Cover-Bild Sau am Brett
Band 2 der Reihe "Fellinger-Serie"
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 11.03.2019
  • ISBN: 9783641197537
Oliver Kern

Sau am Brett

Fellingers zweiter Fall - Kriminalroman
Das Sautrogrennen - für die einen eine legendäre Veranstaltung am Freudensee im Bayerischen Wald. Für die anderen eher die Regatta des ländlichen Proletariats. Zu diesen anderen zählt sich auch der Fellinger, seines Zeichens Lebensmittelkontrolleur und Hobbyermittler. Eigentlich wollte der Fellinger nämlich zur Polizei. Aber das ist eine andere Geschichte. Damals, beim letzten Sautrogrennen ist der Löffelmacher unter ungeklärten Umständen ertrunken. Tragisch. Und jetzt stirbt beim Bruder vom Löffelmacher, der sich als Gastronom verdingt, ein Tourist an vergiftetem Schweinsbraten. Ob beides zusammenhängt? Ehe er sich's versieht, hängt Fellinger mitten in einem neuen Fall.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.04.2019

Sau am Brett

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Eigentlich wollte Eberhard Fellinger in Ruhe ein Bier genießen, als neben ihm ein Tourist beim Schweinsbraten essen verstirbt, schnell ist dem Lebensmittelkontrolleur und Hobbydetektiv klar das der Mann ...

Eigentlich wollte Eberhard Fellinger in Ruhe ein Bier genießen, als neben ihm ein Tourist beim Schweinsbraten essen verstirbt, schnell ist dem Lebensmittelkontrolleur und Hobbydetektiv klar das der Mann keines natürlichen Todes gestorben ist. Als er dann auch noch verdächtigt wird, Geld von Wirt angenommen zu haben, dabei hat der nur seine Spielschulden bezahlt, bleibt ihm nicht viel anderes übrig als selber zu ermitteln.
Der Fellinger, ich mochte ihn schon im ersten Buch, er ist so wie ich mir früher einen Bayern vorgestellt habe, grantelig,unfreundlich, ein bisschen stoffelig und mit einem guten Herzen.
Das er genauso ist beweist er wieder in diesem Buch, hartnäckig versucht er herauszufinden warum der Tourist, der eigentlich keiner war, er entpuppt sich als Geschäftsmann aus Hamburg oder auch nicht. Fellinger weiß bald nicht mehr wem er noch trauen kann. Immer tiefer verstrickt er sich in die Ermittlungen und gerät schnell in bedrohliche Situationen.
Sau am Brett, lebt von der Situationskomik, wodurch der eigentlich Fall für mich ab und zu ins Hintertreffen geriet, ich habe immer auf den nächsten Lacher gewartet. Das ist jetzt aber keineswegs negativ gemeint, ich mochte das Buch unter anderem auch deshalb sehr weil es ein Abwechslung zu den sonst von mir bevorzugten, eher blutigen Krimis bietet.

Veröffentlicht am 15.04.2019

Tödlicher Schweinsbraten

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Mit "Sau am Brett" begibt man sich auf eine Reise ins tiefste Bayern - genauer gesagt in die Provinz, denn Großstadtleben oder Trubel sucht man hier vergebens. Gerade deshalb ist das Setting aber klasse ...

Mit "Sau am Brett" begibt man sich auf eine Reise ins tiefste Bayern - genauer gesagt in die Provinz, denn Großstadtleben oder Trubel sucht man hier vergebens. Gerade deshalb ist das Setting aber klasse gewählt, denn in diesem beschaulichen Touristenort vermutet niemand hinterhältige Morde, auf die man sich aber gefasst machen muss.

Im Mittelpunkt steht Lebensmittelkontrolleur Fellinger, der eigentlich die Küchen der heimischen Lokale inspiziert, bis er zufällig hautnah bei einem Todesfall anwesend ist. Denn kurz nach der Küchenkontrolle stirbt ein Tourist an den Folgen eines vergifteten Schweinsbratens.

Fellinger ist ein super Protagonist, da man ihn auf der einen Seite durch seine Art nicht wirklich ernst nehmen kann, er auf der anderen Seite aber vor nichts zurückschreckt und Dinge erkennt, die man so von ihm gar nicht erwartet. Leider ist er aber auch ein bisschen naiv, gerade in Bezug auf Frauen, was zu der ein oder anderen komischen Situation führt, in die sich nur ein Mann bringen kann. Außerdem ist er sehr authentisch, was sich auch in seiner Sprache zeigt. Gerade wenn er mit anderen Dorfbewohnern redet, hat man das Gefühl, mit am Stammtisch zu sitzen.

Dabei ist dem Autor aber die Balance zwischen Dialekt und Unverständlichkeit sehr gut gelungen. Nichts ist für mich schlimmer, als Sätze mehrmals lesen zu müssen, weil ich sie aufgrund der Umgangssprache nicht verstehe. Das war hier nicht der Fall. Die Dialoge sind dialektal angehaucht, aber immer noch - auch für Nicht-Bayern - gut verständlich. Einige Begriffe sind außerdem hinten im Glossar zu finden. Dort habe ich aber nicht nachschlagen müssen.

Die Handlung an sich ist jetzt nicht besonders tiefgründig, aber das darf man hier auch nicht erwarten. Trotzdem war sie überraschend komplex, mit einigen falschen Fährten und kurzen Ausflügen in die Vergangenheit. Es hat Spaß gemacht, Fellinger bei seinen Ermittlungen zu begleiten und Stück für Stück das Puzzle zusammenzusetzen. Das Ende ist so nicht erwartbar, allerdings zeigt sich schon im letzten Drittel, wie alles zusammenhängen könnte, weshalb man dann nicht mehr ganz so überrascht wird.

Für mich ist "Sau am Brett" ein solider Regionalkrimi, den ich gern gelesen habe. Fellinger werde ich sicher weiter verfolgen. Von mir gibt es 4 Sterne.