„Der Kaffee muss schwarz sein wie der Teufel, heiß wie die Hölle, rein wie ein Engel und süß wie die Liebe.“ (Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord)
Die kleine Kaffeerösterei „Öcher Böhnchen“ in Aachen erfreut sich großer Beliebtheit, und auch die Beziehung zu Noah entwickelt sich für Corinne Ahrensberg glücklich und lassen sie auf Wolken schweben. ...
Die kleine Kaffeerösterei „Öcher Böhnchen“ in Aachen erfreut sich großer Beliebtheit, und auch die Beziehung zu Noah entwickelt sich für Corinne Ahrensberg glücklich und lassen sie auf Wolken schweben. Doch die heitere Stimmung wird plötzlich getrübt, denn zum einen gibt es auf einmal Probleme mit dem Erben ihres Ladenlokals, der sie herausekeln will. Und als wäre das nicht schon übel genug, steht plötzlich auch noch Noahs Ex-freundin vor der Tür, die angeblich von ihm schwanger ist. Corinne kommt ungebremst zurück auf den Boden der Realität, denn zudem wünschen sich ihre Eltern, dass sie mit Noah auf den Familiensitz umsiedelt, um das alte von Großvater Eberhard gegründete Unternehmen zu retten, zumal ihr Vater schwer erkrankt ist…
Paula Stern entführt den Leser mit „Momente der Hoffnung“ wieder in die köstlich duftende Welt des Kaffees. Der zweite Band der Kaffeedynastie-Trilogie knüpft nahtlos an den ersten Teil an und weiß mit einer spannenden Familiengeschichte, die sich über zwei Zeitebenen erstreckt, erneut wunderbar zu unterhalten. Der flüssige, farbenfrohe und gefühlvolle Erzählstil lässt den Leser zwischen der Gegenwart um Corinne und der Vergangenheit kurz nach Kriegsende 1946 um deren Großvater Eberhard Ahrensberg hin und her pendeln gebannt die Vorgänge verfolgen. Gerade, als es für Corinne nach harter Arbeit geschäftlich endlich gut läuft und auch das Privatleben glücklich Fahrt aufnimmt, sieht sie sich einem Berg von Problemen gegenüber, die sie zu bewältigen hat. Die Autorin lässt ihre hervorragende Recherche über Kaffeesorten und deren Röstung wunderbar in ihre Handlung miteinfließen, so dass der Leser während der mitreißenden Lektüre nicht nur ein tolles Kopfkino, sondern auch dauerhaft den Geruch von frisch geröstetem Kaffee in der Nase hat. Ist schon Corinnes Leben aufregend, wird dies noch durch die Geschäftsanfänge ihres Großvaters Eberhard übertroffen, hat dieser doch durch Schmuggelgeschäfte in der Nachkriegszeit die Familie halbwegs über die Runden gebracht. Auch die Geschichte der Jüdin Sara Rosenbaum ist hervorragend in die Geschichte eingepasst, die mit ihrer Familie von den Nazis ins KZ Buchenwald verbracht wurde. Paula Stern verbindet ihre unterschiedlichen Handlungsstränge perfekt miteinander und lässt den Leser gemeinsam mit den Protagonisten ein wahres Gefühlsbarometer durchlaufen, während jede Menge Probleme gewälzt und gelöst werden wollen.
Lebendige und facettenreiche Charaktere haben sich weiterentwickelt und bestechen mit realistischen menschlichen Eigenschaften, die ihnen das Herz des Lesers sofort öffnen und er ihnen auf Schritt und Tritt gerne folgt, um bloß nichts zu verpassen. Eberhard ist ein verantwortungsvoller und mutiger Mann, der alles für seine Familie tut, um sie sicher versorgt zu wissen. An dieser Verantwortung hat er schwer zu tragen, lässt sich jedoch nicht unterkriegen. Corinne arbeitet mit Leidenschaft und Herzblut für ihr Kaffee. Sie steht neuen Ideen immer offen gegenüber und reicht auch ihrem Bruder Alexander nach den Zwistigkeiten wieder die Hand. Noah ist ein liebenswerter Mann, der Corinne in allen Belangen unterstützt, allerdings mit einigen Problemen zu kämpfen hat, die sich nicht einfach beiseiteschieben lassen. Aber auch Sara Rosenbaum und ihre Familie hinterlassen nachhaltigen Eindruck auf den Leser.
„Momente der Hoffnung“ ist ein rundum gelungener Mix aus Familiengeschichte mit historischem Hintergrund, viel Wissenswertes über Kaffee, dessen Röstung und natürlich Liebe. Wunderbar miteinander verwoben und fesselnd erzählt, so dass man voller Vorfreude auf den dritten Teil wartet! Absolute Leseempfehlung!!!