Cover-Bild Goldkap
Band 2 der Reihe "Hurtigruten-Krimireihe"
16,90
inkl. MwSt
  • Verlag: BlueCat Publishing GbR
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 11.09.2017
  • ISBN: 9783863270421
Rainer Doh

Goldkap

Nordnorwegen: Der grausige Fund einer Wasserleiche verdirbt dem Kriminalkommissar Arne Jakobson die Laune und das unerwartet beste Sommerwetter. Auf der Suche nach dem Mörder finden sich viele Verdächtige – erst recht als Gerüchte die Runde machen, in der verfallenen Bunkeranlage aus dem Zweiten Weltkrieg, die das Opfer restaurierte, sei ein riesiger Goldschatz der Wehrmacht verborgen. Hat der Mord etwa mit dem Gold zu tun?
Als die Medien die Sache aufgreifen, beginnt 300 km hinter dem Polarkreis ein regelrechter Goldrausch, und sogar die norwegische Nationalbank mischt sich ein. Aber dann passiert in Tromsø ein weiterer Mord und Arne wird klar, dass er auf einer ganz falschen Fährte ist.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.01.2018

Die Jagd nach dem Gold

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„...Mit was für Leuten hatte er in diesem Fall zu tun: zwei schweigsame Fischer, ein großspuriger Bauunternehmer, der sein Kaffeewasser vom Nordpol kommen ließ, ein alkoholisierter Pfarrer und hier auf ...

„...Mit was für Leuten hatte er in diesem Fall zu tun: zwei schweigsame Fischer, ein großspuriger Bauunternehmer, der sein Kaffeewasser vom Nordpol kommen ließ, ein alkoholisierter Pfarrer und hier auf der Halbinsel ein ganzer Verein von Wichtigtuern...“

Es ist sechs Monate vor Kriegende. In Norwegen ist ein Konvoi der Deutschen Wehrmacht unterwegs, als einer der LKW in den Fjord stürzt.
Dann wechselt die Geschichte in die Gegenwart. Kurz nach der Mittsommernacht finden die Brüder Dahlberg am Meer einen Toten. Sie wissen sofort, dass es kein Einheimischer ist. Der Fall landet bei Arne und Annelie. Das Gespräch allerdings ist schon fast stumme Kommunikation. Die fischer reden nicht mit jedem.
Der Autor hat einen spannenden Krimi geschrieben, dessen Spuren weit in die Vergangenheit reicht.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Das Eingangszitat gibt Arnes Eindruck nach dem Beginn der Ermittlungen wieder. Es stellt sich heraus, dass es sich bei dem Toten um den deutschen Historiker Doktor Werner Gerlach handelt. Er stand einem Verein vor, der sich um die Aufarbeitung einer alten deutschen Bunkeranlage kümmert. Die Mitglieder des Vereins, Deutsche, Österreicher, wenige Norweger, sind logischerweise die ersten Verdächtigen. Die Verhöre erweisen sich als schwierig. Angeblich weiß keiner etwas. Amüsant fand ich insbesondere das Gespräch mit den Wiener Bankern.
Hinzu kommt, dass Arne und Annelie bei den Ermittlungen mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert werden. Annelie hat mit dem Bauunternehmer Moberg noch eine Rechnung offen und Arne hatte einem norwegischen Bauern wegen Trunkenheit am Steuer den Führerschein entzogen. Der will deshalb nicht mehr mehr mit der Polizei reden. Die kurzen Gespräche sind geschickt aufgebaut.
Als Besonderheit hat der Autor in einer eigenen Schriftart ein Stück norwegischer Geschichte in das Geschehen integriert. Es geht um das Unternehmen Weserübung. Der norwegischen Nationalbank war es gelungen, vor der Besetzung das Gold in Sicherheit zu bringen. Als Johanna, eine Professorin aus Oslo, in Tromso erscheint, ist das Golds plötzlich wieder in aller Munde.
Ebenfalls thematisiert wird das Schicksal der norwegischen Kriegskinder, der Mütter Norwegerinnen und deren Väter deutsche Soldaten waren. Dadurch erweisen sich die Ermittlungen als zunehmend komplizierter.
Sehr ausführlich werden Land und Leute beschrieben. Außerdem hat der Autor gekonnte Spitzen in die Handlung gefügt. So freuen sich mehrere Protagonisten, bei ihrem Besuch in Deutschland endlich die Geschwindigkeit ihrer Autos austesten zu können. Auch das Thema Alkohol darf nicht fehlen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es ist eine gekonnte Mischung zwischen spannenden Krimi und historischen Fakten. Außerdem zeigt es, wie schnell man mit dem richtigen Thema Menschen manipulieren kann.

