Cover-Bild Everland
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Luchterhand
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 13.06.2017
  • ISBN: 9783630874630
Rebecca Hunt

Everland

Roman
Pociao (Übersetzer)

Rebecca Hunts zweiter Roman ist Abenteuergeschichte, spannender Thriller und psychologisches Drama in einem. Die Insel Everland wird von zwei Antarktisexpeditionen erforscht, zwischen denen hundert Jahre liegen. Doch die Einsamkeit, die harten Wetterbedingungen und die feindseligen Kräfte der Natur sind heute wie damals bestimmend, und bei beiden Expeditionen zeigt sich: Die Antarktis enhüllt den wahren Charakter der Menschen, die sich ihr aussetzen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.06.2017

Eine Geschichte mit Tiefgang

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"Die Zeiten ändern sich, und wir ändern uns mit ihnen" (S. 170)

2 Expeditionen, die nach Everland, einer kleinen Insel in der Antarktis führen. Hundert Jahre, die dazwischen liegen. Auf den ersten Blick ...

"Die Zeiten ändern sich, und wir ändern uns mit ihnen" (S. 170)

2 Expeditionen, die nach Everland, einer kleinen Insel in der Antarktis führen. Hundert Jahre, die dazwischen liegen. Auf den ersten Blick scheinen die Bedingungen komplett anders zu sein, doch im Laufe der Geschichte zeigt sich eines, die Menschen, die gezwungen sind auf engstem Raum zusammen zu leben, fangen an sich zu verändern. Abgeschiedenheit, Einsamkeit, Gefahren ..... am Ende zeigt sich, wie weit der Einzelne bereit ist sich für die anderen einzusetzen oder das eigenen Leben zu schützen.

1913 erkunden drei Männer die Insel, Napps, Millet-Bass und Dinners. Schon nach dem Verlassen des Mutterschiffes geraten die drei mit ihrem Boot in einen Sturm, der sie entkräftet. Sie schaffen es aber dennoch bis nach Everland. Doch das Schiff, dass sie verlassen haben, muss nach dem Sturm zur Reparatur und kommt erst nach vielen Wochen wieder. Den Überlebungskampf, den die drei führen werden, wird sie herausfordern, sie an alle Grenzen führen und als endlich das ersehnte Schiff wieder kommt, wird nur noch einer der Männer gefunden werden.
2012 sind es zwei Frauen, Jess und Brix, und ein Mann, Decker, die Everland für zwei Monate erkunden werden. Der Aufenthalt läuft geplanter ab, mit vielem technischem Equipment und mit Funkverbindung. MIt der Möglichkeit jederzeit zurück zu kehren. Im Kopf haben sie die Geschichten des Kapitäns des damaligen Mutterschiffes, der die Geschichte der drei Männer auf Everland überliefert hat und dessen Logbuch und Buch zu etlichen weiteren Büchern und Filmen als Vorlagen gedient haben.
Doch auch diese drei stoßen bald an ihre Grenzen und dann zeigt sich, wer wie reagiert.

"Er war wild, optimistisch und unbesiegbar gewesen, und er hatte nicht geahnt, dass diese sonnigen Tage...mit zu den glücklichsten seines Lebens gehören würden.Er hatte ihnen keinen Wert beigemessen. Andere Tage würden kommen, unzählige andere mehr. Er hatte nicht gewusst, dass alles, was man geben und nehmen konnte, einen Wert hatte, so wie die eigene Kraft oder das Versprechen auf Zeit." (S. 324f)

Die Männer der ersten Expedition sind sich schnell im Klaren, dass sie in diesem Überlebungskampf nur minimale Chancen haben. Diese Gewissheit fordert sie nicht nur körperlich heraus, sondern auch ihre Gedanken, Gefühle und ihr Miteinander. Diesen Kampf als Leser mitzuerleben, ist nicht immer leicht, die Geschichte berührt.


Abwechselnd erzählt die Autorin die Geschichte der beiden Expeditionen. Nach und nach enfaltet sich der gesamte Hintergrund. Der Überlebungskampf der ersten Expeditionen, die zwischenmenschlichen Reibereien und Probleme, aber auch die Hintergründe der Konstellationen beider Gruppen. Unterschwellig ist immer eine Spannung spürbar. Die Protagonisten sind psychologisch sehr gut angelegt worden, man fühlt und leidet mit ihnen. Man fragt sich automatisch, wie weit wäre man selbst gegangen ?

Einerseits ist die Geschichte sehr faszinierend, andereseits aber auch beklemmend. Grandios erzählt die Autorin, zeigt, dass vieles nichts so ist wie es scheint.
Das Buch hat mich gepackt, durch die wechslenden Erzählstränge bleibt es immer abwechslungsreich. Die vorhandenen Parallelen kristallisieren sich erst nach und nach heraus.

