Cover-Bild Fluch der Venus – Wiener Abgründe
Band 1 der Reihe "Leopold Kern"
(3)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 360
  • Ersterscheinung: 01.09.2022
  • ISBN: 9783492506267
Peter Lorath

Fluch der Venus – Wiener Abgründe

Historischer Kriminalroman | Nominiert für den Leo-Perutz-Preis 2023 und ausgezeichnet mit dem Harzer Hammer 2023

Ein historischer Kriminalroman für alle LeserInnen, die es düster mögen. Nominiert für den Leo-Perutz-Preis 2023 und ausgezeichnet mit dem Harzer Hammer 2023

»Sie kennen das Geschäft, Sie wissen, wie der Apparat funktioniert und Sie haben Routine. Der perfekte Ermittler. Von ihren Kontakten im Milieu ganz zu schweigen. Ihr Wissen ist unbezahlbar. Eigentlich müsste ich dem bladen Ferdl sogar dankbar sein.«

Wien, 1880: Die Stadt verändert sich in rasendem Tempo, Mietenwucher und Arbeiterelend greifen um sich. Die Prostitution blüht und entzieht sich jeglicher behördlichen Kontrolle, Syphilis und Tuberkulose wüten unter Arm und Reich.

Der Mord an der Nobelprostituierten Fanni Matzner zwingt den Wiener Polizeipräsidenten Marx zum Einsatz eines geheimen Sonderermittlers. Leopold Kern, ein einstiger Polizeiagent mit hervorragenden Halbweltkontakten, gerät in ein Netzwerk von Intrigen und weiß bald nicht mehr zwischen Freund und Feind zu unterscheiden ...

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2023

Spannender historischer Krimi

0

Inhalt:

Wien, 1880. Die Edelprostituierte Fanni Matzner stirbt unter rätselhaften Umständen. Eine Obduktion zeigt: Fanni wurde ermordet. Doch der Fall ist zu prekär um öffentlich zu ermitteln. Kurzerhand ...

Inhalt:

Wien, 1880. Die Edelprostituierte Fanni Matzner stirbt unter rätselhaften Umständen. Eine Obduktion zeigt: Fanni wurde ermordet. Doch der Fall ist zu prekär um öffentlich zu ermitteln. Kurzerhand beauftragt der Wiener Polizeipräsident Marx seinen geheimen Sonderermittler Leopold Kern. Dieser stößt bei seinen Nachforschungen auf eine Sumpf, der bis in die höchsten Kreisen Wiens reicht. Und muss sich dabei auch seiner eigenen Vergangenheit stellen.

Meine Meinung:

Das dunkle und bedrohlich wirkende Cover und der spannend klingende Klappentext haben mich auf Anhieb angesprochen und neugierig gemacht. Und das Innere des Buches hält, was das Äußere verspricht: Autor Peter Lorath ist ein spannender und atmosphärischer Krimi gelungen, der den Leser mitnimmt auf eine Reise in das Wien im Jahre 1880. Eine Stadt in Zeiten des Umbruchs. Geprägt von Industrialisierung und drastischen Veränderungen, aber auch von gesellschaftlicher Ungleichheit, Armut und Elend insbesondere in der Arbeiterschicht, Prostitution und sich rasend schnell verbreitender Krankheiten wie Syphilis. Dem Autor gelingt es diese Zeit einzufangen und dem Leser ein authentisches und ehrliches Bild von der Stadt und seiner Bevölkerung zu vermitteln.

Der Protagonist des Buches, Ermittler Leopold Kern, ist ein zur Melancholie neigender Charakter, was dem Verlust seiner Frau und Kind geschuldet ist. Er ist nicht gerade ein Sympathieträger, weshalb ich mich zwischenzeitlich etwas schwer getan habe mit ihm. Aber wenn er sich einmal in etwas verbissen hat, gibt er nicht auf, bis er die Wahrheit ans Licht gebracht hat und ist - nicht nur wegen seiner Auffassungsgabe und Hartnäckigkeit - ein sehr guter Ermittler, dem seine Verbindungen zum Rotlichtmileau bzw. den Ruf, der ihm dort vorrauseilt, mehr als einmal zum Vorteil gereicht. Im Laufe des Buches erfährt der Leser auch einiges Privates über Kern, was ihn mehr Tiefe verleiht und authentisch macht und mich am Ende schließlich doch mit ihm versöhnt hat.

