Ein stiller Roman mit lautem Echo
Paolo Cognetti führt uns in diesem Buch in die Abgeschiedenheit der italienischen Berge und beleuchtet dabei eine Jungen- bzw. Männerfreundschaft zwischen dem Stadtkind Pietro und dem armen Bauernjungen ...
Paolo Cognetti führt uns in diesem Buch in die Abgeschiedenheit der italienischen Berge und beleuchtet dabei eine Jungen- bzw. Männerfreundschaft zwischen dem Stadtkind Pietro und dem armen Bauernjungen Bruno. Auf stille Art und Weise wird hierbei die unterschiedliche Bedeutung der Berge und der Natur für die beiden Freunde dargestellt. Was für Pietro Urlaub und Freiheit, Neues und Spannung bedeutet, ist für Bruno harte Arbeit und als erwachsener Mann erweisen sich die Berge für Bruno als Fluch und Segen zur gleichen Zeit. Er liebt seine Berge, doch sie hindern ihn daran, ein neues Leben zu beginnen, wodurch er alles andere verliert, was ihm etwas bedeutet.
Zudem ziehen sich gestörte Vater-Sohn-Verhältnisse durch dieses Buch. Gerade Pietro und sein Vater sind sich fremd und zu spät merkt Pietro, was ihm sein Vater bedeutet hat und wie wenig er ihn eigentlich gekannt hat. Ein Plädoyer des Autors, das durchaus nachdenklich stimmt.
Getragen wird das Buch durch die intensiven Naturbeschreibungen, welche einerseits die potenzielle Idylle aber auch gleichzeitig die kalte Brutalität der Natur hervorheben.
"Acht Berge" bleibt in meiner Erinnerung verankert, als ein düsterer, packender und extrem aufwühlender Roman, der noch lange nachhallt.