Ein wunderbarer Kriminalroman nicht nur für Eifelaner
Bei diesem Krimi handelt es sich um einen hausgemachten Eifel-Krimi. Der Autor Ralf Kramp stammt aus der Eifel, lebt in der Eifel, arbeitet in der Eifel und schreibt Eifelkrimis. Der Leser wird dezent ...
Bei diesem Krimi handelt es sich um einen hausgemachten Eifel-Krimi. Der Autor Ralf Kramp stammt aus der Eifel, lebt in der Eifel, arbeitet in der Eifel und schreibt Eifelkrimis. Der Leser wird dezent in die Eigenheiten und die Schönheiten der Eifel und ihre Einwohner eingeführt. Ohne jeglichen Klamauk, dafür aber mit Charme und einer Portion Liebe, werden die Figuren beschrieben. Die Beschreibung der Eifel ist aber nicht der Kern des Romans, sondern der ist und bleibt ein Kriminalroman. Darum geht es:
Die ersten Kapitel führen scheinbar auf unterschiedliche Handlungsstränge ein, zwischen denen der Leser kaum einen Zusammenhang herstellen kann. Da ist zunächst der ominöse Deal, bei welchen Briefe und Urkunden aus dem Dritten Reich mit Unterschrift von Adolf Hitler und seinen engsten Mitarbeitern den Besitzer wechseln. Dann ist da die Sache mit den beiden Jungs aus dem Dorf, die den Hof ihrer Familie in die Medien bringen wollen, damit die Touristen kommen. Sie chauffieren eine angeblich verschwundene Kuh in geheimer Mission in die unglaublichsten Ecken der Eifel, wo sie dann zufällig von jemandem gesehen und fotografiert wird. Schließlich ist da die Amerikanerin, die einen Mühlenhof erworben hat, weil sie den Wurzeln ihrer Herkunft nach spüren wollte. Verlassen von ihrer Lebensgefährtin zergeht sie in tiefer Trauer.
Doch nun dauert es nicht mehr lange, bis die erste Leiche auftaucht, und Dr. Jo Frings der Meinung ist, ermitteln zu müssen. Von nun an lernt der Leser viele Eifelaner mit den unterschiedlichsten Eigenschaften kennen. Da wären einerseits die schlitzohigen Eifelaner, andererseits die dödeligen, aber auch die cleveren, die korrekten und gesetzestreuen, genau so wie die schrulligen, welche nicht in der heutigen Zeit zu leben scheinen. Es wird eifeler Platt gesprochen genauso wie Hochdeutsch. Humorvolle Dialoge geben Auskunft über das Miteinander der Figuren. Sie ziehen den Leser genauso in den Bann wie die Spannung und die Verwirrungen um den Täter. Anders, als in vielen seiner Kurzgeschichten schafft der Autor einen Roman ohne viel Klamauk und Komödie. Immer wieder bestechend sind die detaillierten Beschreibungen der Natur, die nur von jemandem stammen können, der sich viel auf Wiesen und Feldern und in Wäldern aufhält. Das Leben mit und in der Natur schafft die besten Möglichkeiten solch bildreiche Beschreibungen hiervon zu liefern.
Ein wunderbarer Kriminalroman nicht nur für Eifelaner, der sich in einem Stück gut weglesen lässt, weil er mit seinen bildreiche Naturbeschreibungen und zahlreichen Verwirrungen um den Tod einer Künstlerin den Leser in den Bann zieht.
© Detlef Knut, Düsseldorf 2015