"Die Schwachen werden nicht von den Starken getragen, sondern reißen sie mit in die Tiefe" (S. 68),
aber manchmal entwickeln die Schwachen eine ungeahnte Stärke und die Starken zeigen Schwäche. Dies darzustellen - und zwar glaubhaft- ist eine Kunst, die die Autorin beherrscht.

Durch viele Dialoge und beschriebenen Aktionen entsteht ein flüssiger Erzählstil, der mich gepackt hat, so dass ich die über 400 Seiten schnell gelesen hatte.

Fazit:
Der Roman ist tiefgründig, spannend, facettenreich, überraschend, unterhaltsam, fesselnd und fordert auch den Leser heraus über so einiges Nachzudenken. Für mich ist das Buch eines meiner Lesehighlights 2017!

Veröffentlicht am 12.10.2017

Der Kampf ums Überleben

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★★★★☆(4 von 5 Sterne)

Inhalt:
Antarktis 1913
Die Besatzung des britischen Forschungsschiff Kismet, entdeckte eine Insel, die diese auf den Namen Everland tauften. 3 Besatzungsmitglieder haben die große ...

★★★★☆(4 von 5 Sterne)

Inhalt:
Antarktis 1913
Die Besatzung des britischen Forschungsschiff Kismet, entdeckte eine Insel, die diese auf den Namen Everland tauften. 3 Besatzungsmitglieder haben die große Ehre, als erstes die unbekannte Insel zu erforschen. Dinners, Milet-Bass und Napps haben schon Anfangs Schwierigkeiten mit dem Beiboot die Insel zu erreichen. Die Vorräte sind nicht mehr vollständig, Dinners Zustand verschlechtert sich und doch kämpfen alle 3 ums Überleben.

Antarktis 2012
100 Jahre danach, macht sich erneut ein Team auf, um Everland zu erkunden. Decker, Jess und Brix folgen den Spuren ihrer Vorgänger. Doch trotz der technischen Ausrüstung, müssen auch sie gegen Wetterveränderungen ankämpfen. Anfangs leichter als gedacht, geraten auch sie in einigen schwierigen Situation. Ob sie die Situation meistern werden ? Zusammenhalt ist hier gefragt.

Meinung:
Ich muss ehrlich sagen, dass ich anfangs wirklich Schwierigkeiten hatte in das Buch reinzukommen. Oft driftete ich anfangs gedanklich komplett beim lesen ab, oder las monoton, ohne das sich Bilder in meinem Kopf erstellen konnten. Kurzzeitig überlegte ich sogar, das Buch vorzeitig abzubrechen, da es sehr schwierig war, für mich, zu verstehen. Aber ich muss gestehen, dass ich froh bin, es bis zum Schluss gelesen zu haben. Aber der Mitte kam ich dann immer mehr rein in die Geschichte und der Schluss konnte mich dann wirklich überzeugen.

Das Cover:
Das Cover finde ich wirklich schön und ist passend zur Geschichte. Das Eis lässt schon erahnen, dass diese Geschichte in der Antarktis spielt.
Die Geschichte:
Die Idee zu der Geschichte finde ich wirklich super. Leider durch meine anfänglichen Leseschwierigkeiten, konnte ich die Geschichte nicht von Anfang bis zum Ende hin genießen, trotzdem merkte ich schnell das diese Geschichte Filmpotential hat – würde diese Verfilmt, würde ich mir den Film auf jeden Fall ansehen.
Die Charaktere:
Die Charaktere Dinners, Milet-Bass, Napps, Bricks, Decker, und Jess fand ich super.
Von der Kismet hatte ich zu den Protagonisten nur wenig Bezug, abgesehen von dem Arzt und den Kapitän – die anderen waren mir einfach zu viel und ich brachte diese auch komplett durcheinander.

Der Schreibstil:
Den Schreibstil finde ich nicht wirklich einfach, viele Worte die ich einfach nicht kannte, wurden verwendet. Manche konnte ich auch durch weiteres lesen, nicht zuordnen. Teilweise springen die Ereignisse hin und her, da muss man wirklich aufpassen, dass man noch mitkommt. Oft musste ich Passagen auch mehrfach lesen, um diese zu verstehen.
Ich finde das Buch ist keine einfache Lektüre.

Fazit:
Trotz meiner anfänglichen Schwierigkeiten in das Buch einzutauchen, finde ich die Geschichte wirklich gut und würde das Buch weiterempfehlen. Man sollte sich nur bewusst sein, dass es keine leichte Lektüre ist.

