Cover-Bild Der Duft von Gras nach dem Regen
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 02.05.2019
  • ISBN: 9783959672795
Patrick Jacquemin

Der Duft von Gras nach dem Regen

Anne Braun (Übersetzer)

Annabelle glaubt, alles erreicht zu haben, wovon sie immer geträumt hat. Doch dann macht die harmlose Frage nach ihren Urlaubsplänen die 40-jährige Unternehmerin sprachlos und sie beginnt sich zu fragen, ob nicht doch etwas in ihrem Leben fehlt. Annabelle lässt die Großstadt hinter sich und fährt dorthin, wo sie zuletzt frei atmen konnte: in die französische Provinz Grand Est. Inmitten von Weizenfeldern und Blumenwiesen begegnet sie dem ruhigen und charismatischen Bauern Georges. Seine Tage richten sich nach dem Rhythmus der Natur. Und obwohl er ein einfaches Leben führt, kennt er die Geheimnisse des Glücks und bestärkt Annabelle darin, ihren eigenen Weg zu gehen.

»Ein Buch, das man nicht verpassen sollte.« Presseedition.fr

»Eine Initiationsgeschichte voll poetischer Schlichtheit, die den Leser seine Entscheidungen und seine Widersprüche hinterfragen lässt.« Le Quotidien du Pharmacien

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.05.2019

Dieser einzigartige Roman strahlt eine unglaubliche Ruhe auf seinen Leser aus!

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Die Handlung: Annabelle Dumas fühlt sich in ihrem Leben bedrängt. Vorwiegend, weil sie trotz ihres Erfolges sehr wenig Zeit für sich und ihre Tochter hat. Das würde sie gerne ändern, doch sie ist wie besessen ...

Die Handlung: Annabelle Dumas fühlt sich in ihrem Leben bedrängt. Vorwiegend, weil sie trotz ihres Erfolges sehr wenig Zeit für sich und ihre Tochter hat. Das würde sie gerne ändern, doch sie ist wie besessen von ihrem Job. Kurz vor dem Burn-out und durch eine spontane Kurzschlussreaktion, fährt sie für ein paar Tage zurück in ihren Heimatort. Hier merkt sie schon allein bei der Anfahrt, dass sie das Großstadtleben in Stress verfallen lässt. In dieser sehr ländlichen Gegend lernt sie durch ein Missgeschick Georges Lesage kennen. Als Landwirt lebt der 70-Jährige ein ruhiges, einsames und umweltbewusstes Leben. So achtet Georges penibel darauf, der Natur nur das zu nehmen, was er selbst zum Leben braucht. Doch er ist sehr einsam, keiner scheint ihn verstehen zu wollen, bis zu dem glücklichen Unglück, durch das er Anabelle kennenlernt.

„Ich habe alles, was ich zum Leben brauche.“ Nach einem kurzen Moment fügte er hinzu: „Und das bedeutet wohl, dass ich reich bin, nicht wahr?“ -Georges

Auf diesen Roman habe ich mich schon länger mit Vorfreude gewartet und bin mehr als nur positiv angetan. Ich habe mich sehr für Georges Lebensstil interessiert und war sehr froh, dass dieser ein nebensächliches Thema dieses Romans war. Er verzichtet beispielsweise auf einen Traktor und nutzt stattdessen lieber seine Ochsen und er besitzt auch kein Telefon oder Ähnliches. Beides, weil er gerne seine Ruhe haben möchte. Eine überaus interessante Lebensweise, wie ich finde.

Die Atmosphäre des Buches ist eine ganz besondere. Georges Gelassenheit überträgt sich nicht nur auf Annabelle, sondern auch auf seinen Leser. Dieser Effekt wird durch die Naturverbundenheit, die eine große Rolle in dieser Lektüre spielt, verstärkt. Dadurch habe ich mich in dieser Geschichte sehr wohl gefühlt und konnte diese Emotionen auch auf meinen Alltag übertragen.

