Als ich das erste Mal über „Royals“ gestolpert bin, wusste ich einfach sofort, dass ich das Buch unbedingt lesen muss. Das Cover mit den pinken Handschuhen und der pinken Tasche hat es mir irgendwie richtig angetan und der Klappentext sprach mich einfach sofort an. Von Rachel Hawkins hatte ich bisher noch nichts gelesen, „Royals – Prinz Charming gesucht“ sollte also mein erstes Buch von ihr sein.
Die 17-jährige Daisy führt ein ganz normales Leben zusammen mit ihren Eltern in Florida. Na ja, okay, normal war es vielleicht mal. Seit Daisys große Schwester Ellie und der Kronprinz von Schottland ein Paar sind, kann man irgendwie nicht mehr so wirklich von einem gewöhnlichen Leben sprechen. Noch mehr verändern tut es sich, als Ellie und ihr charmanter Prinz verkünden, dass sie demnächst heiraten werden. Zur Vorbereitung auf die Hochzeit müssen Daisy und ihre Eltern den Sommer über in Schottland bei der royalen Familie verbringen. Na super. Daisy ist alles andere als begeistert von dieser plötzlichen Sommerumplanung. Anstatt mit ihrer besten Freundin nach Key West zur Key Con zu fahren, muss sie sich nun mit den königlichen Chaoten und jeder Menge Zicken rumschlagen. Sie muss die königlichen Gepflogenheiten erlernen, muss sich an das kalte Klima in Schottland gewöhnen und als wäre das alles nicht schon schlimm genug, lässt Daisy einfach kein Fettnäpfchen aus und stolpert von einer peinlichen Situation in die nächste. Zum Glück ist da aber Miles, der ihr dabei helfen soll, sich am Hofe zurechtzufinden. Miles ist zwar schon etwas arrogant, aber auch wahnsinnig gutaussehend...
Ich hatte einen wunderbaren Einstieg in das Buch. Der Schreibstil von Rachel Hawkins ist super, er ist locker-leicht, lebendig und spritzig modern. Für mich hat er sich richtig angenehm lesen lassen, ich bin hier nur so durch die Seiten geflogen und habe das Buch quasi inhaliert.
„Royals“ hat mir genau das beschert, was ich mir erhofft habe. Die Story ist so schön humorvoll, romantisch und zuckersüß. Mich hat sie bestens unterhalten, ich war hier durchweg am Schmunzeln und am Grinsen. Hinten in der Buchklappe steht, dass „Royals“ perfekt für Meg Cabot-Fans ist und yes, dem stimme ich vollkommen zu! Ich selbst bin ein großer Fan von Meg Cabots Büchern und habe wirklich alle ihre Jugendromane, die auf Deutsch erschienen sind, gelesen. Vom Humor und Stil her erinnert „Royals“ tatsächlich an Meg Cabots Werke. Vermutlich werden die meisten sofort an „Plötzlich Prinzessin“ denken. Wer nun aber befürchtet, es hier mit einem müden Abklatsch von der Mia Thermopolis-Reihe zu tun bekommen, kann ich beruhigen: Dem ist auf jeden Fall nicht so. „Royals“ erzählt eine sehr eigenständige und irgendwie auch total andere Story. Dennoch kann ich mir aber nur zu gut vorstellen, dass die, die „Plötzlich Prinzessin“ lieben, auch von „Royals“ hellauf begeistert sein werden. Ich zumindest bin es, sehr sogar. :D
Erfahren tun wir alles aus der Sicht von Daisy in der Ich-Perspektive. Sie habe ich vom ersten Moment an in mein Herz geschlossen. Daisy ist liebenswert, witzig und so schön sarkastisch. Sie hat stets einen flotten Spruch auf Lager und ist wahrlich nicht auf den Mund gefallen. Mit ihr ist Rachel Hawkins eine richtig tolle, toughe Protagonistin gelungen, bei der man als Leser gar nicht anders kann, als sie gernzuhaben.
Wen ich ebenfalls große Klasse fand, waren Daisys Eltern. Hach, die beiden werden so herrlich schrullig dargestellt, allen voran der Vater, der früher mal ein bekannter Rockstar war. Allerdings hatte er mit seiner Band nur einen großen Hit und sein Ruhm war auch nur von sehr kurzer Dauer. Irgendwie ist Daisys Dad cool und uncool zugleich. Ich habe mich köstlich über ihn amüsiert, muss aber schon gestehen, dass ich sehr froh und erleichtert darüber bin, dass er nicht mein Daddy ist. Ihn kann man nur als peinlich bezeichnen. Zumindest aus der Sicht der Tochter. ;D
Aber Daisys Dad ist schon echt ein lieber Kerl. Ihn mochte ich richtig gerne.