Veröffentlicht am 27.07.2018

manchmal braucht es halt etwas

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Willkommen in Norwegen. Das Land der Fjorde begrüsst den geneigten Leser gleich erstmal mit einer Wasserleiche -urgg. OK, es ist ein Krimi – das da wohl eine Figur den Tod findet, ist fast wahrscheinlich. ...

Willkommen in Norwegen. Das Land der Fjorde begrüsst den geneigten Leser gleich erstmal mit einer Wasserleiche -urgg. OK, es ist ein Krimi – das da wohl eine Figur den Tod findet, ist fast wahrscheinlich. Und schon ist man drin und begegnet mit dem Kommissaren Annelie und Arne herrlich schrulligen Persönlichkeiten die vor Eigenheiten und Eigensinn nur so strotzen. Doch jeder der befragt wird hat irgendwie ein Geheimnis und/oder einen Grund und doch auch wieder nicht.

„… Ich habe den Eindruck, als würden ständig neue Spuren hineingestopft. Alles passt wunderbar zusammen … aber es führt zu nichts.“ (Quelle: Seite 188)

Das ist das Schöne an Krimis ist, das hier auch gern einmal in die Klischeekiste gegriffen werden darf. Dadurch wurde ein wurde die Stellenweise drückende Stimmung der Geschichte aufgelockert werden. Leider hat dies nicht auch für Tempo gesorgt. Und hat man immer wieder das Gefühl, das die Story hängt und sich zieht. Und so haben mich die ticky Story und die sympatischen Protagonisten nicht ganz über die Defizite es Geschichte hinwegtrösten können. Trotzdem war nicht enttäuscht. Die Goldjagd durch die Fjorde und Bunker, Familiengeheimnisse und -bande fand ich toll. Sogar auf den Täter bin ich nicht selbst gekommen. Mir ging es wie den Ermittlern – so viele Spuren, die überall hinführten – das fand ich Klasse – so Klasse das der 1. Band der Reihe schon auf meinem Kindle.

Wobei auch schon bei der letzten Frage wären: Kann man das Buch unabhängig von Band 1 lesen? – Ja, es gibt kurze Anmerkungen, welche sich auf die „Vorgechichte“ beziehen, aber nichts was diese Story tangiert.

Fazit: Goldkap hat mich etwas zwiegespalten. Ich brauchte etwas um mit dem Stil zurecht zukommen, aber dann haben mich vor allem die Nebencharaktere um den kleinen Finger gewickelt. Manche Geschichten brauchen halt etwas länger.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Teilweise langatmig

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"Goldkap" von Rainer Doh (erschienen bei Divan) ist ein Kriminalroman mit historischem Hintergrund.
Die beiden Ermittler Arne und Annelie stehen vor einem ungewöhnlichen Fall: Ein Mann wird tot aufgefunden. ...

"Goldkap" von Rainer Doh (erschienen bei Divan) ist ein Kriminalroman mit historischem Hintergrund.
Die beiden Ermittler Arne und Annelie stehen vor einem ungewöhnlichen Fall: Ein Mann wird tot aufgefunden. Allen Anschein nach war es kein Einheimischer, aber was wollte er sonst in dieser unwirtlichen Gegend?
Über den Schreibstil habe ich keine klare Meinung: Zum einen gefällt mir, wie historische Begebenheiten in die Handlung eingeflochten wurden. Zudem sind die Handlungsorte so bildhaft beschrieben, dass man sie sich problemlos vorstellen konnte. Trotzdem war es für mich teilweise etwas anstrengend dieses Buch zu lesen: Manche Abschnitte zogen sich wie Kaugummi. Man hatte als Leser das Gefühl, dass die Handlung nicht wirklich voranschreitet.
Hat man jedoch die langatmigen Kapitel hinter sich gelassen wird man mit einem spannenden und vor allem unvorhergesehenen Ende belohnt.
Ich würde diesen Roman Lesern ans Herz legen, die gerne Bücher mit gut rechachiertem, historischen Hintergrund lesen. Krimifans, die sich auf eine actiongeladene Handlung freuen werden mit "Goldkap" eher weniger Freude haben.

