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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2024

Mon mari

Mein Mann
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Mein Mann, ist ein gediegenes, sehr französisches und originelles Buch über eine Frau, die ganz und gar auf ihren Mann fixiert ist. Ihre Perspektive ist bis auf den Epilog am Schluß führend. Man ist stets ...

Mein Mann, ist ein gediegenes, sehr französisches und originelles Buch über eine Frau, die ganz und gar auf ihren Mann fixiert ist. Ihre Perspektive ist bis auf den Epilog am Schluß führend. Man ist stets bei ihren Gedanken und Überlegungen. Das sie die Liebe ihres Mannes sich immerzu sichern will hat etwas obsessives. Auch wenn sie ihn bestrafen will, wenn er auch nur bei Kleinigkeiten mal weniger liebenswert erscheint, ist fast zwanghaft.
Kein Zustand, den man jemand wünschen kann.
Vielleicht ist es aber auch ein Merkmal einer leicht gelangweilten, wohlhabenden Mittelschicht.
Mein Problem mit dem Buch ist, dass ich die Hauptfigur nicht glaubhaft finde. So einseitig denkt doch niemand. Ihre Gedankengänge sind zu schlicht.
Maud Ventura wird jetzt schon als französischer Shooting-Star gehandelt. So weit würde ich in meinen Urteil nicht gehen, obwohl ihr Debüt doch schon mal sehr interessant war.

Veröffentlicht am 05.09.2024

Warum die Demokratie furchtlose Debatten braucht

Lasst uns offen reden!
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Der Tagesschausprecher und Schriftsteller Constantin Schreiber ist ein ausgezeichneter Journalist, der sich wiederholt mit dem Thema Islam beschäftigt hat. Trotz seiner Sachlichkeit wurde ihm von gewissen ...

Der Tagesschausprecher und Schriftsteller Constantin Schreiber ist ein ausgezeichneter Journalist, der sich wiederholt mit dem Thema Islam beschäftigt hat. Trotz seiner Sachlichkeit wurde ihm von gewissen Kreisen das Etikett Islamkritiker angeheftet.

In diesem Buch schreibt er über das heikle Thema Meinungsfreiheit.
Dabei geht er auf verschiedene Aspekte ein und diskutiert die Diskurse über z.B. Flüchtlinge, Klimakrise, Corona etc.
Er betrachtet auch die Rolle der Medien und die der Universitäten.
Seine Argumentation empfinde ich als zwingend.
Er nutzt dabei eine Form, die den Leser erreicht. Es fühlt sich an wie ein Gespräch.

Veröffentlicht am 05.09.2024

Beim Anblick des Vulkans

Als mein Vater in den Straßen von Turin verschwand
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Marta Barones autobiografisches Buch fällt durch das spektakuläre Cover auf und natürlich durch den langen Titel: Als mein Vater in den Straßen von Turin verschwand.
Die Italienerin erzählt dabei die Lebensgeschichte ...

Marta Barones autobiografisches Buch fällt durch das spektakuläre Cover auf und natürlich durch den langen Titel: Als mein Vater in den Straßen von Turin verschwand.
Die Italienerin erzählt dabei die Lebensgeschichte ihre Vaters, von dessen linksradikaler Vergangenheit sie erst nach seinem Tod erfuhr.
Sie verarbeitet das durch viel Recherche, z.B. Prozessakten, aber auch durch viele Gespräche mit Leuten, die ihren Vater kannten.
Sprachlich waren meine Eindrücke gemischt. Lange Passagen sind nicht sehr literarisch, doch bei einer Biografie muss man das auch nicht unbedingt erwarten. Dann gibt es aber auch viele Abschnitte, die gut verfasst sind.
Vor allen macht die Autorin ihre Gefühlslage deutlich. Sie hatte ein schwieriges Verhältnis zu ihrem Vater und wusste vieles nicht von ihm. Es sind aber auch so einige liebevolle Erinnerungen dabei.

Veröffentlicht am 04.09.2024

Ein Ausflug nach Amerika

Iowa
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Die Österreichische Schriftstellerin Stefanie Sargnagel schreibt unbeschwert und locker. Und ihr Stil ist von Ironie durchsetzt. Ihre Sprache spricht die Millennials unter den Lesern an.
Durchaus kann ...

Die Österreichische Schriftstellerin Stefanie Sargnagel schreibt unbeschwert und locker. Und ihr Stil ist von Ironie durchsetzt. Ihre Sprache spricht die Millennials unter den Lesern an.
Durchaus kann man etwas für den spöttischen Unterton Sargnagels übrig haben.
Diese Buch zeigt ihren Blick auf die USA und ihre Eindrücke von der Reise, die sie mit Christiane, einer Freundin, unternimmt. Eigentlich kennen sie sich noch nicht ganz so gut, sind aber schnell, ein gutes Team.
Meistens sind sie mit sich selber beschäftigt. Manche Details haben aber das Zeug zum Allgemeingültigen und Sargnagel findet Themen, die relevant sind und das macht dann die Höhepunkte des Buches aus.

Veröffentlicht am 04.09.2024

Der Hase als Meister von allem

Hasenprosa
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Hasenprosa! Hier zählt weniger die Handlung als die Sprache und der Sprachwitz sowie Einfallsreichtum.
Die Protagonistin streift durch die Zeiten, dabei sind Erinnerungen, an die Mutter, an die Großmutter. ...

Hasenprosa! Hier zählt weniger die Handlung als die Sprache und der Sprachwitz sowie Einfallsreichtum.
Die Protagonistin streift durch die Zeiten, dabei sind Erinnerungen, an die Mutter, an die Großmutter. Auch mit dem Bruder und dem herzlichen Großvater, der aber auch andere Züge hat, gibt es Passagen. Familiengeschichte ist zentral im Buch. Es gibt aber auch viele Anspielungen auf Literatur und Musik.

Begleitet wird sie auf ihrer turbulenten Reise von einem Hasen, mit dem sie einige absurde Dialoge führt. Das hat oft Witz. Manchmal steht man als Leser aber auch ratlos davor.

Maren Kames experimentelles Buch ist vermutlich der ungewöhnlichste Text der dieses Jahr auf der Longlist des Deutschen Buchpreis steht.