Cover-Bild Die Kollision
16,90
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 24.05.2019
  • ISBN: 9783423262231
Pauliina Susi

Die Kollision

Thriller
Tanja Küddelsmann (Übersetzer)

Eine verhängnisvolle Fahrt über das Mittelmeer

Leia Laine und ihre Schwester machen eine Woche lang Urlaub auf einem Luxuskreuzer. Doch Leia wird den Verdacht nicht los, dass auf dem Schiff irgendetwas nicht stimmt, und schon bald verwandelt sich die entspannte Kreuzfahrt in einen Albtraum. An Bord eines einfachen Fischerbootes sind die elfjährige Amira und ihre Eltern ebenfalls auf dem Weg über das Mittelmeer, in banger Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Das kleine Boot und das Kreuzfahrtschiff – sie steuern aufeinander zu, sie begegnen sich. Luxus und Elend kollidieren gnadenlos.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.08.2019

Es gab gute und schlechte Seiten...

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Meinung:
Dies ist mal wieder ein Thriller, bei dem es mir sehr schwer fällt, meine Eindrücke in Worte zu fassen. Denn „Die Kollision“ hatte sowohl positive als auch negative Seiten.

Das Setting ist für ...

Meinung:
Dies ist mal wieder ein Thriller, bei dem es mir sehr schwer fällt, meine Eindrücke in Worte zu fassen. Denn „Die Kollision“ hatte sowohl positive als auch negative Seiten.

Das Setting ist für mich absolut positiv, das war auch der Grund, weshalb ich überhaupt erst zu dem Buch gegriffen habe.

Auch den Schreibstil fand ich ganz ok und flüssig lesbar, auch wenn es jetzt nichts Besonderes war. Es gab Kapitel aus unterschiedlichen Sichten, von denen ich manche anfangs etwas verwirrend und etwas schwer zuzuordnen fand, aber das war wohl so gedacht, damit mehr Geheimnis und Spannung rein kommt.

Geheimnisvoll fand ich es schon und ich hab mir anfangs auch gleich ein paar der wildesten Theorien ausgedacht, die von der Autorin aber auch ein bisschen mit suggeriert werden. Handlungsaufbau und Spannung war für mich aber auch eher ein zweischneidiges Schwert. Denn obwohl man anfangs einige der anderen Perspektiven bzw. ihre Absichten schwer zuordnen konnte, hat es mir zu lange gedauert bis wirklich handfeste Spannung aufkam.

Dies war erst im letzten Drittel der Fall und hat mir dann aber ganz gut gefallen, auch wenn es dann doch etwas sehr Schlag auf Schlag ging und es mir besser gefallen hätte, wenn es noch ein paar mehr Erklärungen gegeben hätte. Auch das Ende war dann doch irgendwie ein bisschen zu einfach.

Ein Problem für mich waren die Charaktere. Ich fand nämlich, bis auf die kleine Amira, keinen davon sympathisch und das, obwohl ich es echt versucht habe. Protagonistin Leia hat einige gute Seiten, aber viele Seiten an ihr haben mich genervt bzw. fand ich sie auch einfach zu übertrieben und einseitig dargestellt. So haben mich auch die unnötigen Streitereien mit ihrer Schwester gestört, oder auch, dass sie alles an der Reise kritisiert hat.

Da kommen wir auch zum nächsten Punkt den ich nicht perfekt gelöst fand. Mir persönlich war das Buch nämlich zu politisch angehaucht, bzw. die Kritik an Kreuzfahrten, der Flüchtlingsproblematik usw. fand ich zu viel präsent für einen Thriller. Definitiv hat die Autorin mit vielen Sachen Recht und auch damit, dass sie sie anprangert, aber alles daran nur negativ zu sehen bzw. auch ihre Protagonistin alles negativ zu sehen lassen, fand ich etwas einseitig.

Fazit:
„Die Kollision“ hat ein tolles Setting und auch ein interessantes, problematisches und wahres Grundthema. Nur leider fand ich es ein bisschen zu viel davon, vor allem weil eben alles eher negativ und einseitig gesehen wurde und mir die Protagonisten auch keine Sympathiepunkte abringen konnten. Zusätzlich kam wirklich handfeste Spannung auch viel zu spät, nämlich erst im letzten Drittel, auf. Das hat mir dann aber ganz gut gefallen, auch wenn es ein bisschen schnell ging. Insgesamt fand ich das Buch aber eher durchschnittlich, weshalb es 3 Sterne bekommt.

