Was du dich nie zu Beethoven zu fragen trautest, wird in dieser Graphic Novel an seinem Totenbett von den unterschiedlichsten kondolierenden Besuchern verhandelt. So werden Geschichten über sein Genie neben Anekdoten über weniger heldenhaften Seiten erzählt und ergeben dabei auch ein nicht immer schmeichelhaftes Bild seiner heuchlerisches Mitbürger.
Zum 250. Geburtstag des Genies Beethoven liefert diese Graphic Novel einen sehr unterhaltsamen und durchaus informativen Beitrag.
Meinung
Bei diesem Titel wurde ich wieder einmal positiv überrascht. Während ich erwartet hatte dass ich eine Art Biographie erhalten würde, hielt ich ein Werk in den Händen, welches nach dem Ableben ...
Meinung
Bei diesem Titel wurde ich wieder einmal positiv überrascht. Während ich erwartet hatte dass ich eine Art Biographie erhalten würde, hielt ich ein Werk in den Händen, welches nach dem Ableben des Musikers spielt.
Es war faszinierend zu beobachten inwieweit sich die Menschen mit Beethoven auseinander gesetzt haben. Man lernt schnell kennen, dass einige nur einen Happen von seinem Ruhm haben möchte. Inhaltlich erwartete mich ein Auf und Ab an Trauer und den Wunsch berühmt sein zu wollen.
Bewundernswert war für mich die Recherche seitens des Autors und wie schnell ich als Leser das altertümliche Flair vermittelt bekommen hatte. Natürlich möchte ich auch die Grafiken nicht unerwähnt lassen. Im großen und ganzen wirken diese sehr düster, aber dennoch merkt man diesen Spagat zwischen Tod und Leben deutlich. Auch die einzelnen Emotionen und Gedanken kamen sehr deutlich rüber.
Fazit
Beethoven ist eine schöne Graphic Novel, die mich inhaltlich sehr überraschen konnte und sich auch gekonnt mit einer Legende auseinander setzt. Ein Schmuckstück auch für jüngere Leser. Aus diesem Grund 5 von 5 Sternen ❤
Modernes Comic, besser bekannt als Graphic Novel. Das Besondere an diesem Buch ist die Geschichte um Beethoven, da Sie als Comic nach seinem Ableben spielt. Angehörige berichten über das Leben des Ausnahmekünstlers. ...
Modernes Comic, besser bekannt als Graphic Novel. Das Besondere an diesem Buch ist die Geschichte um Beethoven, da Sie als Comic nach seinem Ableben spielt. Angehörige berichten über das Leben des Ausnahmekünstlers. Sehr anschaulich und wunderbar illustriert. Da wir in der Nähe des Geburtshauses von Beethoven in Bonn wohnen, ist dieses moderne Buch ein Muss.
"Ich weiß nicht, ist das eine Komödie, ist das eine Tragödie? Ich weiß nicht!" Dieses Zitat fasst diese Graphic Novel für mich perfekt zusammen. In diesem Buch werden die ersten Tage nach dem Tod von Beethoven ...
"Ich weiß nicht, ist das eine Komödie, ist das eine Tragödie? Ich weiß nicht!" Dieses Zitat fasst diese Graphic Novel für mich perfekt zusammen. In diesem Buch werden die ersten Tage nach dem Tod von Beethoven beschrieben. Verschiedene "Besucher" tauchen auf, und es finden viele Geschichten ihren Anfang. Doch niemand kann genau sagen, welche nun wahr ist. Auch die Beschaffung von "Reliquien" beginnt.
Dies war meine erste Graphic Novel. Daher war ich besonders gespannt, wie mir das Ganze gefallen wird. Der Anfang war ungewohnt, aber ich bin schnell in die Geschichte hinein gekommen. Auch wenn ich sagen muss, dass ich zu Beginn vieles nicht direkt verstanden habe war ich doch direkt interessiert.
Die Zeichnungen waren zudem ein weiterer Faktor, der mich begeistern konnte. Der Zeichenstil mit den markanten Gesichtern und den tollen Farben hat mir gut gefallen. Bei jedem Blick ist mir etwas neues aufgefallen. Dennoch wirken die Zeichnungen nicht überladen.
Die Sprache der Figuren hat mich oft zum lächeln gebracht. Besonders toll war der Wiener Dialekt. Aber auch das Französische oder Deutsche wurde gut eingebaut. Das hat der Geschichte in meinen Augen etwas Besonderes verliehen.
Insgesamt lässt mich dieses Buch allerdings zwiegespalten zurück. Es hat mich durchaus unterhalten und nachdenklich gemacht. Dennoch fehlt mir hier eine richtige Geschichte. Für mich fehlt da irgendwie der Anfang und auch das Ende ist für mich kein richtiges Ende. Auf mich wirkt es ein bisschen so, als wäre es mehr eine Zusammenfassung von historisch (nicht unbedingt belegten) Ereignissen/Gesprächen/Fakten, die in den Ansatz einer Geschichte eingebaut wurden.