Veröffentlicht am 13.07.2017

Eisige Kälte

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Zum hundertjährigen Jubiläum der Everland-Expedition sollen Wissenschaftler auf den Spuren ihrer Vorfahren wandeln. Zwei Frauen und ein Mann werden entsandt, um die antarktische Insel Everland erneut zu ...

Zum hundertjährigen Jubiläum der Everland-Expedition sollen Wissenschaftler auf den Spuren ihrer Vorfahren wandeln. Zwei Frauen und ein Mann werden entsandt, um die antarktische Insel Everland erneut zu erkunden. Sie sollen wissenschaftliche Daten über die Pinguine sammeln. Obwohl eine der Teilnehmerinnen über keine Expeditionserfahrung verfügt, kommen die drei voran.

Den Bestreitern, die sich hundert Jahre zuvor auf den Weg gemacht haben, ergeht es weniger gut. Schon auf dem Weg zur Insel gerät ihr Boot in einen Sturm, der ihre Ankunft um Tage verzögert und den unerfahrensten der Drei in einen derart schlechten Gesundheitszustand versetzt, dass er nichts anderes als Pflege benötigt.

Gebannt folgt man den Expeditionen zu ihrem unwirtlichen Ziel. Eisige Kälte, Wind, kaum Schutz von der rauen Landschaft. Nicht so unähnlich laufen die Expeditionen ab, deren Zeitabstand im Vergleich mit dem Wachstum einer Flechte nicht besonders hoch ist. Was geschieht während der gemeinsam verbrachten Zeit. Die Mitglieder beider Gruppen gelangen näher an ihre Grenzen als sie es zuvor vermutet hätten. Die jeweils schwächsten Mitglieder erweisen sich als Hindernis, an dem es zu bestehen gilt oder an dem das Scheitern möglich ist. Diese Enge in der Kleingruppe in einer lebensfeindlichen Umgebung, kaum vorstellbar. Eigentlich müssten sie zusammen halten, den Gefahren gemeinsam begegnen, sich den Aufgaben stellen. Doch ganz so läuft es nicht und man beginnt zu zweifeln, ob es jeder gesund in die Heimat schaffen wird.

Mit Aufmerksamkeit begegnet man diesem Buch, drei Ebenen gilt es zu folgen, die klar abgegrenzt sind und Cliffhanger unvermeidlich werden lassen. Denn manchmal wechselt die Perspektive gerade in dem Moment, wo man angespannt wissen möchte, wie es mit der vorherigen weitergeht. Mit dieser fesselnden Komposition entführt die Autorin in eine unwirtliche Region, die vornehmlich Menschen mit großem Forscherdrang aufsuchen werden. Was treibt sie dorthin, wie werden die Gruppen zusammengefügt, wie entwickeln sich die Beziehungen unter den Teilnehmern. Drei, sagt man, ist einer zu viel. Möglicherweise gilt ein solcher Spruch für diese Forschergruppen, die jeweils ein schwächstes Mitglied zu haben scheinen. Was macht diese Konstellation, verbünden sich zwei, wechseln die Bündnisse oder halten sie zusammen? Dies ist nicht das einzige Rätsel, dass die Autorin aufgibt. Mit ihrer ruhigen ausgeklügelten Erzählung fesselt sie ungemein.

Wer Bücher in eisiger Kälte mag, sollte sich dieses Werk nicht entgehen lassen.

Veröffentlicht am 28.11.2017

Spannende Handlung & liege Einblicke in die menschliche Psyche

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Kurzmeinung:
Ein spannender und atmosphärischer Roman, der durch seine geheimnisvolle Geschichte und die schonungslos ehrliche Darstellung seiner Charaktere besticht. Durch den Anfang muss man sich etwas ...

Kurzmeinung:
Ein spannender und atmosphärischer Roman, der durch seine geheimnisvolle Geschichte und die schonungslos ehrliche Darstellung seiner Charaktere besticht. Durch den Anfang muss man sich etwas durchkämpfen, doch dann erwarten einen Abenteuer und Einblicke in die menschliche Psyche.


Meine Meinung:
Am Anfang kam ich sehr schwer in die Geschichte rein. Es wurden sehr viele Personen eingeführt, ohne sie alle genauer vorzustellen. Außerdem wurden viele Handlungsstränge angefangen und Andeutungen gemacht, nur um mich dann damit allein zu lassen. Das hat mich als Leserin am Anfang überfordert und ich habe lange gebraucht, um mir der Handlung und den Personen warm zu werden. Doch im Verlauf der Geschichte nimmt die Handlung immer deutlicher Gestalt an und es werden kunstvoll alle losen Enden wieder aufgenommen und zu einem schlüssigen Ganzen verwoben.