Besonders gefallen hat mir, wie der Autor die Verschiedenheit seiner beiden Protagonisten beschreibt. Annabelle ist eine gestresste, ängstliche und verunsicherte Frau, die ihr Leben ihrer Arbeit verschrieben hat. Im Gegensatz zu ihr steht der ruhige, zurückgezogene Georges, der sich komplett der Natur verschrieben hat. Durch diese Gegensätze sind sie ein außerordentlich spannendes Paar, dessen Geschichte es wert ist, gelesen zu werden.

Mein Fazit: Dieser einzigartige Roman strahlt eine unglaubliche Ruhe auf seinen Leser aus, sodass ich mich gleich viel entspannter und naturverbundener fühle!

Veröffentlicht am 24.04.2019

Ein wundervolles Buch

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Annabelle ist geschieden und hat eine achtjährige Tochter namens Léna, die abwechselnd bei ihr und ihrem Mann lebt. Grund für die Scheidung war ihre berufliche Besessenheit. Sie ist erfolgreich, aber in ...

Annabelle ist geschieden und hat eine achtjährige Tochter namens Léna, die abwechselnd bei ihr und ihrem Mann lebt. Grund für die Scheidung war ihre berufliche Besessenheit. Sie ist erfolgreich, aber in ihr ist eine Leere. Eine Bemerkung ihrer Freundin Béatrice versetzt sie in Unruhe und in eine Nervenkrise. Sie flüchtet aus Paris und will in den Ort Langres, wo sie aufgewachsen ist. Plötzlich packt sie ein unbändiges Verlangen nach der Landschaft dort. So landet sie bei Georges Lesage, einen älteren Mann, der weit draußen eine kleine Landwirtschaft betreibt, bei der er sich von der Natur nur das nimmt, was er braucht und sie sonst gewähren lässt. Er kommt ohne Traktor aus. Andere Menschen meidet er. Bei ihm macht Annabelle eine ganz ungewöhnliche Erfahrung, die sie durcheinanderbringt.
Der Schreibstil ist einfach wundervoll, bildreich und poetisch. Ich sah mich neben Annabelle in der Blumenwiese und glaubte das Wispern der Pflanzen zu hören.
Die Charaktere sind sehr schön gezeichnet. Annabelle ist nicht auf Anhieb sympathisch, aber mit der Zeit konnte ich mich gut in sie hineinversetzen. Sie versucht zu funktionieren, wie es alle von ihr erwarten. Sie ist erfolgreich und wenn sie etwas erreicht hat, muss sie weiter das nächste Projekt in Angriff nehmen. Dabei hat sie vergessen, dass es auch Schönes gibt. Als Kind hat sie die Pflanzen geliebt, doch ihr wurde gesagt, das sei zu nichts nütze. Georges liebt den Boden unter seinen Füßen, lässt der Natur ihren Lauf und ist sehr belesen. Er ist zufrieden mit dem, was er hat und wie es ist. Eine besondere Gabe macht ihn zum Einzelgänger. Doch dann taucht Annabelle unverhofft bei ihm auf und er erkennt in ihr die gleiche Sensibilität wie bei sich selbst.
Diese Geschichte zeigt uns, dass die Natur uns erden kann. Wir müssen uns nur auf sie einlassen. Sie zeigt aber auch, welchen Frevel wir an ihr begehen mit unserer auf Profit ausgerichteten Landwirtschaft.
Das Buch ist einfach wundervoll und regt zum Innehalten und Nachdenken an. Absolut empfehlenswert!

Veröffentlicht am 04.05.2019

Wie habe ich vergessen können, dass das Paradies so nah ist?

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Wie habe ich vergessen können, dass das Paradies so nah ist?

Annabelle Dumas ist eine erfolgreiche, von ihrer Arbeit besessene Karrierefrau. Als Gründerin einer Bank vernachlässigte sie zugunsten ihres ...

Wie habe ich vergessen können, dass das Paradies so nah ist?

