ich habe jede Zeile genossen
" Bella Clara " ist der Abschluss der Jahrhundertwind -Trilogie, die des Öfteren auch in diesem Buch genannt wird. Für mich war es das erste Buch der Trilogie das ich gelesen habe. Ich hatte aber keinerlei ...
" Bella Clara " ist der Abschluss der Jahrhundertwind -Trilogie, die des Öfteren auch in diesem Buch genannt wird. Für mich war es das erste Buch der Trilogie das ich gelesen habe. Ich hatte aber keinerlei Schwierigkeiten das Buch zu genießen, ohne die Vorgänger gelesen zu haben.
Clara lässt sich von ihrem gewalttätigen Ehemann scheiden, bzw. sorgt dafür, dass sie geschieden wird. Doch ihre Hoffnung das Sorgerecht für die Kinder zu bekommen und von der Apotheke ihrer Eltern, die sie nach ihrem Tod geerbt hatte, leben zu können, stellt sich als Trugschluss heraus, beides wird ihrem Mann zugesprochen .Ihre Bemühungen in Berlin eine Stelle in einer Apotheke zu bekommen scheitern, da die Presse ihre Scheidung breitgetreten hat und sie nirgendwo eine Anstellung findet. Doch mit Hilfe ihrer Freundinnen schafft Clara einen Neuanfang. Sie siedelt nach Meersburg am Bodensee um und eröffnet durch einen Schönheitssalon, der zum großen Erfolg wird. Mit der Zeit baut sie ihr Geschäft mit großen Erfolg aus.
Beim Lesen dieses Buches war ich sofort im Geschehen. Nicht eine Minute habe ich mich gelangweilt, sondern habe an den Zeilen gehangen und mit Clara mitgefiebert, die einige Abenteuer zu bestehen hatte. Schön finde ich, dass die Autorin bedeutende Frauen wie Helena Rubinstein oder Elisabeth Ardens als Vorbild genommen hat, um diesen schönen Roman zu schreiben. Eingebettet in eine Zeit, in der Frauen versuchten Rechte für sich zu gewinnen und aus ihrer alten Frauenrolle zu schlüpfen, passt die Entstehung von Pflegemitteln und Schönheitssalons sehr gut, obwohl diese, wie die Autorin im Anhang beschreibt, erst später entstanden. Die Entwicklungen der Frauen, die von " Arbeitstieren", die oft mehr Arbeit leisten mussten als Angestellte, zu Persönlichkeiten, die für sich in Anspruch nahmen, ernst genommen zu werden , auch in der Arbeitswelt, hat Frau Durst - Benning gelungen dargestellt. Die Vormachtstellung des männlichen Geschlechts wird gut herausgearbeitet, nicht immer schmeichelt für die Männerwelt.
Die Personen, die die Schriftstellerin in ihrem Buch agieren lässt, sind liebevoll ausgearbeitet, sodass man sich schnell mit ihnen identifizieren kann. Der flüssige und ansprechende Schreibstil rundet dieses gelungene Buch ab und hat mich davon überzeugt, dass ich die beiden ersten Teile unbedingt lesen muss.