Cover-Bild Licht aus dem Osten
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 960
  • Ersterscheinung: 22.09.2017
  • ISBN: 9783499631672
Peter Frankopan

Licht aus dem Osten

Eine neue Geschichte der Welt
Michael Bayer (Übersetzer), Norbert Juraschitz (Übersetzer)

«‹Eine neue Geschichte der Welt› – dieses Buch verdient den Titel voll und ganz.»
Peter Frankopan lehrt uns, die Geschichte neu zu sehen – indem er nicht Europa, sondern den Nahen und Mittleren Osten zum Ausgangspunkt macht. Hier entstanden die ersten Hochkulturen und alle drei monotheistischen Weltreligionen; ein Reichtum an Gütern, Kultur und Wissen, der das Alte Europa seit jeher sehnsüchtig nach Osten blicken ließ. Frankopan erzählt von Alexander dem Großen, der Babylon zur Hauptstadt seines neuen Weltreichs machen wollte; von Seide, Porzellan und Techniken wie der Papierherstellung, die über die Handelswege der Region Verbreitung fanden; vom Sklavenhandel mit der islamischen Welt, der Venedig im Mittelalter zum Aufstieg verhalf; von islamischen Gelehrten, die das antike Kulturerbe pflegten, lange bevor Europa die Renaissance erlebte; von der Erschließung der Rohstoffe im 19. Jahrhundert bis hin zum Nahostkonflikt. Schließlich erklärt Frankopan, warum sich die Weltpolitik noch heute in Staaten wie Syrien, Afghanistan und Irak entscheidet.
Peter Frankopan schlägt einen weiten Bogen, und das nicht nur zeitlich: Er rückt zwei Welten zusammen, Orient und Okzident, die historisch viel enger miteinander verbunden sind, als wir glauben. Ein so fundiertes wie packend erzähltes Geschichtswerk, das wahrhaft die Augen öffnet.

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Veröffentlicht am 26.05.2019

Alles Gute (und Einiges Schlechte) kommt von Osten

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Der Autor möchte hier darlegen, wie sehr der „Osten“ die Geschichte Eurasiens und letztlich der ganzen Welt beeinflusst hat. Mit „Osten“ meint er das Gebiet vom östlichen Ufer des Mittelmeers und vom Schwarzen ...

Der Autor möchte hier darlegen, wie sehr der „Osten“ die Geschichte Eurasiens und letztlich der ganzen Welt beeinflusst hat. Mit „Osten“ meint er das Gebiet vom östlichen Ufer des Mittelmeers und vom Schwarzen Meer bis zum Himalaya, also Länder wie etwa Iran, Irak, Syrien, Afghanistan, Kasachstan, etc, die vielfach immer noch für regelmäßige Schlagzeilen sorgen.
Seine Ausführungen beginnen mit dem Persien des 6. Jahrhunderts v. Chr., was eigentlich etwas zu kurz gegriffen ist, gingen von der im Fokus stehenden Gegend doch bereits früher wichtige Impulse aus – man denke nur an das alte Mesopotamien oder die (vermutete) Herkunft der Indoeuropäer.
Die folgenden Jahrhunderte und Jahrtausende behandelt er dafür umso ausführlicher. Dabei werden häufig eher zu viele Details angeführt, sodass es mir bisweilen schwerfiel, das große Ganze im Blick zu behalten.
Dennoch gelingt es insgesamt ganz gut, die wesentlichen Entwicklungslinien nachzuzeichnen. So kann die Lektüre auch dabei helfen, mache Medienberichte besser einzuordnen und zu verstehen, wie historische Entwicklungen, Konflikte und gelegentlich auch bloße Zufälle bis heute nachwirken.

Allerdings ist der Autor für meinen Geschmack zu sehr darum bemüht, alle bedeutenden Ereignisse der Weltgeschichte (einschließlich beispielsweise der Entdeckung Amerikas oder der beiden Weltkriege) letztlich auf seine Lieblingsregion zurückzuführen. Sicher kann man für all das vernünftige Argumente finden. Manche Zusammenhänge wirkten für mich aber doch ziemlich weit hergeholt bzw als Ergebnis einer ziemlich einseitigen Betrachtung. Außerdem wird diese Region zu sehr als Opfer „böser Mächte“ (zuerst vor allem der Europäer, später der US-Amerikaner) dargestellt, ohne wirklich zu hinterfragen oder zu erklären, wie es dazu kommen konnte, dass sie ihre einstige Vormachtstellung verloren hat.
Obwohl oder vielleicht gerade weil der Text bei der Aufzählung von Fakten zu sehr in die Tiefe geht, ist er hinsichtlich anderer Aspekte zu oberflächlich.