Der Plot des Buches ist spannend, denn der Mord an der Prostituierten Fanni Matzner ist aufgrund des Vorgehens gleichermaßen grausam wie aufsehenserregend. Hinzu kommt, dass es nicht bei einer Leiche bleibt.. Kein leichter Fall für Kern, denn er trifft bei den Ermittlungen aus seine einstige große Liebe, mit der er nie richtig abgeschlossen hat, und muss sich seiner eigenen Vergangenheit stellen. Erst nach und nach gelingt es ihm die Gründe für den Mord an Fanni Matzner ans Licht zu bringen. Dank einiger ungeahnter Wendungen bleibt die Auflösung sowie der Ausgang der Geschichte bis zum Schluss undurchsichtig und unvorhersehbar. Erst ganz am Ende fallen alle Puzzleteile an ihren Platz und ergeben ein grausames Ganzes. Ein stimmiges Ende für diesen spannenden und insbesondere in der zweiten Hälfte fesselnder Krimi.

Fazit:

Spannender Krimi mit gelungenem historischen Setting. Ich hoffe sehr auf einen zweiten Teil und ein Wiedersehen mit Kern!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.09.2022

Fesselnd bis zur letzten Seite

0

Peter Lorath entführt uns in das Wien von 1880.

Der Tod der Nobelprostituierten Fanni Matzner lässt einen ihrer betuchten Freier nicht unberührt. Er besteht auf einer Obduktion. Das Ergebnis ist leider ...

Peter Lorath entführt uns in das Wien von 1880.

Der Tod der Nobelprostituierten Fanni Matzner lässt einen ihrer betuchten Freier nicht unberührt. Er besteht auf einer Obduktion. Das Ergebnis ist leider nicht ganz zufriedenstellend, weil einerseits kommt heraus, dass Fanni an Syphilis erkrankt war und zweitens durch einen gezielten, kaum wahrnehmbaren Stich in den Nabel getötet worden ist. Polizeipräsident Marx, ebenfalls Kunde der Toten, setzt Leopold Kern als Sonderermittler ein. Leopold, im Milieu als „Huren-Poldl“ bekannt, ist nicht ganz unumstritten. Er ist weder bei der Polizei noch bei den Verbrechern gerne gesehen, weil er unkonventionelle Maßnahmen ergreift.

Ohne Rückendeckung durch den Polizeiapparat beginnt er Fannis letzte Wochen zu rekonstruieren und entdeckt gemeinsam mit dem Pathologen, dass es noch weitere Opfer gibt, die auf dieselbe Art getötet worden sind. Läuft hier ein Serienmörder herum? Was haben die Toten außer der Todesart gemeinsam?

Je weiter Leopold Fannis Geheimnisse eindringt, desto tiefer verstrickt er sich in die Machenschaften alter Bekannter aus dem Milieu. Und dann hat er noch den militärischen Geheimdienst am Hals ....

Meine Meinung:

Dieser historische Krimi zeigt das Wien des 19. Jahrhunderts von seiner schäbigen Seite. Die Hauptstadt der Donaumonarchie ist Sammelpunkt von Adeligen, Beamten, Glücksrittern und zahlreichen Armen, die glauben, in der Großstadt ihr Glück zu finden. Doch in diesem Moloch ist sich jeder selbst der nächste. So ist auch die Untersuchung von Fannis Tod dem Eigennutz des Polizeipräsidenten geschuldet und nicht dem Interesse für die Tote.