Gefallen hat mir das Ganze dennoch, da es durchaus interessant war und ich diese Leichenfledderei zum Einen total seltsam fand, aber die Geschichten und die nicht übereinstimmenden, sehr kuriosen Geschichten rund um Beethoven doch unterhaltsam fand. Der Titel passt jedoch in meine Augen nicht wirklich zur Geschichte, bzw. er ist für mich persönlich nicht aussagekräftig genug.
Der Comicszenarist Peer Meter (»Haarmann«, »Vasmers Bruder«, »Gift«, »Böse Geister«) hat zum 250-jährigen Beethoven Jubiläum in Zusammenarbeit mit dem Illustrator Rem Broo einen ganz besonderen Beitrag ...
Der Comicszenarist Peer Meter (»Haarmann«, »Vasmers Bruder«, »Gift«, »Böse Geister«) hat zum 250-jährigen Beethoven Jubiläum in Zusammenarbeit mit dem Illustrator Rem Broo einen ganz besonderen Beitrag entworfen: Eine Comic-Biographie über das Musik-Genie!
»Ist es eine Komödie? Ist es eine Tragödie?«
Mit diesem Zitat des österreichischen Schriftstellers Thomas Bernhard wird der Comic über den berühmten Komponisten Ludwig van Beethoven eingeleitet und trifft die Quintessenz der Geschichte ziemlich genau wieder. Denn diese Comic-Biographie ist viel mehr als eine trockene Abhandlung über die Informationen zu dem musikalischen Genie, dessen fast völlige Taubheit ihn bis zum Ende zeichnete.
Ausgangspunkt der Erzählung ist Beethovens Tod und die Schnitzeljagd des Franzosen Louis Lefebvre auf der Suche nach seinem Idol, die ihn kreuz und quer durch Wien führt und anhand derer verdeutlicht wird, dass der Musiker unzählige Male (fast 80 Mal) ein neues Quartier in der österreichischen Hauptstadt bezog. Die Fahrt mit dem Fiaker vor der Kulisse der Stadt füllt Künstler Rem Broo durch seine detailreich gestalteten Panels und einer atmosphärisch abgestimmten Farbpalette mit Leben.
Land und Leute werden aber nicht nur in Rem Broos Bildern eingefangen, sondern auch die Hinterfotzigkeit der österreichischen Gesellschaft wird in den Sprechblasen der Akteure deutlich abgebildet. Kaum ist das Genie tot, scharren sich auch schon Bewunderer, Ärzte und Bekanntschaften um ihn wie lästige Schmeißfliegen. Sein Sekretär und Biograph Anton Schindler ist dabei vor allen Dingen auf seinen Vorteil bedacht, die Haushälterin weiß nichts Gutes über den »Beidlpracker« zu berichten und auch die Herren Doktoren, darunter sein letzter behandelnder Arzt Andreas Wawruch, kommen zu Wort und führen seinen Wunsch, die Entnahme seines Hörorgans durch.
Peer Meter ist es mit seinem Szenario gelungen den Starkult um Ludwig van Beethoven auf äußerst unterhaltsame Art und Weise zu umreißen und dabei den Leser*innen ein Bild von seinem Umfeld zu liefern, dass über das Leben in einer Welt voller Gönner mit Profitgier, geldgeiler Verwandtschaft und Neider Aufschluss gibt.
Besonders skurril und absonderlich erscheint auf den ersten Blick die Leichenfledderei, die mit dem Raub von Beethovens Haupthaar beginnt, denn mit den Locken des Genies ließ sich als Andenken gutes Geld machen, und bis hin zum Austausch des malträtierten Schädels reicht. Die Groteskheit der Vorgänge wird auch wunderbar bildlich in den Szenen mit dem Anatom und Pathologe Johann Wagner und seinem Gehilfen Anton Dotter dargestellt.
Die Auswüchse der Gesellschaft, die sich an dem Genie in irgendeiner Art und Weise profilieren möchte, um etwas von seinem Glanz abzubekommen hat mit Abstand betrachtet ganz schön schräge Züge, was sich auch an der Sängerin Caroline Unger zeigt, die vor aller Augen betont dass sie es war, die Beethoven bei der Uraufführung seiner Symphonie Nr. 9 im Kärtnertortheater zum applaudierenden Publikum umdrehte und nicht Henriette Sontag. Dieser Comic steckt voll solch herrlich absurder, wie auch authentisch wirkender Darstellungen, und fügt sich zu einem originellen Lesespaß zusammen, der einen zwischen dem Drang zum Lachen und zum Weinen schwanken lässt.
»Beethoven – Unsterbliches Genie« ist eine Biographie der anderen Art und liefert fast nichts über das musikalische Wirken des Außnahmekünstlers, dafür aber jede Menge über die zur Kunstfigur gemachten Persönlichkeit und den Kult um ihn. Rem Bro taucht die unterschiedlichen Episoden des Comics durch verschiedene stilistische Umsetzungen in ein Ambiente, das begeistert und immer wieder neue Seiten der tragischen Komödie aufkommen lässt.
Fazit
Eine tragische Komödie um das Totenbett des begnadeten Komponisten Ludwig van Beethoven die auf humorvolle Weise einen flüchtigen Blick auf das Idol der Romantik erhaschen lässt.