Interessant, obwohl nicht ganz rund
Mascha lebt nicht zwischen unterschiedlichen Identitäten, sondern sie lebt sie einfach. Sie ist Deutsche, Aserbaidschanerin, mehrsprachig, Jüdin, nicht wirklich religiös, bi. Sie nimmt das alles irgendwie ...
Mascha lebt nicht zwischen unterschiedlichen Identitäten, sondern sie lebt sie einfach. Sie ist Deutsche, Aserbaidschanerin, mehrsprachig, Jüdin, nicht wirklich religiös, bi. Sie nimmt das alles irgendwie an und formt sich ihre eigene Identität daraus, trägt dabei aber eine Rastlosigkeit in sich und findet keine Heimat. Der plötzliche Tod ihres Partners wirft sie dann doch aus der Bahn. Die Kombination aus Identitätssuche und Trauerbewältigung hat bei mir keine ganz runde Geschichte ergeben. Mascha fand ich aber dennoch interessant, vielleicht nicht richtig sympathisch, aber ans Herz wachsend. Außerdem mochte ich auch Cem und seine Freundschaft mit Mascha. Außerdem wird mir die Sprache in Erinnerung bleiben, die einerseits sehr klar ist, dann aber immer wieder durchsetzt ist mit witzigen und/oder eloquenten Stellen.
Insgesamt hat "Der Russe ist einer, der Birken liebt" mir um Längen besser gefallen als das vor kurzem gelesene "Superposition" von Kat Kaufmann, das eine sehr ähnliche Ausgangslage hat.