Hut (aber es gibt ja noch die Whisky-Distellerie nebenan).
Mich lockte dann doch auch der Schauplatz Loch Lomond in den schottischen Highlands.
Schon das Cover lädt einen ein in diesen Unterhaltungsroman zum Wohlfühlen. Im Großen und Ganzen ist es ein unspektakulärer Roman.
Im Mittelpunkt steht Amely und ihre Hündin Molly. Amely hat einen Verlust erlitten. Ihr emotionaler Zustand der Trauerbewältigung ist Hauptthema des Buches.
Amely ist mit Maighread und Chloe befreundet. Beide sind Protagonistinnen der früheren Teile der Reihe. Dann gibt es noch den Whisky-Destillerie-Betreiber Peter, der eine weitere Hauptfigur ist. Peter und Amely verstehen sich gut.
Dank Peter und ihren anderen Freundinnen des Strickladens wird sich Amely wieder gut fühlen.
Der Roman ist praktisch eine Anleitung zurück ins Leben.