wunderbares Debüt
Inhalt:
1926. Die Goldenen Zwanziger Jahre. In Berlin tobt das pralle Leben, Kunst und Kultur blühen auf, die Menschen amüsieren sich in den Filmpalästen und Tanzlokalen der Stadt.
Inmitten dieser glanzvollen ...
Inhalt:
1926. Die Goldenen Zwanziger Jahre. In Berlin tobt das pralle Leben, Kunst und Kultur blühen auf, die Menschen amüsieren sich in den Filmpalästen und Tanzlokalen der Stadt.
Inmitten dieser glanzvollen Atmosphäre muss der junge Kriminalkommissar Martin Forster einen der spektakulärsten Mordfälle lösen, den die Hauptstadt je gesehen hat: Das Opfer wurde einem Löwen zum Fraß vorgeworfen. Wer ist der mysteriöse Tote? Wer hat ihn auf so bestialische Weise aus dem Weg geräumt? Und warum? Martin Forster wagt sich bei seinen Ermittlungen in die Tiefen der Berliner Unterwelt. Er dringt dabei bis zu den berüchtigten Ringvereinen vor, hinter deren bürgerlicher Fassade sich die größten Verbrecherbanden der Stadt verbergen.
Was ist "Metropolis Berlin"?
Berlin in den Goldenen Zwanziger Jahren ist die Welt von "Metropolis Berlin" - Schauplatz der drei Romane "Die Rote Burg", "Champagner, Charleston und Chiffon" und "Das Palais Reichenbach". Jeder Roman erzählt eine in sich abgeschlossene Handlung. Die Figuren begegnen sich jedoch über die Romangrenzen hinweg, ihre Wege kreuzen sich und ihre Geschichten sind eng miteinander verwoben.
Über den Autor:
Oliver Schütte studierte Theater- und Filmwissenschaften in Berlin. Er arbeitet seitdem als Drehbuchautor und wurde u.a. mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet. Er ist renommierter Autor zahlreicher Fachbücher und lehrt an Filmhochschulen im In- und Ausland. "Die Rote Burg" ist sein Debüt als Romanautor.
Meine Meinung:
Oliver Schütte hat hier einen wirklich sehr atemberaubendes Debüt geschaffen.
Er hat einen flüssigen und angenehmen Schreibstil der auch sehr gut an die 20er Jahre angepasst ist. Veraltete und kaum noch bekannte Wörter machen die Handlung realistisch und geben der Geschichte diesen unverkennbaren historischen Flair.
Die eingeflochtenen historischen Hintergründe und Fakten zu den Ringvereinen sind interessant in die Handlung gewoben und hervorragend recherchiert.
Was mir an diesem Buch ganz besonders gefallen hat war das, wie soll ich es jetzt nennen, "interaktive Lesen". Bei bestimmten Szenen wird ein Link zur Leseprobe eines der beiden anderen Bücher der Metropolis Berlin angezeigt. Man kann dann direkt zu dieser Leseprobe wechseln und anschließen wieder an die zuletzt gelesene Stelle im Buch springen oder man liest sie erst am Ende. Somit wird die Spannung und auch das Interesse auf die beiden Bücher gut angefacht.
Vor allem kam dieser Mordfall sehr authentisch rüber, da die Mordkommission recht lange braucht um den Täter zu fassen. Das soll aber nicht heißen, dass es langweilig wäre. Ganz im Gegenteil. Durch immer wieder kleine Andeutungen und Hinweisen von anderen Charakteren werden ständig neue Gedankengänge für Kommissar Forster offen gelegt die den Leser auf Trab halten.
Kurze Kapitel die mit dem jeweiligen Datum versehen sind, lassen einem den Überblick nicht verlieren.
Die Protagonisten sind wunderbar dargestellt und man fühlt sich Martin Forster schnell verbunden. Nach und nach gewinnen die Charaktere mehr an Tiefe und erwachen immer mehr zum Leben.
Die beschriebenen Handlungsorte sind ebenfalls sehr anschaulich beschrieben. Das ganze wird mit einem kleinen Stadtplanausschnitt am Anfang des Buches gut untermauert und man kann sich schon gleich ein kleines Bild machen, wo die Handlung stattfinden wird.
Dieses Buch ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig von den beiden anderen "Champagner, Charleston und Chiffon" und "Das Palais Reichenbach" gelesen werden. Es gibt auch keine Reihenfolge in der man die Bücher lesen muss oder sollte.
Fazit:
Ein wunderbares Debüt, mit spannender Handlung die keine Wünsche offen lässt, tiefgründigen Protagonisten und einer kleinen Liebesgeschichte am Rande.