Veröffentlicht am 20.11.2017

Kriminalroman mit Höhen und Tiefen

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Goldkap - Ein neuer Fall für Arne Jakobson ist ein Kriminalroman des Autors Rainer Doh. Er ist Autor für Fachmedien, Familienromane, Thriller sowie Krimis. Er lebt in München, liebt aber scheinbar die ...

Goldkap - Ein neuer Fall für Arne Jakobson ist ein Kriminalroman des Autors Rainer Doh. Er ist Autor für Fachmedien, Familienromane, Thriller sowie Krimis. Er lebt in München, liebt aber scheinbar die Schönheit des hohen Nordens.
In der dritten Person aus der Perspektive des Kriminalpolizisten Arne Jakobson wird die Geschichte erzählt. Angesiedelt ist die Erzählung in Norwegen. Es gibt nur schlichte Abschnittsüberschriften mit Ortangaben vor den einzelnen Kapiteln, diese verraten aber nichts, was meiner Meinung nach ein gutes Stilmittel für einen Krimi ist. Weiters gibt es Tagebuchdatierungen mit Datum & Wochentag und die Story spannt sich insgesamt über 30 Tage.
Der Einstieg beginnt mitten in einem alltäglichen Geschehen und hebt prompt im Spannungsbogen ab. Die Grundstimmung ist sehr angespannt, was zur allgemeinen Situation hervorragend in Szene gesetzt wird. Rainer Doh hat vor allem zu Beginn einen sehr rasanten und dramatischen Schreibstil. Leider wird dieser dann ziemlich schnell plätschernd und über weite Teile eher oberflächlicher. Die Sprache verhält sich ähnlich wie die Stimmung und ist angespannt, drängend, teils vulgär oder subtil aber keinesfalls plump, dann aber über weite Strecken eher seicht und etwas eintönig.
Insgesamt sind die Szenenbeschreibungen bescheiden gesetzte und zugleich ausführlich, anschaulich und detailgetreu gut. Manchmal klingen die Landschaftsbeschreibung fast wie ein Touristenführer über die Vorzüge und Geschichte von Norwegen, was für mich persönlich nicht ganz treffend und widersprüchlich für die eigentliche Grundstimmung war.
Darüber hinaus liegt im Erzählen der Fokus mehr aufs Geschehen als auf die Gefühls- & Gedankenwelt, was vom Autor treffend für einen Krimi hervorragend umgesetzt wurde. Banalitäten wechselt sich mit Ironie ab, Sarkasmus trifft auf dezent gehaltene Komik, womit die Geschichte durchgehend etwas aufgelockert wird.
Vor allem vom Prolog war ich sehr angetan. Er ist super spannend und toll geschildert. Hier herrscht wirklich Aktion und es regt stark zum Weiterlesen an. Dann folgen eher viele banale Dialoge sowie Szenen und die aufgebaute Dramatik flaut leider schnell wieder ab. Dies geschieht meiner Meinung nach durch die zu starken Schilderungen, wodurch schnell die Luft draußen ist.
Weiters trifft eine skurrile und unvorhergesehene Wendung die andere. Der ganze Krimi hat etwas vom Bullen von Pölz. Irgendwie kann ich den Polizisten zwar ernst nehmen, seine Kollegin auch, aber der Rest kommt mir wie eine schlechte Schauspieltruppe vor. Außerdem verliert man ab der Mitte teilweise die Übersicht bei den vielen Namen.
Im zweiten Drittel wird es langläufig und zäh im Lesefluss. Es wir zwar immer aufgelockert, aber so richtig kann keine Spannung aufkommen. Im letzten Drittel dann ist es zuerst fast wie eine Komödie, dann wird es aber letztendlich doch endlich spannend mit relativ vielen unvorhersehbaren Wendungen und Auflösung von Szenen sowie einer rapiden Abfolge von Geschehnissen.

Fazit:
Goldkap ist ein netter Kriminalroman für Zwischendurch. Der sympathische Kriminalbeamte mit seiner Kollegin können den Leser schnell ins Herz schließen. Ein ebenso hochspannender und fesselnder Prolog sowie das dramatische Ende können durchaus mit ihrer Unvorhersehbarkeit und Unerbittlichkeit überzeugen. Leider ist das Buch in weiten Strecken eher eintönig, die aufgebaute Spannung geht schnell raus und der Lesefluss ist etwas langläufig.

Goldkap erhält von mir 2 von 5 Sternen.
(Ein Dank an den Divan-Verlag für das Rezensionsexemplar.)