Trauriger Hintergrund eines Sommerhits
Bella Ciao – spätestens seit 2018 allen bekannt als Titel eines Sommerhits. Doch wer kennt den tristen Hintergrund des Partisanenhits?
Piemont, Borgo di Dentro, ein Dorf oberhalb von Genua, um die Jahrhundertwende. ...
Bella Ciao – spätestens seit 2018 allen bekannt als Titel eines Sommerhits. Doch wer kennt den tristen Hintergrund des Partisanenhits?
Piemont, Borgo di Dentro, ein Dorf oberhalb von Genua, um die Jahrhundertwende. Die junge Giulia und ihre beste Freundin Anita rackern wie viele andere in der Seidenfabrik. Giulia legt jede Lira, die sie verdient, sorgfältig auf die hohe Kante für ihre Hochzeit mit Pietro. Rund um Weihnachten, als ein Streik die Fabrik lahmlegt und das ganze Dorf in Aufruhr scheint, schläft sie mit Pietro, in der Hoffnung, die sich anbahnende Entfremdung damit überwinden zu können. Doch Pietro ist in Gedanken nicht mehr bei Giulia – er hat sich in Anita verliebt.
Wie ein Wink des Schicksals hat Giulia erst kurz zuvor eine Annonce für eine Passage in die USA, wo Arbeiter gesucht werden, gefunden und flüchtet, nachdem sie die Liebschaft zwischen Anita und Pietro entdeckt, Hals über Kopf nach Amerika.
Im Laden von Libero Manfredi in New York findet sie nicht nur Aufnahme und Arbeit, sondern in Libero selbst auch ein großes, liebevolles Herz, der Michael, Giulias Sohn, auch wie sein eigenes Kind annimmt. Im Laden von Libero Manfredi in New York findet sie nicht nur Aufnahme und Arbeit, sondern in Libero selbst auch ein großes, liebevolles Herz, der Michael, Giulias Sohn, auch wie sein eigenes Kind annimmt.
Das Buch schildert nun die Zeitabschnitte von 1900 – 1946 immer abwechselnd – einmal erfahren wir, wie Giulia und Libero in New York die Kriegsjahre – sowohl des ersten als auch des zweiten Weltkrieges – aus der Distanz erleben, dann wieder sind wir in Borgo di Dentro bei Pietro, Anita und ihren Familien mitten im Geschehen.
1946, Giulia ist inzwischen Anfang 60 und sehr krank, kehrt sie mit Michael an den Ort ihrer Kindheit zurück. Giulia ahnt nicht, welche Gräuel Anita und ihre Familie in den beiden Weltkriegen erlebt haben, als sie durch Borgo di Dentro streift – ohne Wissen, ob Anita und Pietro überhaupt noch leben oder ob die beiden jemals an sie gedacht haben. Doch es ist nicht Giulia, sondern Michael, der Anita schlussendlich aufspürt und die beiden alten Damen wieder zusammenbringt.
Raffaela Romagnolo ist mit diesem Buch ein Meisterwerk italienischer Geschichte gelungen. Selten wurde die Geschichte der Partisanen in den Wäldern so anschaulich dargestellt. Für mich ab sofort ein Fixpunkt unter den Autoren!