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Veröffentlicht am 29.04.2020

Widerstand für die Welt

Young Rebels
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Young Rebels versammelt knappe Kurzportraits über jugendliche Aktivisten. Es sind Jugendliche, die sich für verschiedene Dinge einsetzten, Für Umweltschutz, für Demokratie, gegen Waffen, für Bildung, gegen ...

Young Rebels versammelt knappe Kurzportraits über jugendliche Aktivisten. Es sind Jugendliche, die sich für verschiedene Dinge einsetzten, Für Umweltschutz, für Demokratie, gegen Waffen, für Bildung, gegen Rassentrennung etc.

Die Autoren Christine und Benjamin Knödler haben eine gute Auswahl getroffen. Die Mischung stimmt. Es sind Menschen aus der aktuellen Zeit dabei wie aus dem vergangenen Jahrhundert.
Manche sind sehr bekannt, wie Greta Thunberg, Joshua Wong, Pussy Riot oder Malala, andere kannte ich nicht und war erstaunt, was sie geleistet haben.
Aus den Kurzportraits erfährt man nur die auffälligsten Fakten. Dass die Geschichten dieser Menschen viel komplexer sind, ist klar und als Leser bekommt man die Anregungen sich weiter zu informieren.

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Veröffentlicht am 29.04.2020

Witziges Debüt mit Tiefgang

Das Beste kommt noch
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Das Beste kommt noch ist der Debütroman von Richard Roper, Lektor und Schriftsteller aus London.

Zur Handlung: Der Protagonist Andrew arbeitet als Nachlassverwalter für die Stadtverwaltung . Und zwar ...

Das Beste kommt noch ist der Debütroman von Richard Roper, Lektor und Schriftsteller aus London.

Zur Handlung: Der Protagonist Andrew arbeitet als Nachlassverwalter für die Stadtverwaltung . Und zwar für verstorbene, die sonst niemand haben. Andrew ist engagiert und geht sogar zu den Beerdigungen.
Es gibt aber auch ein Problem. Andrew hatte damals den Job bekommen, weil er erzählte, dass er Frau und Kinder hat.Dabei ist er alleinstehend und hat kaum Kontakte. Jetzt kommt er aus der Lüge nicht mehr heraus.

Dann fängt auch die sympathische Peggy als seine Kollegin an. Das bewirkt bei Andrew ein gewisses Öffnen, aber das ist kein einfacher Prozess.

Es ist ein Risiko über das Leben eines gesellschaftlichen Außenseiters zu schreiben, aber Richard Roper schreibt einfühlsam und empathisch. Er ist ein Autor, der seine Figuren nicht verrät.
Hinzu kommt, dass Roper einen ausgiebigen Blick auf Andrews Kindheit und Jugend zulässt. Da gab es frühen Tod der Eltern und eine schwierige Beziehung zur Schwester.

Davon abgesehen ist der Roman entspannt, unterhaltsam und hat einige witzige Momente.
Es hat Spaß gemacht, den Roman zu lesen.

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Veröffentlicht am 29.04.2020

Auf gehts!

In Ringelsocken aufs Dach der Welt
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Schon der Buchtitel „In Ringelsocken aufs Dach der Welt“ verspricht ja eine lockere Lektüre und die bekommt man dann auch. Julia Schutz erzählt in munteren Ton von ihren Reisen nach Chile, Peru, Nepal ...

Schon der Buchtitel „In Ringelsocken aufs Dach der Welt“ verspricht ja eine lockere Lektüre und die bekommt man dann auch. Julia Schutz erzählt in munteren Ton von ihren Reisen nach Chile, Peru, Nepal usw.
Beeindruckenderweise geht es sogar auf den Mount Everest, in die Antarktis und zum Nordpol.

Diese Touren fallen ihr offenbar leicht. Etwaige Strapazen werden nur nebensächlich abgehandelt.
Manchmal wunderte mich der forsche Erzählton ein wenig.
Aber von den vielen großartigen Fotos war ich angetan.

Es ist der Explorer Grand Slam, den noch nicht viele geschafft haben. Julia Schutz ist die erste Deutsche. Was für eine Leistung

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Veröffentlicht am 28.04.2020

Memoiren der anderen Art

Mit besten Absichten
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Dieser Roman ist stark durch den Erzählton des Erzählers Fred geprägt, der geradezu launig von seinem ereignisreiche Leben berichtet.
Schon im ersten Kapitel, dass seine Kindheit schildert, wirkt so realistisch ...

Dieser Roman ist stark durch den Erzählton des Erzählers Fred geprägt, der geradezu launig von seinem ereignisreiche Leben berichtet.
Schon im ersten Kapitel, dass seine Kindheit schildert, wirkt so realistisch und so amerikanisch, dass man vergisst, dass der Autor kein Amerikaner ist.
Immerhin ist der Vater des Protagonisten auch deutschstämmig. Sie leben seit Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts i Ohio in landwirtschaftlicher Umgebung und Fred ist zunächst noch ein durchschnittlicher Junge. Doch er interessiert sich früh für Chemie, ist entschlossen und wird ein erfolgreicher Wissenschaftler, der sogar Albert Einstein getroffen hat und am Rande am Manhattan Project beteiligt sein wird.
Später wechselt zwischendurch sogar die Perspektive und man betrachtet Fred von außen. Das führt zu einem kompletteren Bild. Die USA wandelt sich weiter. McCartghy, Kubakrise, JFK´s Ermordung, Watergate etc,
Fred lässt das alles kalt. Er ist ein Mitläufer ohne Skrupel.
Raffinierterweise lässt Günther Thömmes auch eine positiv gesetzte Gegenfigur agieren. PJ, ein guter Freund, aber auch Konkurrent von Fred.
Er engagiert sich im positivem Sinne wo Fred Erfindungen immer mehr Umwelt- und Gesundheitsschäden verursachen. Das macht auch klar, wohin es führt, wenn man seine Handlungen nicht ausreichend reflektiert.

Mit besten Absichten könnte schwere unverträgliche Kost sein, doch das spielerische in Stil und Ausdruck lässt es wirklich zu einem Lesevergnügen werden.

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Veröffentlicht am 27.04.2020

Weniger witzig als die Vorgänger

Mami kann auch anders (Die Mami-Reihe 3)
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Der Roman hält den forschen Ton der Vorgänger bei, ist für meinen Geschmack diesmal aber weniger witzig. Ellen und Simon trennen sich. Trennungsgeschichten sind selbst bei leichter Literatur immer mit ...

Der Roman hält den forschen Ton der Vorgänger bei, ist für meinen Geschmack diesmal aber weniger witzig. Ellen und Simon trennen sich. Trennungsgeschichten sind selbst bei leichter Literatur immer mit einer Spur Bitterkeit versehen. Dennoch ist es von der Autorin Gill Sims natürlich konsequent, auch die schweren Dinge des Lebens erzählerisch nicht auszulassen. Die Idee, dass die Icherzählerin Ellen mit ihren Kindern aufs Land zieht, fand ich gut. Die Teenagertochter Jane findet es nicht gerade cool auf dem Land. Ihr jüngerer Bruder Peter sieht es gelassener. Sehr gut haben mir wieder die Dialoge zwischen Ellen und ihren Kindern gefallen. Da steckt viel Witz drin. Die ausufernden Gespräche Ellens mit Freundinnen hingegen waren weniger zwingend. Den Mittelteil fand ich relativ lahm. Doch zum Glück fängt sich der Roman schließlich und es gibt immer wieder Passagen, in deren Ellens herrliche Ironie gut funktioniert.

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