Cover-Bild Unsichtbare Tinte
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19,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Belletristik - Sonstiges
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 144
  • Ersterscheinung: 15.02.2021
  • ISBN: 9783446269187
Patrick Modiano

Unsichtbare Tinte

Roman
Elisabeth Edl (Übersetzer)

Wer noch nie einen Roman des Nobelpreisträgers Patrick Modiano gelesen hat, sollte jetzt damit anfangen.

Wer ist Noëlle Lefebvre? Warum verlor sich Mitte der 60er Jahre ihre Spur? Jean Eyben ist knapp zwanzig, als er in einer Pariser Detektei anheuert und auf die verschwundene Noëlle Lefebvre angesetzt wird. Alle Hinweise führen ins Leere, doch das Rätsel lässt Jean auch Jahre später nicht los. Da sind die Namen von Noëlles Kontakten, das schmale, damals heimlich entwendete Dossier und ihr sporadisch geführter Kalender mit dem geheimnisvollen Satz „Wenn ich gewusst hätte…“. Als Jean einen Jugendfreund trifft, erscheint ihm ein Detail plötzlich von Bedeutung: Noëlle Lefebvre stammt aus „einem Dorf in der Umgebung von Annecy“. So wie er selbst. Ein verblüffender, tief berührender Roman über die Hoheit der Erinnerung und die Deutung der eigenen Geschichte.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2021

Ein gemeines Buch

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Das Büchlein fängt so unverbindlich an, und auf einmal kann man es nicht mehr weglegen. Und weil es so dünn ist, liest man es gleich zu Ende.
Ein Ich-Erzähler, der eventuell einen Roman schreibt, versucht ...

Das Büchlein fängt so unverbindlich an, und auf einmal kann man es nicht mehr weglegen. Und weil es so dünn ist, liest man es gleich zu Ende.
Ein Ich-Erzähler, der eventuell einen Roman schreibt, versucht das Verschwinden einer gewissen Noëlle Lefebvre zu ergründen. Auf den Fall aufmerksam wird er, als er bei einer Agentur- vermutlich eine Privatdedektei - den entsprechenden Auftrag erhält. Die Informationen sind spärlich, ein paar Namen, einen Ausweis der vermissten Frau um postlagernde Briefe abzuholen und eine Adresse. Der sehr schüchterne Dedektivnovize macht sich wenig erfolgreich an die Arbeit, die ihm keinen Spaß macht. Heute - aber wann ist heute- blickt er auf diese Episode seines Lebens zurück. Zeitweise liegen dreißig Jahre dazwischen. Und in all den Jahren hat er sich immer wieder mit dieser Geschichte auseinandergesetzt.

Ja, das mag alles sehr verwirrend klingen, ist aber auf den 130 Seiten absolut plausibel, klar verständlich und auch spannend dargelegt. Mit anderen Worten: Ein unglaublicher Text. Ein Wunder, dass man so etwas auf Papier bringen kann. Aber es es ist ja mit Patrick Modiano auch ein absoluter Könner am Werk.
Um was geht es in diesem Buch neben der eigentlichen Geschichte? Meines Erachtens um die Unschärfe des Erinnerns, der Auflösung von Zeit und Raum im Akt der Erinnerns, der Rekonstruktion des eigenen Erinnerns, des eigenen Erlebten und der Erinnerung von anderen an die fraglichen Ereignisse. Traum und reale Begebenheiten vermischen sich zu individuellen Erinnerungen, über die man sich austauschen kann oder eben auch nicht. Erinnerungen werden angestoßen durch irgendwelche aktuelle Vorkommnisse und machen sich selbstständig, können Besitz von einem ergreifen. Manches vergisst man einfach so, anderes will man vergessen und schafft es trotzdem nicht. Ja, irgendwie geht es um diese Themenkreise in diesem Buch. Jedenfalls hat mir das Buch sehr gefallen.


Warum das Buch Buch gemein ist, verrate ich hier natürlich nicht.

Fazit: Einfach purer, anregender Lesegenuss!

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Veröffentlicht am 01.05.2021

Nicht die Jugend

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bringt die Geheimnisse zutage in diesem Roman, es braucht seine Zeit, gewisse Erkenntnisse zu erlangen. Jean assistiert in jungen Jahren einem Detektiv und bekommt den Auftrag, Noëlle Lefebvre zu finden. ...

bringt die Geheimnisse zutage in diesem Roman, es braucht seine Zeit, gewisse Erkenntnisse zu erlangen. Jean assistiert in jungen Jahren einem Detektiv und bekommt den Auftrag, Noëlle Lefebvre zu finden. Daraus resultiert quasi eine lebenslange Suche, denn diese Person ist quasi nicht aufzufinden. Es gibt ein paar Anhaltspunkte, ein paar Namen fallen im Zusammenhang mit ihr, hauptsächlich Männer. Alte und etwas jüngere, die verschiedener Art mit ihr verbunden sein sollen. Oder doch nicht?

Erst die Erkenntnis, dass Noëlle dem selben Ort entstammt wie er selbst, gepaart mit der Einsicht, dass Namen Schall und Rauch sind, bringt den mittlerweile nicht mehr so jungen Jean auf die Spur.

Und den Leser in den Genuss von Modianos glasklarem Stil. Er kann den schmalen Band in dem Bewusstsein zuklappen, dass gut Ding Weile haben will. Nicht in Bezug auf die Dicke des Buches, sondern auf die Zeit, die manchmal ins Land geht, bis man bereit ist, sich gewissen Erkenntnissen zu öffnen.