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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.06.2024

Niveauvoller Unterhaltungsroman

Der Griff nach den Sternen
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Michael Wallner zählt zu Recht zu den profiliertesten Autoren niveauvoller Unterhaltungsromane.
Diesmal widmet er sich einer besonderen Zeit, den Sechzigern und der US-Amerikanischen Raumfahrt mit der ...

Michael Wallner zählt zu Recht zu den profiliertesten Autoren niveauvoller Unterhaltungsromane.
Diesmal widmet er sich einer besonderen Zeit, den Sechzigern und der US-Amerikanischen Raumfahrt mit der Mondlandung als Krönung. Neil Armstrong spielt eine große Rolle. Eigentliche Hauptfigur ist aber Katy. Die einzige Frau, die als Fliegerin in der NASA in Frage gekommen wäre, auch als Astronautin durchzustarten. Aber die Zeit war noch nicht so weit und Katy wird ausgebootet.

Wallner schreibt als erfahrener Autor routiniert und holt dabei viel raus, es fehlt aber auch nicht an Schwung und der Roman ist sehr gut lesbar.
Zeitlich wird zwar regelmäßig hin und her gesprungen, aber es kommt dennoch ein Lesefluß zustande.
Michael Wallner ist eine sicher Sache! Wer Romane dieses Genres mag, sollte sich Der Griff nach den Sternen nicht entgehen lassen.

Veröffentlicht am 26.04.2024

Die Sicht des Historikers

Niemals Frieden?
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Der Autor Moshe Zimmermann will sich mit seinem Buch als Historiker von den Journalisten abheben und umfassend darauf blicken, ob es zur derzeitigen Kriegssituation nach dem 7 Oktober 2023 Alternativen ...

Der Autor Moshe Zimmermann will sich mit seinem Buch als Historiker von den Journalisten abheben und umfassend darauf blicken, ob es zur derzeitigen Kriegssituation nach dem 7 Oktober 2023 Alternativen gegeben hätte.
Er betrachtet auch den Kontext, z.B. den Zionismus, die Siedlungspolitik, die 2Staatenlösung, selbstverständlich auch die Rolle Deutschlands und den Großmächten.
Besonders das letzte Kapitel des Buches, geprägt vom konstruktiven Pessimismus halte ich für sehr interessant.

Veröffentlicht am 26.04.2024

Diskursvulnerabilität und die Gefahren

Die vulnerable Gesellschaft
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Es handelt sich um ein interessantes Buch. Zunächst wird der Begriff der Vulnerabilität im Kontext gesetzt, besonders nach den Erfahrungen der Pandemiezeit und wie sich die Verletzlichkeit seitdem verschoben ...

Es handelt sich um ein interessantes Buch. Zunächst wird der Begriff der Vulnerabilität im Kontext gesetzt, besonders nach den Erfahrungen der Pandemiezeit und wie sich die Verletzlichkeit seitdem verschoben hat. Das wird zusätzlich durch Zitate verdeutlich z.B. von Byung Chul Han oder Svenja Flaßpöhler.
Die Berücksichtigung der Vulnerabilität kann dem Freiheitsempfinden entgegenwirken, die Risikobereitschaft und Widerstandskraft sinkt ggf.
Die Autorin Frauke Rostalski widmet sich auch dem Begriff der Diskursvulnerabilität am Beispiel der Diskussionen um den Ukrainekrieg und Waffenlieferungen sowie der Klimawandeldebatte. Dieser umfassende Ansatz ist überzeugend.

Wenn es stimmt, dass die Verletzlichkeitsempfindungen in der Gesellschaft zunehmen, sind Einschränkungen der individuellen Freiheit und vermehrt staatliche Überregulierungen wahrscheinlich.
Es ist wichtig, sich dem Bewusst zu sein und das gesellschaftlich zu diskutieren. Man muss damit umgehen.
Dieses Buch trägt dazu bei, auch wenn es nicht gerade ein Plädoyer für die Schutzrechte der Vulnerablen ist.

Veröffentlicht am 01.04.2024

Schauspielerleben

Der Lärm des Lebens
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Der Lärm des Lebens ist ein amüsantes Buch des Schauspielers Jörg Hartmann. Ich muss gestehen, ich kannte ihn nicht. Wenigstes durch dieses Buch habe ich ihn jetzt ein Stück weit kennen gelernt.
Sein Werdegang ...

Der Lärm des Lebens ist ein amüsantes Buch des Schauspielers Jörg Hartmann. Ich muss gestehen, ich kannte ihn nicht. Wenigstes durch dieses Buch habe ich ihn jetzt ein Stück weit kennen gelernt.
Sein Werdegang ist wohl typisch. Auch für engagierte junge Schauspieler ist der Start nicht einfach. Man bekommt einige Eindrücke vom Theaterleben. Schließlich ergeben sich Chancen. Anfangs zieht er mit einem Freund durch die Engagements, später hat er seine Familie. Mit beiden gibt es einige witzige Passagen.
Manchmal blödelte er auch viel rum, aber das gehört wohl dazu. Aber auch ernste Eindrücke werden vermittelt, z.B. der demenzkranke Vater oder die schwere Zeit der Pandemie, die gerade Künstler in der Ausübung ihres Berufes lähmte.
Das Tempo des Buches ist gut, es funktioniert als bisherige Erinnerungen an ein Schauspielerleben.

Veröffentlicht am 31.03.2024

Familie

Wir sitzen im Dickicht und weinen
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Mit Wir sitzen im Dickicht und weinen kann man die österreichische Schriftstellerin Felicitas Prokopetz entdecken.
Ihr Roman ist eine komplex aufgebaute Familiengeschichte, die schließlich sogar mehrere ...

Mit Wir sitzen im Dickicht und weinen kann man die österreichische Schriftstellerin Felicitas Prokopetz entdecken.
Ihr Roman ist eine komplex aufgebaute Familiengeschichte, die schließlich sogar mehrere Generationen abdecken.
Es beginnt zunächst mit Valerie, die alleinerziehend sehr auf ihren 16jährigen Sohn Toby fixiert ist, bis ihre eigene Mutter Christina an Krebes erkrankt und sie auch braucht.
Mich hat die Sensibilität der Hauptfigur beeindruckt, da ist aber auch eine unterdrückte Wut vorhanden.
Geschickt flicht die Autorin noch die Geschichten von Valerie Großeltern mit ein und auch die ihrer Eltern. Das verlangt dem Leser einiges ab, da man die Figuren nicht immer sofort zuordnen kann. Doch auch Martha, Charlotte, Roman sind interessante Figuren und die Verästelungen zwischen ihnen werden allmählich klar.
Der Roman zeigt einige Konflikte und wie sie sich auswirken.