Süss, aber insgesamt eher flach
Millie geht auf ein Internat nach Schottland. Weit weg von ihrem zu Hause Texas und vor allem weit weg von ihrer Ex-Freundin. Die neue Schule bietet jedoch genauso viel Drama und so findet sich Millie ...
Millie geht auf ein Internat nach Schottland. Weit weg von ihrem zu Hause Texas und vor allem weit weg von ihrer Ex-Freundin. Die neue Schule bietet jedoch genauso viel Drama und so findet sich Millie in einem Zimmer mit der schottischen Prinzessin Flora wieder. Diese beschliesst nicht nur, Millie von Tag 1 nicht zu mögen, sondern ihr das auch bei jeder Gelegenheit zu zeigen. Aber dank eines Schulprojekts, sowie dem Prinzen von Schottland werden die beiden dann doch noch Freunde. Oder vielleicht sogar mehr.
Ich habe das Buch im Original auf Englisch gelesen und schon relativ schnell habe ich gemerkt, dass mir der Schreibstil nicht unbedingt zusagt. Warum kann ich nicht erklären, aber ich fand es seltsam geschrieben. Ob das in der deutschen Übersetzung ebenfalls der Fall ist, kann ich nicht beurteilen. Der Schreibstil hat für mich jedoch den Lesespass verringert.
Die erste Hälfte von «Royals: Herzensprinzessin» zieht sich, Spannung ist kaum vorhanden, der Klappentext verrät schon die Hälfte des Buches. Trotzdem habe ich mich unterhalten gefühlt. Der Schauplatz und die Ausgangsituation klangen vielversprechend. Jedoch geschieht sehr lange kaum etwas.
Chemie oder Knistern zwischen Flora und Millie sucht sich vergeblich und als es dann plötzlich kommt, frage ich mich, was ich verpasst habe. Sowohl Flora als auch Millie fehlt es an charakterliche Tiefe, bis zum Schluss habe ich nicht das Gefühl, die beiden zu kennen. Insgesamt ist das aber das Hauptproblem des Buches. Themen werden angerissen, Figuren zwar vorgestellt, aber es fehlt immer an Tiefe und was ich mir als eine schöne, humorvolle Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Frauen vorgestellt habe, ist eher eine sehr vorhersehbare, konstruierte Romanze, die mein Herz nicht wirklich berührt hat.
Das Ende ganz besonders hat mich enttäuscht. Auf wenigen Seiten wird so viel Handlung verarbeitet, wie davor auf 200 Seiten und es stellt sich mir die Frage, was Rachel Hawkins sich dabei gedacht hat. Das Buch wird als süsse Liebesgeschichte vermarktet und das ist es grundsätzlich auch, aber als Leser habe ich das Gefühl, dass mit der wichtigste Teil dieser Liebesgeschichte nur in kleinen Brocken erzählt worden ist. Die grossen Gefühle habe ich vermisst.
Fazit
«Royals: Herzensprinzessin» von Rachel Hawkins ist unterhaltsam und lässt sich schnell lesen, mehr ist es jedoch auch nicht. Dem Buch fehlt es an Tiefe, die Figuren sind sehr blass gezeichnet und für mich kaum greifbar. Der Spannungsbogen ist zudem nicht vorhanden und die erste Hälfte kaum interessant. Das Ende dagegen bietet Potenzial, wird dann aber zu schnell abgehandelt. Ich habe mich sehr darauf gefreut, aber letzten Endes ist das Buch für mich eher eine Enttäuschung. Ich vergebe 3 von 5 Sterne und kann euch das Buch nur bedingt empfehlen. Da gibt es bedeutend bessere Titel in dem Genre wie Royal Blue.
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