Ehrlich gesagt ist es total an mir vorbeigegangen, dass von der Maierhofen-Reihe ein vierter Band erscheint. Ja, Schande über mein Haupt. Aber ich habe doch noch irgendwie die Kurve gekriegt und natürlich das Buch dann sofort gelesen ;) Es ist einfach immer wieder schön bei Maierhofen zu Gast zu sein. Ach was, es ist nicht wie Gast sein, sondern als würde man Heim kommen und die Bewohnen heißen einen immer herzlich willkommen. Auch hier war es wieder so, als wäre ich nie weg aus Maierhofen gewesen, es ist einfach so schön idyllisch dort.
In "Spätsommerliebe" spielt keiner so wirklich eine Hauptrolle, im Gegenteil, irgendwie sind alle uns bekannten Bewohner im Fokus, und es hat sich viel getan, positives als auch negatives. Denn bei den verliebten Paaren kehrt so langsam der Alltag ein und der kann, muss aber nicht, für die Liebe oft das Aus bedeuten. Was uns in der Phase des frisch Verliebtsein nicht gestört hat am Partner, macht uns jetzt wahnsinnig und wir würden ihn am liebsten aus dem Haus werfen. So wie bei Magdalena und ihrem Apostoles, der für sie sein Lokal seiner Nichte übertragen hat und extra nach Maierhofen gezogen ist. Sein griechisches Temperament aber auch seine Gelassenheit hat Magdalena anfangs immer so geliebt, doch der ganze Stress im der Bäckerei und das bevorstehende "Kräuter der Provinz-Festival" bringen sie an die Grenze ihrer Nerven, und so kommt es zum großen Krach zwischen den Beiden, und sie trennen sich. Doch Apostoles kann und will nicht glauben, dass es das war und veranstaltet für alle Bewohner Maierhofens ein wundervolles griechisches Fest, bei dem vorranging nur er kocht und alle bewirtet. Denn das haben sich die Maierhofer redlich verdient, und auf diesem Weg möchte er auch seine Magdalena zurückgewinnen. Doch wird es ihm gelingen?
Auch Christine und Reinhard sind glücklich miteinander und immer noch sehr verliebt. Doch so langsam kriselt es auch hier, denn Reinhard würde gerne so viel mit Christine unternehmen, für die aber die Gäste immer an erster Stelle stehen. In Reinhards Augen übernimmt sie sich mit der ganzen Arbeit, auch wenn er versucht sie immer zu unterstützen wo er nur kann, doch helfen lässt sie sich nicht wirklich. Da wundert es einen nicht, dass es kommt wie es kommen muss, dass Christine mit ihren Kräften am Ende ist.
Bei den anderen Bewohnern läuft es sonst soweit ganz gut, und auch paar Neuigkeiten gibt es, vor allem bei Greta und Vincent. Aber das solltet ihr selbst nachlesen.
Auch mit "Spätsommerliebe" hat Petra Durst-Benning eine wundervolle und auch wieder sehr nachdenkliche Geschichte erzählt, die mir sehr gefallen hat. Denn sie zeigt, wie wichtig es ist, auch im Alltag seine Liebe zu pflegen. Irgendwann ist der Schleier der ersten Verliebtheit verschwunden und der Alltag kehrt ein, und die Kunst ists es doch, auch hier zusammenzuhalten und über alles zu reden. Aber auch, Zeit für sich zu finden, sonst kann eine Liebe nicht bestehen.
Kann das Buch jeden empfehlen, denn mit dieser Geschichte könnt ihr aus eurem täglichen stressigen Alltag für eine kurze Zeit entfliehen und bekommt ein Stück Gelassenheit von Maierhofen zu spüren.
Was ich ganz schön fand diesmal, dass wirklich über jeden Bewohner erzählt wurde, keiner wurde ausgelassen. Das war ja genau der Punkt, der mir an "Die Blütensammlerin" etwas gefehlt hat. Einen Punkt ziehe ich leider ab, weil es mir ab und an doch etwas zu wirr war und ich leicht den Überblick verloren hatte.
Deswegen vergebe ich dem Buch 4 von 5 Sternen und würde mich sehr freuen, wenn es einen fünften Band gibt.