Szenen einer Ehe
"Glückliche Ehe" von Rafael Yglesias hat mich berührt und hat mir einige literarisch anspruchsvolle Stunden geschenkt, die ich nicht missen möchte.
Ein Buch über eine fast 30 jährige Ehe mit ihren Höhen ...
"Glückliche Ehe" von Rafael Yglesias hat mich berührt und hat mir einige literarisch anspruchsvolle Stunden geschenkt, die ich nicht missen möchte.
Ein Buch über eine fast 30 jährige Ehe mit ihren Höhen und Tiefen und einem unausweichlichem Ende, hervorgerufen durch die Krebserkrankung von Margret.
Der Autor schildert sowohl das Kennenlernen der beiden jungen Leute Enrique Sabas und Margret Cohen,während der siebziger Jahre in Manhattan, als auch ihr schmerzliches Abschiednehmen nach fast 30 jähriger Ehe. Enrique, ein junger erfolgsversprechender Schriftsteller,der keinen Schulabschluss hat, lernt die etwas ältere Margret durch einen Freund kennen und merkt gleich, dass sie die Liebe seines Lebens ist.Trotz unterschiedlicher Herkunftsfamilien, auch seine Eltern sind Schriftsteller, Margret dagegen entstammt einer konservativen bürgerlichen Familie,spüren sie ihre gegenseitige Anziehungskraft.
Sie lernen sich kennen und lieben, heiraten , bekommen 2 Kinder, die ihre Ehe auf eine harte Probe stellen und Versuchungen erliegen lassen, erleben unterschiedliche berufliche Karrieren, bis Margret mit Anfang 50 an Blasenkrebs erkrankt.In dieser Zeit zeigt sich die tiefe Verbundenheit, die ihre Ehe trotz aller Widrigkeiten aufbauen konnte und lässt den Leser teilhaben an einem schmerzhaften Abschiednehmen, das durch beiderseitige Liebe geprägt ist.
Rapfael Iglesias brach selbst die Schule ab und musste sich früh von seiner Frau trennen.Dies ist sein erster Roman seit 13 Jahren und so mutet er schon etwas autobiographisch an.Seine Art diese Geschichte zu erzählen hat mit gefallen. Es ist kein oberflächliches Buch, das mit übertriebenem Pathos zu Tränen rührt, sondern eine in anspruchsvoller Sprache gehaltene Schilderung einer Ehe, wie sie vielleicht viele erleben, allerdings ohne dieses schicksalhafte Ende.Mir haben die beiden Hauptpersonen gut gefallen, vor allem deshalb , weil sie so "normal " waren.Keine Helden, keine erfolgreichen Yuppies, sondern Menschen mit Ecken und Kanten, die schwierige Situationen in ihrer Ehe durchleben musste, aber doch immer wieder zusammen gefunden haben. Das Ende Margrets wurde auch nicht übertrieben melodramatisch beschrieben, sondern als ein Abschied in gegenseitigen Einvernehmen, was wohl nicht immer selbstverständlich ist.Viele Gedanken und Emotionen werden durch dieses Buch in Gang gesetzt. Für mich immer ein Beweis für ein gutes Buch.