Veröffentlicht am 14.06.2019

Wenn zwei Welten aufeinanderprallen.

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Sieben Tage will Leia Laine mit ihrer Schwester Ripsa auf einem unerhört luxuriösen Kreuzfahrtschiff auf dem Mittelmeer verbringen. Doch die Fahrt steht unter keinem guten Stern: Ein mulmiges Gefühl begleitet ...

Sieben Tage will Leia Laine mit ihrer Schwester Ripsa auf einem unerhört luxuriösen Kreuzfahrtschiff auf dem Mittelmeer verbringen. Doch die Fahrt steht unter keinem guten Stern: Ein mulmiges Gefühl begleitet die Reisende, angestachelt durch viele kleine Ungereimtheiten und Zwistigkeiten.
Zeitgleich ist die elfjährige Almira mit ihren Eltern auf einem kleinen Flüchtlingsboot in derselben Gegend unterwegs. Während auf dem Luxusdampfer das Leben gefeiert wird, spielt sich hier ein Kampf um Leben und Tod ab.
Als die beiden Welten aufeinanderstoßen, droht Leias Leben zu zerbrechen.
Der 544-seitige Thriller „Die Kollision“ von Pauliina Susi ist im Mai 2019 bei dtv Premium erschienen.
Die Genrezuordnung „Thriller“ trifft meiner Meinung nach nur bedingt zu: Zwar durchzieht den Roman ein subtiler Spannungsbogen, der vor allem aus Leias Gefühl, verfolgt zu werden, und dem Konfliktpotenzial zwischen den Schwestern basiert, auch am Ende, als sich die Ereignisse auf dem Luxusschiff überschlagen, wird er noch einmal aufgenommen, aber insgesamt dominieren politische, sozial- und gesellschaftskritische Themen. Diese sind dann zweifellos prägnant und eindrucksvoll geschildert. Schonungslos beschreibt die Autorin die ausbeuterischen Arbeitsbedingungen auf einem Kreuzfahrtschiff, und der immer wiederkehrende Perspektivwechsel zwischen Flüchtlingsboot und Kreuzfahrt lässt den Gegensatz zwischen unserem doch eher sorglosen Leben im friedlichen Europa und dem Kriegselend in anderen Teilen der Welt umso frappierender erscheinen. Aber auch der wiedererstarkende Rechtsradikalismus, die Rolle der Medien und unsere manchmal eher niveaulose Freizeitgestaltung werden kritisch hinterfragt – um hier nur einen Teil der Gesellschaftskritik zu nennen.
Der Roman spielt auf mehreren Ebenen und ist entsprechend recht komplex: Neben den Ereignissen im Mittelmeer werden auch immer wieder kleinere Abschnitte eingestreut, welche die aktuellen Ereignisse in Finnland wiedergeben, in die auch Leias Tochter Viivi involviert ist. Auf der einen Seite sorgen diese für Spannung, da man als Leser*in immer wieder versucht, Zusammenhänge zu ergründen, auf der anderen Seite erschienen sie mir aber bis zum Ende stets etwas schwer verständlich. Hier wäre es wohl gut, Susis ersten Roman, „Das Fenster“, gelesen zu haben, da offenbar Bezug darauf genommen wird.
Ist die Spannung im ersten Teil des Romans eher subtil, ist das Ende von mehr „Action“ geprägt. Normalerweise gefällt mir ein fulminantes Ende, doch hat es mich in diesem Fall irritiert, da es den guten Gesamteindruck des ersten Teils sowie seine kritischen Aspekte in den Hintergrund treten lässt und recht oberflächlich daherkommt.
Die Charaktere sind nicht leicht zu durchschauen, zum großen Teil jedoch recht realitätsnah und vielschichtig gezeichnet. Insbesondere Leia ist widersprüchlich dargestellt. Auf der einen Seite durchschaut sie die Machenschaften der Gesellschaft, auf der anderen Seite kann sie dem Sog, der die „heile Welt“ auf uns ausübt, nicht widerstehen. Auch wenn die Figur selbst etwas naiv und unaufrichtig erscheint, konnte ich in ihr nicht nur mich, sondern auch unsere Gesellschaft wiederentdecken.
Ansprechend fand ich beim Lesen Susis Sprache, die flüssig zu lesen ist. Hervorgehoben sei, dass es der Autorin gut gelingt, die unterschiedlichen Handlungsebenen auch sprachlich voneinander abzugrenzen, indem sie z.B. Viivi einen eher flapsigen Ton anschlagen lässt. Lediglich die doch sehr zahlreichen Interjektionen und Wortmalereien wie „ka-wumm“ etc. wirkten auf mich von Zeit zu Zeit störend und erinnern an Comics.
Insgesamt handelt es sich bei „Die Kollision“ um ein lesenswertes Buch mit zahlreichen aktuellen Themen, das auch vor einer harschen Gesellschaftskritik nicht zurückschreckt. Aus dieser Warte ist es wirklich ein Gewinn, es zu lesen. Meine Ansprüche an die Thrillerliteratur konnte es indes nicht erfüllen.
Sehr herzlich bedanke ich mich beim Verlag für die Zurverfügungstellung dieses Leseexemplars.

Veröffentlicht am 21.06.2019

Eine verhängnisvolle Fahrt über das Mittelmeer

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Meine Meinung und Inhalt
Die Autorin Pauliina Susi wurde 1968 geboren, hat Politikwissenschaft studiert und bei verschiedenen finnischen Magazinen als Journalistin gearbeitet. Ihr Debütroman ›Ruuhkavuosi‹ ...

Meine Meinung und Inhalt
Die Autorin Pauliina Susi wurde 1968 geboren, hat Politikwissenschaft studiert und bei verschiedenen finnischen Magazinen als Journalistin gearbeitet. Ihr Debütroman ›Ruuhkavuosi‹ (2005) wurde für den angesehenen ›Helsingin Sanoma‹-Literaturpreis nominiert.›Das Fenster‹ hat den Finnischen Krimipreis 2016 gewonnen und wurde von Lesern und Presse gleichermaßen enthusiastisch aufgenommen.

Ich möchte nun erstmal mit dem Positiven starten, denn das Cover ist wirklich schön, passend zum Genre und vielversprechend. Ebenso der Klappentext. Dieser macht Lust auf mehr und wirkt absolut vielversprechend.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und man kommt gut in die Geschichte hinein.

"Ich habe heute zwei Menschen das Leben genommen, ... Einen Moment lang horcht sie in sich hinein, wie sich das anfühlt. Sie fühlt nichts. Oder vielleicht ist sie - beeindruckt. Bestätigt. Dass sie das kann. Wenn es hart auf hart kommt." (ZITAT)

In "Die Kollision" geht es um Leia Laine, die mit ihrer Schwester Ripsa eine Woche lang Urlaub auf einem Luxuskreuzer machen.
Die Schilderungen der Autorin diesbezüglich sind auch wirklich toll und authentisch.

Leia wird den Verdacht nicht los, dass auf dem Schiff irgendetwas nicht stimmt, und schon bald verwandelt sich die entspannte Kreuzfahrt in einen Albtraum. Sie lernen auf dem Schiff Leute kennen, welchen sie nicht trauen dürfen.

Soweit so gut. Bis dahin klingt es wirklich spannend und fesselnd, allerdings wird dem Leser gleich zu Beginn bewusst, dass die erhoffte Spannung auf der Strecke bleibt.
Es herrschen langatmige Diskussionen zwischen den Schwestern, die wirklich sehr anstrengend sind. Man möchte eingreifen oder vieles überspringen.

"Manchmal ist es schwer zu verstehen, wozu eine nagende Verbitterung und der Durst nach Rache einen Menschen bringen könnnen. Sie selbst wird durch etwas viel Einfacheres und Klareres motiviert: die
Summe unter dem Strich." (ZITAT)

Der zweite Part, der parallel geschildert wird, handelt von der elfjährige Amira, die sich an Bord eines einfachen Fischerbootes mit ihre Eltern und weiteren Flüchtlingen befindet. Alle haben die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Das kleine Boot und das Kreuzfahrtschiff – sie steuern aufeinander zu, sie begegnen sich. Luxus und Elend kollidieren gnadenlos.

Natürlich kommt die ein oder andere Botschaft von der Autorin in der aktuellen Flüchtlingsthematik natürlich beim Leser an, jedoch hat man auch den Eindruck, dass sie zu viel in dieser Geschichte mitteilen möchte und dadurch bekommt man am Ende den Eindruck, dass vieles offen und ungeklärt ist.

Ich kann dieses Buch leider nicht empfehlen.