Annabelle Dumas ist eine erfolgreiche, von ihrer Arbeit besessene Karrierefrau. Als Gründerin einer Bank vernachlässigte sie zugunsten ihres fordernden Berufes sowohl ihren Ehemann Francois, als auch ihre achtjährige Tochter Léna. Eine Scheidung und ein geteiltes Sorgerecht sind die Folgen ihres leistungsorientierten Lebens. Annabelle leidet an Schlafstörungen, fühlt sich verloren und stellt ihr Leben infrage. Kurz vor dem drohenden Burn-out beschließt sie, einige Tage auf dem Land zu verbringen. Sie trifft auf einen siebzigjährigen archaisch lebenden Einzelgänger namens Georges Lesage, der ein ungewöhnliches Leben führt. Anabelle fühlt sich mehr und mehr zu diesem einfachen und stillen Dasein hingezogen und beneidet den alten Mann um seinen Seelenfrieden. Die Natur ist das Lebenselixier von George, ebenso wie die Welt der Bücher, in die er sich leidenschaftlich vertieft. Obgleich er sehr gebildet, einfühlsam und galant ist, zieht er das Leben abseits anderer Menschen vor. Doch Georges besitzt eine außergewöhnliche Gabe, die – wie sich nach und nach herausstellt – auch in Annabelle schlummert. Die faszinierende Zufallsbekanntschaft mit George stellt Annabelles Leben völlig auf den Kopf. Sie hinterfragt ihre bisherigen Lebensziele und führt sich endlich die wirklich wichtigen Dinge vor Augen.

Patrick Jacquemin stellt im vorliegenden Roman zwei völlig konträre Welten gegenüber. Seine lebhafte, charmante und äußerst zielstrebige Protagonistin Annabelle versinnbildlicht das hektische, nach finanzieller Sicherheit, Geld und Macht strebende Denken und Handeln der modernen Zeit. Im Gegensatz dazu lebt George in ruhigem Einklang mit der Natur, verzichtet gerne auf die neuen technischen Errungenschaften und geht achtsam mit seinem Land, der Tier- und Pflanzenwelt um.

Der Autor wartet mit sehr gut charakterisierten handelnden Figuren auf, beschränkt sich hierbei jedoch auf die beiden Protagonisten. Etwaige Nebenfiguren tauchen lediglich in Form von kurzen Erwähnungen auf und spielen kaum eine Rolle in diesem Buch. Dialoge mit der Natur und die Gedankenwelt der beiden Hauptfiguren wurde kursiv dargestellt, viele Lebensweisheiten in die Handlung eingebaut. Dennoch vermochte der Autor mich nicht ganz von seiner Geschichte zu überzeugen. Der atemberaubenden Schönheit der Natur wurde beispielsweise durch die akribische und bildhafte Beschreibung von Blumenwiesen oder ruhigen, meditativen Begegnungen mit Bäumen Ausdruck verliehen. Trotzdem fehlte mir bei diesem Buch etwas, das ich nicht wirklich zu benennen vermag. Ich konnte keine richtige Sympathie für Annabelle und George aufbringen, sie bezogen mich emotional nicht genügend ein. Dies könnte vielleicht auch der Kürze dieser Geschichte von nur etwas über einhundert Seiten (E-Book) geschuldet sein. Auch das Ende, auf das ich aufgrund etwaiger Spoiler nicht näher eingehen möchte, empfand ich als zu rasch herbeigeführt und wenig zufriedenstellend, es war für mich ebenfalls nicht ganz zufriedenstellen.

„Der Duft von Gras nach dem Regen“ ist eine durchaus lesenswerte Geschichte, die den Fokus auf die Verbundenheit mit der Natur lenkt. In einem einnehmenden Sprachstil lässt Patrick Jacquemin das Leben und das Umfeld seines Protagonisten Georges Lesage bildhaft vor den Augen des Lesers erscheinen, auch die eingebauten Lebensweisheiten fand ich zum Teil bereichernd. Mit gemischten Gefühlen möchte ich daher eine etwas eingeschränkte Leseempfehlung und drei Bewertungspunkte für dieses Buch vergeben.