Wen ich leider so gar nicht leiden konnte, ist Daisys große Schwester Ellie. Keine Ahnung, ich fand sie irgendwie so schrecklich kühl und ernst und so extrem egoistisch. Ihre Familie tut echt viel für sie, aber Ellie scheint das gar nicht so richtig zu würdigen sondern als selbstverständlich anzusehen. Besonders Daisy muss doch so einiges einstecken. Sie muss durch die Heirat auf den Trip zur Key Con verzichten, zu der sie mit ihrer allerbesten Freundin Isabel fahren wollte und auf die sie sich schon so gefreut hatte. Sie muss jederzeit damit rechnen, dass sie als die kleine Schwester der Verlobten des Kronprinzen von Schottland ins Visier der Presse gerät...Und auch sonst muss Daisy ständig auf Dinge verzichten, damit Ellie ihren Willen bekommt. Also nein, Ellie war definitiv keine Sympathieträgerin für mich.
Bei den anderen Charakteren kann ich nun auch nicht behaupten, dass ich sie alle mochte. Fand ich aber nicht schlimm, ich mag das total gerne, wenn man es in Büchern mit Figuren zu tun bekommt, über die man sich aufgrund ihrer furchtbaren Art so schön aufregen kann. :D
Wen ich anfangs etwas unsympathisch fand, war Miles. An ihm hat mich zuerst etwas gestört, allerdings kann ich noch nicht mal sagen, was genau. Großartig aber fand ich das Zusammenspiel von Miles und Daisy. Ihre Dialoge sind stellenweise so herrlich schlagfertig. Im Verlaufe des Buches hat sich mein Bild von Miles auch noch gewandelt. Ihn habe ich zum Ende hin noch richtig liebgewonnen.
Insgesamt bekommt man es hier mit so einigen ziemlich schrägen Charakteren zu tun. Das königliche schottische Hofleben ist schon echt eine Welt für sich. Kein Wunder, dass Daisy von einem Fettnäpfchen ins nächste stolpert. Ich glaube, mir wäre es vermutlich ähnlich ergangen. Ich konnte Daisy absolut verstehen, dass sie nichts von diesem Königsgedöns hält und sich von dem königlichen Trubel lieber fernhält. So ein Royalleben ist irgendwie gar nicht so cool, wie man immer denkt.
Ich kann euch versichern, Langeweile kommt hier an keiner Stelle auf. Die Story ist durchweg turbulent und mitreißend. Allerdings muss dazu gesagt sein, dass sie auch etwas kitschig und klischeehaft ist. Wer sich an so etwas stört, wird hier vermutlich öfters mal mit den Augen rollen. Mir machen Klischees nie groß was aus, für mich gehören sie zu einer solchen Art von Teeniebuch einfach dazu. Auch dass die Geschichte nicht allzu sehr in die Tiefe geht, fand ich überhaupt nicht schlimm. „Royals“ ist einfach so ein richtiger Wohlfühlschmöker mit einem wunderbar schottischen Flair, der einem vergnügliche, prickelnd schöne Lesestunden beschert.
Ebenfalls klasse fand ich die witzigen Blogartikel, die man zwischendurch zu lesen bekommt. Sie machen die Story nur noch authentischer und unterhaltsamer.
Bei „Prinz Charming gesucht“ handelt es sich, wie ich mittlerweile weiß, um den ersten Band einer Reihe. Allerdings bekommt man es hier mit keinem fiesen Cliffhanger am Ende zu tun. Das Buch ist in sich abgeschlossen. Da bin ich nun mal sehr gespannt, wie es wohl in der Fortsetzung weitergehen wird. Auf Englisch gibt es sie schon und ich hoffe so sehr, dass sie auch noch ins Deutsch übersetzt werden wird. Mir hat Band 1 von „Royals“ echt gut gefallen, ich kann es jedem, der auf süße, witzige, leichtherzige Geschichten steht sehr empfehlen. Und für Meg Cabot-Fans ist das Buch in meinen Augen ein großes Muss!
Fazit: Romantisch, zuckersüß und zum Schmunzeln schön! Meine Erwartungen konnte der erste Band der „Royals“- Reihe komplett erfüllen. Ich habe das Buch richtig weggesuchtet und habe mich beim Lesen köstlich amüsiert. Die Story ist so herrlich humorvoll, die Charaktere sind teilweise so schön schräg und die schlagfertigen Dialoge zaubern uns Lesern immer wieder ein breites Grinsen auf die Lippen. Mir hat das Buch ein wunderbar königliches Lesevergnügen beschert. Ich kann es wärmsten empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen!