Cover-Bild Untreue
19,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 24.09.2014
  • ISBN: 9783257069082
Paulo Coelho

Untreue

Maralde Meyer-Minnemann (Übersetzer)

›Ich will dir treu sein und dich ewig lieben. In guten wie in schlechten Zeiten. Bis dass der Tod uns scheidet.‹ Wenn es nur so einfach wäre! Linda hat alles, doch das Entscheidende fehlt. Hat sie den Mut, die Frage nach der Leidenschaft zu stellen? Denn zu einer großen Liebe ist man ein Leben lang unterwegs.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Warum sind wir untreu?

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Linda ist 31 Jahre alt und hat alles, was man sich wünschen kann: eine intakte Familie, einen spannenden Job und einen liebevollen Ehemann und doch befindet sie sich mitten in einer Depression, ohne genau ...

Linda ist 31 Jahre alt und hat alles, was man sich wünschen kann: eine intakte Familie, einen spannenden Job und einen liebevollen Ehemann und doch befindet sie sich mitten in einer Depression, ohne genau benennen zu können, was ihr fehlt. Ihre Ehe ist nicht mehr das, was sie sich davon erhofft hat und die Routine, die Langeweile hat sich eingeschlichen, so dass Linda auf der Suche nach dem persönlichen Kick empfänglich für die Komplimente ihres ehemaligen Jugendfreundes Jakob wird. Schon bald befinden die beiden sich in einer exzessiven, Grenzen abtastenden Affäre und leben ihre Lust in diversen Hotelzimmern aus. Doch Linda spürt, dass sie Jakob nicht liebt, dass sie seine Ehefrau nicht verdrängen möchte und das ihre eigene Ehe mehr bietet, als die anregende leidenschaftliche Liaison mit dem Ex. Aber warum gelingt es ihr dann nicht, einen Schlussstrich zu ziehen?

Paulo Coelho zählt zu meinen Lieblingsautoren und ich war sehr gespannt auf das Buch, vor allem nachdem ich die zahlreichen „schlechten“ Kritiken gelesen habe, wollte ich wissen ob mir das Werk ebenso wenig gefällt. Doch ich wurde positiv überrascht. Es ist zwar nicht das beste Buch des Autors aber sowohl das Thema als auch die Auseinandersetzung mit diesem konnten mich überzeugen. Wie immer geht es um sehr philosophische Lebensfragen, um den Sinn hinter der eigentlichen Handlung, um die Gefühle, Ängste und Wünsche die sich hinter einem Ehebruch verbergen. Und auch viele ethische Grundsätze, wie sie in der Bibel stehen, findet man hier wieder – kontrovers besprochen aber gut nachvollziehbar beschrieben.

Die Protagonisten des Buches bleiben alle etwas blass, so dass es definitiv an Identifikationspotential fehlt, wobei das der Handlung nicht schadet, denn als Leser möchte ich auch nicht der betrogene Ehepartner oder der wilde Liebhaber und erst recht nicht die Frau in der Sinnkrise sein. Es ist eben eine Erzählung, über das Leben und seine Tücken, über die Ehe und ihre Stolperfallen, über das Verzeihen und den unerschütterlichen Glauben an die Liebe. An eine Liebe, die bestehen bleibt, weil sie nach eigenem Ermessen als wichtigstes Gut des Menschen befunden wurde.

Fazit: Ein Buch für alle Leser, die Interesse an der Thematik haben und sich gerne in philosophische Gedankengänge eingliedern. Dieser Roman verzichtet gänzlich auf eine Wertung des Geschehens, stellt auch kein heroisches Verhalten in den Mittelpunkt. Aber er berührt durchaus das Herz des Lesers, weil man sich nach der Lektüre unweigerlich die Frage stellt: „Warum bin ich selbst treu?“ Oder eben nicht … Wer Coelho und seinen Schreibstil mag, wird der Geschichte einiges abgewinnen können.

Veröffentlicht am 18.10.2018

Untreue ist kein Kavaliersdelikt…

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Ich weiß nicht wie es anderen Lesern geht, aber Coelhos Bücher haben auf mich eine besondere Anziehung, auch wenn ich von ihm bisher nur Bücher gelesen habe, die mir entweder richtig gut gefielen oder ...

Ich weiß nicht wie es anderen Lesern geht, aber Coelhos Bücher haben auf mich eine besondere Anziehung, auch wenn ich von ihm bisher nur Bücher gelesen habe, die mir entweder richtig gut gefielen oder absolut gar nicht.

So fällt es mir nach der Lektüre von "Untreue" alles andere als leicht diesen Roman zu bewerten.

Als Protagonistin lernen wir die 31 jährige Linda kennen, die alles hat, aber dennoch unzufrieden ist mit ihrem Leben. So geschieht es, dass sie ihren Ehemann, mit dem sie seit 10 Jahren verheiratet ist, betrügt. Doch was ändert sich in ihrem Leben? Ändert sich überhaupt etwas? Und vor allem: was macht es mit ihr?

Coelho widmet sich hier einem sehr spannenden Thema, das auch viele Leser bewegen wird, von daher ist die Idee zum Buch wirklich klasse.

Allerdings krankt sein Buch wieder durch die typisch coelhoschen Eigenschaften.

Die Protagonistin Linda ist für mich als Leser nicht greifbar gewesen. Immer wieder fragte ich mich: "Was will sie denn nun?" Sicher konnte ich ihre Unzufriedenheit verstehen, denn wer hat es schon gern, wenn der Alltag in die Beziehung eingekehrt ist und die Leidenschaft dabei flöten geht? Niemand, aber um das Problem zu lösen, geht Linda unmögliche Wege, die für mich nicht nachvollziehbar waren.

Ansonsten kann es Coehlo einfach nicht lassen esoterische und christliche Elemente in seinen Roman einfließen zu lassen, was mich persönlich einfach stört, weil es die erzählte Geschichte kein Stück weiter bringt. Und dann verliert der Autor dadurch ab und zu den roten Faden, so dass der nicht gerade seitenstarke Roman aufgebläht wirkt.

Interessiert habe ich den Roman gelesen und konnte auch einiges für mich mitnehmen, aber den Unterhaltungswert hatte ich mir größer vorgestellt.

Fazit: Ein Roman, den man gelesen haben kann, aber nicht muss. Nach meinem Empfinden nur bedingt empfehlenswert.