"Die Beurteilung eines Charakters ist nicht das exklusive Recht jener, die ihm am freundlichsten gesinnt waren, (...)." Aus "Everland" von Rebecca Hunt, S. 164

Dieses Zitat ist für das Buch sehr bezeichnend, denn die Charaktere werden schonungslos ehrlich beschrieben, mit all ihren Fehlern und Schwächen. Keine Person war mir so richtig sympathisch. Das fand ich sehr erfrischend. Allerdings hat sich deswegen auch kein Gefühl der Nähe zu den Personen entwickelt. Das war aber auch nicht weiter tragisch, weil ich trotzdem von dem Buch gefesselt war –nicht, weil ich so an den Personen und ihrem Wohlergehen hing, sondern einfach, weil die Geschichte an sich so spannend war. Und bis auf ein paar kleine Längen gegen Ende, ist das auch so geblieben.

Der Roman bietet viel Raum für die Entwicklung der Charaktere, man kann intensiv in die Gedankenwelten und Motive der Personen eintauchen. Diese stilleren Szenen halten sich aber in einer guten Balance zu Abenteuerszenen über das Überleben auf der antarktischen Insel. Ein weiteres Highlight dieses Buches sind die sehr atmosphärischen Beschreibungen. Beim Lesen war ich mit den Teams in Schneestürmen und Eiswelten und mir wurde trotz kuscheliger Decke richtig kalt.


Fazit:
Ein toller Roman, der dem/ der Leser_in viel bietet. Eine geheimnisvolle Geschichte, die sich erst nach und nach enthüllt. Interessante und komplexe Charaktere, über die man nicht so leicht ein Urteil fällen kann. Atmosphärische Beschreibungen, die einen direkt mitnehmen in die Kälte der antarktischen Insel Everland.
Leseempfehlung für alle, die Lust auf einen Abenteuerroman haben, oder die gern in die Abgründe der Gedankenwelt von Menschen in Lebensgefahr abtauchen wollen.

Veröffentlicht am 15.08.2017

Zwei Expeditionen in die Antarktis, zwei Forscherteams und zwei langatmige Geschichten — „Everland“ kann durch Sprache und Atmosphäre überzeugen, der Spannungsboden bleibt jedoch flach.

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Vom Cover und Klappentext gelockt, wurden bei mir bei dem Titel „Everland“ direkt Assoziationen an fantastische Geschichten und Bücher ausgelöst und in Erwartung eines fantastischen Abenteuerromans (oder ...

Vom Cover und Klappentext gelockt, wurden bei mir bei dem Titel „Everland“ direkt Assoziationen an fantastische Geschichten und Bücher ausgelöst und in Erwartung eines fantastischen Abenteuerromans (oder zumindest einem, in dem es zur Sache geht!) zu Rebecca Hunts Roman gegriffen. Leider wartete hier eine herbe Enttäuschung auf mich, denn Spannung kam hier keine auf. Doch zunächst einmal zum Inhalt:

Im Jahr 1913 entdeckt das Forschungsteam der „Kismet“ bei einer Antarktis-Mission eine unbekannte Insel, die sie „Everland“ taufen. Klirrende Kälte und eine Landschaft der des Mondes gleich, schicken die Forscher zunächst drei Männer los, um die Insel zu erkunden. Doch was für Dinners, Napps und Millet-Bass anfangs wie der Jackpot aussah, da diese unbetretenes Land auskundschaften sollten und womöglich Erkenntnisse von unschätzbarem Wert für die Wissenschaft mitbringen, entpuppt sich schon bald als Alptraum. Mit ihren komplett gegensätzlichen Persönlichkeiten geraten die Männer immer wieder in Streitigkeiten und Unstimmigkeiten. Keine gute Voraussetzung, um zwei Wochen lang in der eisigen Kälte zu überleben…

2012, knapp hundert Jahre später, bricht das zweite Forschungsteam nach Everland auf, und wieder einmal sind drei Personen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können, gezwungen, auf kleinstem Raum zusammenzuleben und Feldforschung zu betreiben. Das Schicksal der Männer von 1913 ist Brix, Decker und Jess bekannt: In den 1960er Jahren wurde die Geschichte um Millet-Bass, Napps und Dinners verfilmt, sodass die Crew-Mitglieder der zweiten Mission bereits wissen, was auf sie zukommt. Doch leider haben sie sich und ihre Fähigkeiten überschätzt…

Die vollständige Rezension findet ihr auf meinem Blog: http://killmonotony.wordpress.com