Sieben Tage Mo
Bei diesem Buch handelt es sich um ein Kinderbuch mit einer sehr berührenden Geschwistergeschichte. Das Lesealter ist mit 11 Jahren angegeben, was ich absolut korrekt finde.
Oliver Scherz hat das Buch ...
Bei diesem Buch handelt es sich um ein Kinderbuch mit einer sehr berührenden Geschwistergeschichte. Das Lesealter ist mit 11 Jahren angegeben, was ich absolut korrekt finde.
Oliver Scherz hat das Buch in kurze Kapitel gegliedert und gut strukturiert.
Der Schreibstil ist Kinderbuchkonform. Die Sätze sind nicht kompliziert und man kann der Handlung flüssig folgen. Die Gefühle und Gedanken werden mit treffenden Adjektiven untermalt und kommen gut beim Lesenden an.
In diesem Buch geht es um ein ungleiches Geschwisterpaar. Karl und Mo sind 12 Jahre alt und Zwillinge. Sie sind unzertrennlich und machen alles zusammen. Doch Mo ist nicht auf dem Stand eines 12 jährigen und Karl sieht sich in der Pflicht seinem kranken Bruder gegenüber. Denn oftmals ist Mo unberechenbar und auch unaufhaltsam. Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, ist es super schwer ihn wieder einzufangen. Karl verzweifelt des Öfteren daran und wünscht sich mehr Unterstützung von seinen Eltern. Sie laden nämlich unfassbar viel ihrer Verantwortung auf Karl ab. Papa ist ständig unterwegs und lange Zeit von zu Hause weg und Mama arbeitet im Krankenhaus und springt ständig ein. So kommt es das Karl Mittagessen kocht, für die Nachmittagsbespassung sorgt und immer Mo im Schlepptau hat. Doch wo bleibt seine Freiheit und seine Möglichkeiten auf Zeit für sich?
Sieben Tage die Woche ist er in der Verantwortung.
Als er mal die Nase voll hat und mal etwas für sich machen möchte, eskaliert die Situation zu Hause.
Wie werden die Eltern reagieren? Geht es Mo gut? Wird Karl sich Gehör verschaffen?
Die Geschichte rund um die Brüder war für mich sehr gut beschrieben. Doch ich muss sagen, dass die Eltern absolut nicht meinen Nerv getroffen haben und Karl mit der Verantwortung gänzlich allein lassen. Auch als es zum Knall kommt, bleiben mir die Eltern viel zu dünn und zu inaktiv.
Leider hat mir das Ende gar nicht gefallen. Für mich endete die Geschichte viel zu abrupt. Karl und Mo haben für mich ein tolles Ende gefunden, doch mir fehlt da auch wieder der elterliche Part und eine Moral/erklärende Zusammenfassung oder ein schneidendes Signal der Eltern. Es bleibt für mich viel zu viel offen, unbeantwortet und unbehandelt.
Mein Kind meinte auch nur zu mir, Mama und jetzt?
Die Story hat viel Potenzial mit dem Thema Inklusion, Diversität, erwachsen werden, Verantwortung, Familie und Kindsein. Doch mir wurde da nicht alles ausgeschöpft.
Wir haben uns hier darauf geeinigt, das unter Betrachtung aller Aspekte das Buch 3 von 5 Sterne bekommt.