Leopold Kern ist „ein wegen Insubordination und Brutalität entlassener Beamter, der Albtraum jedes Vorgesetzten“ und wird nun als persönlicher Konfident vom Polizeipräsidenten eingesetzt.

Leopold Kern ist nicht unbedingt ein Sympathieträger. Er wirkt wie eine Bulldogge, die sich in ihre Aufgabe verbissen hat.

Der Schreibstil ist gelungen und fesselt bis zur letzten Seite. So erfährt der Leser einiges über die neue Entdeckung und Erfindungen sowie über Struktur der Beamtenschaft, wobei hier manchmal der Verdacht aufkommt, dass die linke Hand nicht weiß, was die rechte tut, weil die Geheimnisse der einzelnen Ressorts wichtiger als Menschenleben sind.

Fazit:

Diesem fesselnden Krimi im Rotlichtmilieu des Wien von 1880 gebe ich gerne 5 Sterne und hoffe auf eine Fortsetzung.

Veröffentlicht am 21.08.2022

Morbides Wien

0

Nach dem Tod der Nobelprostituierten Fanni Matzner soll eine Obduktion stattfinden. Einer ihrer Freier will Gewissheit, woran sie gestorben ist. Aufgrund des Ergebnisses setzt Polizeipräsident Marx den ...

Nach dem Tod der Nobelprostituierten Fanni Matzner soll eine Obduktion stattfinden. Einer ihrer Freier will Gewissheit, woran sie gestorben ist. Aufgrund des Ergebnisses setzt Polizeipräsident Marx den Sonderermittler Leopold Kern ein, auch als Hurenpoidel bekannt. Schnell landet Leo bei alten Bekannten aus dem Milieu und gerät zwischen Freund und Feind.

Von Beginn an findet sich der Leser in einem perfekt zum Leben erweckten alten Wien im Jahre 1880 wieder. Ringstraße und Vorstadt, Prachtbauten, ärmliche Behausungen und Ecken des Elends entstehen mittels bildhafter Sprache und etlichen typischen Ausdrücken vor dem geistigen Auge des Lesers. Rasch ist man im Sog gefangen von hochrangigen Beamten, Grafen, Edelhuren und Geheimnissen. Ein jeder ist auf seinen Vorteil bedacht, niemand will irgendwo anstreifen. So ist es Marx unmöglich, offizielle Mordermittlungen einzuleiten; also muss Kern mit seinen Kontakten zum Milieu herhalten.

Düster und undurchsichtig ist die Atmosphäre im Buch, verstärkt wird das Ganze noch durch Kerns persönliches Schicksal, an dem er schwer zu tragen hat. Die Schreibweise Loraths, geprägt durch alte Wiener Ausdrücke, untermalt das besondere Flair zur damaligen Zeit, lässt gar Gerüche des Verderbens vernehmen und das schwere Parfum, welches alles überdecken soll. Ähnlich wie die Syphilis frisst sich das Unheil langsam aber stetig bis an die Oberfläche. Die Handlung ist geschickt komponiert und führt ohne Eile, dennoch stets interessant, durch verschiedenste Stationen. Es wird immer schwieriger, Freund von Feind zu unterscheiden, nicht nur für Leopold Kern, sondern auch für den Leser, der ja da und dort auch zusätzliche Einblicke bekommt.

Spannende Figuren, welche lebendig charakterisiert werden und Bilder der Zeit des Umbruchs in Wien lassen diesen Krimi zu einem besonderen Erlebnis werden, die Handlung im Rotlichtmilieu ist glaubwürdig und authentisch entwickelt. So darf der Leser auf weitere Fälle für Leopold Kern hoffen. Ich würde mich jedenfalls sehr freuen.



Titel Fluch der Venus - Wiener Abgründe, Peter Lorath

Autor Peter Lorath

ISBN 978-3-492-50626-7

Sprache Deutsch

Ausgabe Taschenbuch, 360 Seiten

Ebenfalls erhältlich als e-book

Erscheinungsdatum 1. September 2022

Verlag Piper

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere