Kommissarin mit Herausforderungen
Außergewöhnliche Morde und eine Kommissarin mit beruflichen und privaten Herausforderungen - eigentlich hat der Krimi des Autorenduos Strotmann/ Neubauer alles, was sich der gediegene Leser wünscht. Der ...
Außergewöhnliche Morde und eine Kommissarin mit beruflichen und privaten Herausforderungen - eigentlich hat der Krimi des Autorenduos Strotmann/ Neubauer alles, was sich der gediegene Leser wünscht. Der Erzählstil ist gut verständlich und flüssig, die Beschreibungen und Charakterisierungen nachvollziehbar und ja, Kommissarin und Ermittlerteam sind sympathisch. Obwohl es sich bereits um das zweite Buch der Reihe handelt, gelingt der Einstieg auch ohne Band 1 gelesen zu haben.
Einige Punkte aber trüben das Lesevergnügen: Der auf den ersten Blick gute Plot wirkt durch Ungenauigkeiten nicht mehr ganz stimmig. Was hat es mit den blutigen Spiegeln auf sich? Einen klareren Bezug wäre hier wünschenswert. Im ersten Teil braucht der Leser schon etwas Muße, um das Nebeneinander aller auftretenden Personen richtig einzuordnen. Mein Hauptkritikpunkt: Die Informationen stehen eher nebeneinander, als das sie ein homogenes Bild ergeben. Im zweiten Fall ist‘s nicht mehr ganz zäh, das Buch nimmt an Fahrt auf. Auch die Familiengeschichte bekommt etwas mehr Tiefe. Hier blitzt durch, was ich mir durchgängig gewünscht hätte: eine stimmige Ausarbeitung des gut angelegten Plots. Insgesamt ist das Privatleben, ohne mehr Zuwendung in der Charakterisierung, gemessen am Gesamtumfang des Buches zu umfangreich bemessen.
Mein Fazit: „Die Kommissarin und die blutigen Spiegel“ ist ein solider Krimi, der mit einer sympathischen Hauptdarstellerin punktet und mit außergewöhnlichen Morden daherkommt. Schaut man über so manche Ungenauigkeit und den einen oder anderen Zufall hinweg, ist die Lektüre durchaus keine vergebene Zeit. Es bleibt zu hoffen, dass das Autorenduo sich intensiver mit dem Zusammenspiel der einzelnen Krimi-Komponenten befasst. Potenzial für die Reihe ist nämlich durchaus da!